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"May!" Mit offenen Armen sowie einem Grinsen bis über beide Ohren, kam mir mein Freund entgegen. Eine glänzend weiße Zahnreihe blendete mich. "Luano!", tat ich es ihm gleich und ließ mich in eine feste Umarmung ziehen.

Seit er sich vor gut einem halben Jahr aus Martville verzogen hatte, hatte er sich ziemlich verändert. Heute sah er wie ein richtiger Unternehmer aus. Er trug einen feinen Anzug, der seinen inzwischen trainierten Körper ideal umhüllte. Sein sonst so wirres Haar lag gebändigt und gegeelt auf seinem Kopf. Ein gepflegter Dreitagebart rundete seine markanten Gesichtszüge ab und ließ die tief brauen Knopfaugen strahlen.

"Gut siehst du aus", merkte ich an und konnte mich nicht davon abhalten, den gutaussehenden Mann vor mir auf ein Neues zu beäugen. "Du siehst auch nicht schlecht aus." Er schenkte mir ein Zwinkern. Ich lachte auf. "Spinner." Spielerisch schlug ich ihm gegen den Oberarm, der erstaunlich gut Widerstand leistete. Früher hätte er sich wohl jammernd den Arm gehalten, aber jetzt zuckte er nicht einmal mehr mit der Wimper. Mein Gott, was war aus Luano geworden? Es waren gerade mal sechs Monate. Unfassbar, wie er sich entwickelt hatte. Belustigt stieß er ein fast lautloses Lachen hervor. Mein Staunen war ihm nicht entgangen.

Sachte legte er seine Hand an meinen Rücken. "Komm, ich zeige dir das Hotel."
Nachdem er mir den ganzen Komplex gezeigt hatte, er war so groß, dass es ganze anderthalb Stunden dauerte, was aber ebenso gut an unserem Getratsche hätte liegen können, erreichten wir mein Apartment.

"Du lebst hier zwischen einigen wirklich großen Nummern." Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Das ist einer der VIP-Bereiche. Viele reiche Leute können es sich leisten und nutzen unsere Zimmer als dauerhafte Unterkunft. Sie sind oft unterwegs. Wenn sie hier sind, sind sie rundum versorgt. Zudem wird die gesamte Anlage von Securityleuten überwacht, das heißt, sie sind sicher vor verrückten Fans und Papparazzi. Auch beim Einchecken werden strenge Personenkontrollen durchgeführt. Wir lassen nicht jeden rein, weißt du. Ich schätze, das macht unser Hotel, als beständigen Schlafplatz, für solche Leute sehr attraktiv." Verstehend nickte ich. Das klang einleuchtend.

"Okay, ich lasse dich dann mal alleine. Pack deine Koffer aus, leb dich etwas ein und wenn du fertig bist, kannst du zu Zyla, die aus dem Empfang mit den dunklen Locken. Sie wird dir alles erklären und zukünftig auch deine Ansprechpartnerin sein", informierte er mich. Zyla, wie sie hieß, war mir sympathisch, auch wenn ich sie erst aus der Ferne erleben konnte. Ich glaubte, wir zwei würden gut miteinander auskommen.

"Wir sehen uns." Zum Abschied schenkte Luano mir nochmals ein Lächeln. "Bis dann."

Die Tür fiel ins Schloss und ich ließ mich in das weiche Bett sinken. Es fühlte sich an, als würde ich auf Federn schlafen. Meine Erschöpfung machte sich sofort bemerkbar. 40 Stunden Autofahrt schlugen dann, trotz zwischen Stopps zur Nachtruhe in Ottawa und Denver, doch ziemlich an.

Gähnend zog ich mein Handy hervor und rollte mich auf den Bauch. Ich machte ein Selfie für Kourtney. Eine Nachricht hätte ihr zwar gereicht, aber ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. Dass der umwerfende Sonnuntergang durch die Balkontür sichtbar war, stellte ich sicher, bevor ich ihr das Bild zukommen ließ. Zufrieden betrachtete ich die Aufnahme und schickte sie ab.

Ich beantwortete noch ein paar Nachrichten von Freunden und Bekannten, die sich über meine Ankunft erkundigten, sprang dann schnell unter die Dusche, machte mich etwas frisch und ging dann zur Rezeption, wo meine neue Kollegin mich bereits erwartete. "Maylien, richtig?" Freundlichst hielt sie mir ihre Hand entgegen. Lächelnd nickte ich und nahm diese an. "Ja, aber die meisten nennen mich einfach nur May." Die Winkel ihres Mundes gingen noch ein Stück in die Höhe. Ihr Lächeln strahlte unendlich viel Wärme aus. Sachte schüttelte sie meine Hand. "Freut mich dich kennenzulernen, May. Ich bin Zyla." Wie ich es erwartet hatte, verstanden wir uns prächtig. Wir waren total auf der selben Wellenlänge. Auf Anhieb funktionierte es zwischen uns. Bestimmt würden wir richtig gute Freundinnen werden. "Freut mich auch, Zyla."

Das zweite Kapitel!

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Das zweite Kapitel!

Ich hoffe, ihr kommt soweit bei den Charakteren mit beziehungsweise zurecht. Anfangs habe ich persönlich immer Schwierigkeiten, mir die ganzen Namen, Beziehungen, etc. zu merken. Aber ich glaube, noch ist es machbar.

Was haltet ihr von Luano und Zyla?

Ayana <3

Between your linesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt