Kapitel 1

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Ich wache auf und finde mich auf einem unbekannten Sofa wieder. Schlagartig kommen alle Erinnerungen an die letzte Nacht wieder.

-Ich machte vor dem Schlafengehen noch einen kleinen Spaziergang, um dem nervigen Geschrei der kleinen Kinder zu entgehen, als mich jemand von der Seite packte. Ich habe mich nicht richtig wehren können wegen der Seile, die sich auf einmal um meinen Körper schlungen, und dann hebte mich der unbekannte auf seine Schulter, als wäre ich nichts als ein zappelndes etwas, und trug mich zu einem schwarzen, edlen Auto am Feldweg.
Ich schrie um Hilfe, weswegen er mich kurz abladen und knebeln musste. Das nutzte ich aus um mich seinem von Griff zu befreien, aber mit diesen bescheuerten fesseln um meine Knie kam ich nicht weit und er packte mich wieder und sperrte mich anschließend in den Kofferraum des Autos. Durch den Aufprall vom unsanften Wurf in den Kofferraum würde ich anscheinend ohnmächtig.-

Nun springe ich natürlich sofort auf und blicke mich Hecktisch um. Anscheinend hat ein verdammt reiches Kerlchen Interesse daran gehabt mich zu entführen. Was ich sehe ist edler Marmorboden, ein Sofatisch aus Mahagoni, ein großer Fernseher, schöne rote Teppiche und große Fenster. Scheinbar ist dies das bescheidene Wohnzimmer des entführers. Ich will hier aber nicht länger bleiben und schaue mich in dem riesigen Haus nach einer Tür um. Endlich finde ich den Eingangsbereich. "Na, wo willst du denn hin?" Erschrocken drehe ich mich um und schaue hoch in das Gesicht eines sehr attraktiven Mannes Mitte zwanzig. "Fürs erste darfst du hier nicht raus, Elisa."
"Ich möchte aber. Was wollen sie von mir?"
Der Mann mustert mich geringschätzig, seufzt dann und greift meinen Arm.
"Komm"
Er zieht mich einfach mit sich, zurück in das Wohnzimmer. Dort schubst er mich unsanft auf den Boden und befiehlt mir dort knien zu bleiben. Ich verstehe nicht,
Wieso ich mich gerade hinknien muss,
Aber aus irgendeinem Grund lässt sein Blick es mich tun. Vielleicht kann ich ja sein Vertrauen gewinnen und dann abhauen.
"Ich werde dir kurz alles erklären müssen." fängt er an, nachdem er sich ein Glas alten Whisky eingefüllt hat. Ich schaue zu ihm rauf. Eine Erklärung käme mir sehr entgegen.
"Ich bin Andrew. Ich habe dich entführen lassen, um dir ein neues Leben zu schenken. Sobald du dein neues Leben akzeptiert hast und die Regeln befolgst, wird es dir hier sehr gut gehen." Sagt er und läuft im Raum Rum. "Dir wird an nichts fehlen und ich werde mich um dich kümmern. Du bekommst viele Möglichkeiten für deine Zukunft.. Klingt das gut für dich?"
Ich hatte kein besonders schönes Leben im Waisenhaus. Was sprach denn dagegen, einfach hier zu bleiben?
"Versprechen sie es?"
"Ja, ich verspreche es dir. Aber alles hat seinen Preis und du müsstest durch eine harte Zeit. Ich sage es so: Dafür, dass du hier wohnst, stehst du rund um die Uhr für mich zur Verfügung und nimmst hier im Haus eine bestimmte Rolle ein."

Ich habe keine Zweifel daran, dass er sein Versprechen halten würde, wenn ich seine Regeln befolge, aber was bedeutet: zu meiner Verfügung stehen und eine bestimmte Rolle einnehmen?

Logischer Weise würde mich so ein erfolgreicher Mann nicht einfach so hier wohnen lassen. Und er kennt mich ja auch kaum. - wobei ich mir da nicht so sicher bin. Aber wie viel besser sieht es denn da aus, wo ich herkomme? Ich glaube, ich sollte mich einfach überraschen lassen. Zu verlieren habe ich ja nichts. "Das klingt gut."

Andrews Miene verändert sich kaum. Er ist jedoch stehen geblieben und schaut mir in die Augen. Meine Knie tun bereits weh.
"Ich muss aber dein Vertrauen haben.  Bist du bereit die Regeln durchzugehen?"

"Ja, das bin ich."

In dem Moment habe ich noch nichts geahnt.

Andrew ist ein sehr angesehener Mann von dem alle nur das Beste erwarten.
Gleich nachdem ich dieser Abmachung
Zugestimmt habe, hat mich ein Kurzzeitangestellter auf mein neues Zimmer geführt.
Es ist sehr glamourös mit einem Doppelbett in der Mitte des Zimmers und einem großen Spiegel gegenüber vom Bett.
Der angestellte meinte, ich solle mich in meinem Bad fertigmachen, ein Kleid aus meinem Schrank anziehen und anschließend auf sir Clark warten. Andrew Clark...

Geduscht und mit einem hellbraunen, schulterbedeckendem Kleid aus mitteldickem Stoff warte ich nun auf ihn. Ich habe wirklich keinen Plan, was mich jetzt erwarte und werde nervös unter der Vorstellung, noch einmal seinem Blick ausgeliefert zu sein. Er hat wirklich einen sehr Besitzergreifenden Blick.

Doch als er nach einer halben Stunde in mein Zimmer schreitet (ohne anzuklopfen), wirkt er doch Recht sympathisch. Er trägt eine dunkle Jeans und ein dunkles Hemd.
Mit einem netten lächeln deutet er mir, mich auf den Fußhocker, gegenüber von dem Sessel auf den er sich setzt,
Zu setzen. Ich weiß noch nicht, was ich von ihm halten soll und was er überhaupt für ein Mann ist.

"Du hast sicher sehr viele Fragen. Die können wir gleich klären." Fängt er an und reicht mir den Hefter, den er in der Hand hat. "Auf diesem Papier stehen die Regeln, die in diesem Haus für dich gelten. Du wirst vielleicht etwas verstört sein, aber du musst wissen, dass ich dir für alles Zeit gebe und du jederzeit gehen kannst." Während er mir Zeit gibt, mir das Dokument mit den Regeln durchzulesen, ruht sein Blick durchgehend auf mir. "Ließ vor."

Ich lese: "Für eine gute Beziehung zwischen dem Dom und der Sub gibt es Grundregeln, an die sich gehalten werden muss.
Wenn beide Partner unterschrieben haben, gilt der Vertrag für eine Probezeit von vier Wochen. Nach diesen vier Wochen wird anschließend für oder gegen die Vertragsdauer von einem Jahr entschieden."

Ich zögere. Ich hätte nicht
Gedacht, dass er die Sache mit den Regeln so ernst nimmt. Ich schaue auf.
"Was wird mit dieser Beziehung gemeint?"
"Eine Sub ist die unterwürfige. Sie steht unter den Regeln des Doms. Und bevor du mich für grausam hältst: Der Dom sorgt für dich und passt auf dich auf. In dem Fall schenke ich dir ein Leben in einem schönen Haus und vielleicht sogar eine schöne Zukunft. Das habe ich dir schoneinmal gesagt."

Ja, er hatte es mir schon gesagt und ich habe zugestimmt. Das bereue ich selbst jetzt nicht. Alles ist besser als das Waisenhaus.
"Wollen wir nun die Regeln durchgehen?"
Ich nicke nur. Er sagt:"Fahr fort."

"1. Die Sub redet den Dom nach jedem Satz mit Sir oder Herr an und antwortet dem Dom immer in ganzen Sätzen.

2. Die Sub macht ausnahmslos alles was der Dom sagt.

3. Der Dom bestimmt über Pflege, Nahrung und Kleidung der Sub.

4. Die Sub darf nicht trinken, nicht rauchen und nicht ohne die Erlaubnis des Doms das Haus verlassen.

5. Die Sub lässt sich von ihrem Dom erziehen, wie er es für richtig hält.

6. Bei Fall von einer zu weit gehenden Handlung, wie einer Bestrafung des Doms, wird ein Safeword eingeführt. Der Dom muss darauf hören und darf diese Sache nicht noch einmal machen. Das Safeword darf nur zweimal benutzt werden.

"Das ist doch keine natürliche Sache. Wie soll denn mein Leben aussehen, wenn ich das unterschreibe?"

"Probieren wir es aus. Wenn du unterschreibst, kannst du für vier Wochen nichts gegen meine Erziehung machen. Wenn es dir zu viel wird dann entscheide jetzt. Dann kannst du sofort wieder zurück in das Waisenhaus fahren und ihnen herzliche Grüße von deiner Tante ausrichten, die kurzzeitig zurück in England war."
Seine Stimme ist nicht für eine Sekunde ungeduldig oder zeigt Zweifel daran, dass ich es tun könnte. Jedoch ist er zugleich selbstsicher, als könnte ich ihn irgendwie doch nicht verlassen.
Mir wird klar, dass er alles über mich und meine Familie weiß. Er war ein Arsch. Er gab mir einfach keine andere Wahl, als zu bleiben. Ich könnte da nicht wieder zurück.

"Wenn ich unterschreibe, wie wird es dann weitergehen?"

"Dir das zu erklären wäre Zeitverschwendung. Wichtig ist, dass du, wenn du nicht unterschreibst, Chancen verpasst, die du nicht verpassen solltest. Oder denkst du etwa, dich würde jemand mit 16 noch adoptieren? Nenn es Erpressung, ich nenne es einen Deal."

Andere hätten es vielleicht nicht getan, aber ich musste unterschreiben.



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