❝Don't count the days. Make the days count.❞
Freyja
Magne und Gry waren bei Isoldes Vater. Ich selbst hatte es mir Zuhause mit einem Tee gemütlich gemacht. Ich musste mich schließlich seelisch und moralisch auf den kalten Ausflug in die Berge vorbereiten. Eigentlich mochte ich die Natur. Aber nur dann, wenn ich mich danach in mein Bett einmurmeln und dort im Warmen schlafen konnte.
Als es an meiner Tür klopfte, war ich sicher, dass es Iva war und bat sie rein. Ihre roten Haare waren zusammengebunden und hinter sich schloss sie die Tür. Dann schenkte sie mir ein Lächeln und setzte sich zu mir.
"Hast du schon gepackt?", wollte sie wissen. Ich schüttelte den Kopf. "Nope, ich verdränge das noch. Vielleicht erkälte ich mich auch noch", scherzte ich, was sie zum grinsen brachte. "Erinnerst du dich daran, je krank gewesen zu sein?" Entgeistert sah ich sie an. Nein, das tat ich nicht, denn ich wurde es nie.
Früher dachte ich immer, ich hatte einfach ein viel zu gutes Immunsystem. Wegen Krankheit hatte ich nämlich nie in der Schule gefehlt. Oder im Kindergarten. Genauso wenig wie Iva. Doch jetzt wusste ich, dass es nicht am Immunsystem lag. Sondern viel mehr an meiner Vorfahrin. Oder wie auch immer man das ausdrücken wollte.
"Wie auch immer", kam es dann von ihr. "Du solltest anfangen. Sonst wird es stressig. Das magst du nicht", sagte sie und stand auf. "Ich mag das nicht und unsere Eltern erst recht nicht." Grinsend setzte ich mich auf. Da hatte sie Recht, doch ich war auch recht faul. Jedes mal wollte ich mit allem eher anfangen, nie tat ich es.
Also tat ich, was ich immer tat und packte viel zu spät. Kurz bevor es los ging, um genau zu sein. Wie Iva besaß ich einen großen Rucksack, in den ich alles stopfte. Oben drauf band ich meinen Schlafsack. Ein Zelt teilten wir uns, deshalb trug sie es hin, ich würde es auf dem Rückweg tragen. Es war nur fair.
Wir verabschiedeten uns dann von unseren Eltern, bevor es los ging. Mich nervten schon die ersten Meter, denn der Schlafsack wackelte hin und her. So würde ich nicht lange laufen können. Als Iva das bemerkte, bot sie Hilfe an und versuchte, ihn etwas zu befestigen. Mit mäßigem Erfolg. Dennoch funktionierte es wohl irgendwie.
Nach einiger Zeit kamen wir an der Sammelstelle an. Gry winkte mich zu sich und ich ging zu ihr. Magne tat es mir gleich. Wir begannen zu reden und hörten auch nicht auf, als es endlich los ging. Der Weg kam mir ewig lang vor. Ich erfuhr auch, dass die Klassenstufen an unterschiedlichen Orten schlafen sollten.
Als ich nachhakte, wurde mir das bestätigt und Gry bot an, dass ich bei ihr mit schlafen konnte. So müsste ich nicht bis zu Iva laufen, doch das wollte ich lieber noch mit ihr absprechen. Nicht, dass wegen so einer Kleinigkeit ein Streit entstand, den es nicht geben musste.
Irgendwann stellten wir fest wie schnell wir waren. Für Magne und mich kein Problem, Gry allerdings brauchte eine Pause. Als wir uns umsahen, bemerkten wir wie weit entfernt die anderen noch waren. Ein Gespräch über Magnes Sehfähigkeit entstand, doch ich hielt mich raus.
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gods ➹ fjor jutul
FanfictionFreyja Sørensen ist mit ihrer Familie einige Tage vor Magne in Edda angekommen. Zusammen mit ihrer Adoptivschwester Iva besucht sie die dortige Schule. Schnell merkt sie allerdings, dass dort nicht alles so ist wie es scheint.Dass nicht nur Magne si...