Tage vergingen, doch ich stand noch immer am Anfang. Während Kourtney und Zyla versuchten, sich fortwährend neutral zu verhalten, schlug Luano sich - wie es absehbar war - voll und ganz auf die Gegenseite Conan's. So gut es ging blendete ich seine Kommentare und Argumente aus, aber natürlich hörte ich sie und dachte demnach darüber nach. Er sprach durchaus erwähnenswerte Fakten an.
Ich wusste, egal wie ich mich entscheiden würde, an irgendeinem Punkt meines Lebens würde ich diese Entscheidung hinterfragen, grübeln, ob der andere Weg möglicherweise doch besser gewesen wäre.
"Ich hab dich gesucht." Auf einmal stand er vor mir. Nervös sah ich ihn an. Wollte er eine Entscheidung? Aber ich war noch nicht soweit - noch immer. Niedergeschlagen blickte er zu mir runter.
"May, ich kann nicht länger warten." Er nahm meine Hände in seine. Sein Blick spiegelte die bloße Verzweiflung. "Und es macht mich wahnsinnig, dass dieser Luano die ganze Zeit bei dir ist. Er hält nicht besonders viel von mir, das wissen wir beide, und ich habe Angst, dass er dich beeinflussen könnte." Nickend senkte ich den Kopf. Es war genau, was Luano probierte. Aber gelang es ihm auch?"Ich weiß, aber egal, was er sagt, es ändert nichts an dem, was ich fühle." Es war wahr. Luano's Worte waren nicht genug, um mein Herz umzustimmen. Hoffnungsvoll sah Conan mich an, als ich den Kopf wieder hob. In seinen blauen Augen funkelte etwas. "Also fühlst du etwas?" Ich runzelte die Stirn. War ihm das nicht klar? Offenbar nicht, aber ich wollte ihn nicht enttäuschen, falls ich mich nicht für ihn entscheiden sollte. Schulterzuckend nahm ich meine Hände aus seinen. "Ich bin mir nicht sicher, was es ist", gestand ich.
Er platzierte seine Finger an meinem Kinn, hob mein Gesicht. "Dann lass es uns zusammen herausfinden, May. Ich will mich nicht länger von dir fernhalten." In meinem Bauch flatterten die Schmetterlinge. Er sah mich mit einer Sehnsucht an, bei der es unmöglich gewesen wäre, keinen kribbelnden Bauch zu bekommen. Mein Körper, mein Herz wussten, was sie wollten, nämlich ihn, doch mein Verstand versuchte sich weiterhin mit aller Gewalt gegen das Gefühl zu wehren. Er wusste, was dieser Mann getan hatte. Mein Herz schien es vergessen zu haben.
Kopfschüttelnd trat ich zurück. Die Vernunft siegte. Ich musste alleine ermitteln, was es war, was ich wollte. Das mit ihm gemeinsam zu machen, würde meine Sinne betäuben - er würde meine Sinne betäuben, aber um diese Entscheidung zu treffen, brauchte ich mein volles Bewusstsein. "Bitte gib mir den Raum und die Zeit es selbst zu tun. Ich weiß, du willst nicht mehr warten, aber nur so kann ich diesen Entschluss mit Gewissheit fassen." Nickend senkte er den Blick und machte einen Schritt von mir weg. Ich verspürte ein leichtes Ziehen in der Brust, ignorierte es jedoch gekonnt.
"Wir sehen uns", verabschiedete er sich, ehe er ging und mir nicht einmal die Möglichkeit gab etwas zu erwidern. Er wirkte frustriert, hoffnungslos und verletzt, als kenne er die Antwort insgeheim bereits - und es war nicht die, die er sich wünschte. Ich hatte mich noch nicht entschieden, doch ich verstand, wieso er so dachte. Ich mied ihn, machte immer einen großen Bogen um ihn, daraus zog er seine Schlüsse. Dennoch ich konnte nichts tun. Ich wollte ihm keine Hoffnungen machen. Sollte ich mich gegen ihn entscheiden, würde es nur noch mehr Schmerz mit sich bringen.
Aber ihn so zu sehen... es tat weh."Conan." Ich lief ihm nach. Augenblicklich blieb er stehen, wirbelte um. Als ich seinen hoffnungsvollen Ausdruck sah, zog sich alles in mir zusammen. Keine falschen Hoffnungen machen. Ich schluckte schwer. "Bis dann." Trauer legte sich über sein soeben noch ermutigtes Gesicht. Er wusste, dass es nicht war, was ich sagen wollte. Jedenfalls hatte er sich mehr gewünscht. Zaghaft nickte er, ging anschließend wirklich. Traurig blickte ich ihm nach. Das alles war einfach nicht fair.
Mit einem Seufzen machte ich auf dem Absatz kehrt und setzte meinen Weg zur Poolbar fort.
Kapitel 14 :))
Ein bisschen kürzer als sonst... Das nächste Kapitel wird wieder länger, versprochen.
Habt einen schönen Tag.
Ayana xx
DU LIEST GERADE
Between your lines
Romance- ABGEBROCHEN "Ich hasse dich, Conan!" Diese Worte gingen mir viel zu schwer über die Lippen. Ich verabscheute ihn - von tiefsten Herzen. Natürlich tat ich das. "Ich war dir scheißegal. Deine Karriere war alles, was dich je interessiert hat, also hö...