Episode IV: II.

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❝Don't let yesterday use up too much of today

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❝Don't let yesterday use up too much of today.❞

"Das, was du gesagt hast, ist in gewisser Weise richtig", kam es dann von Saxa. "Aber es geht hier um den Fortschritt. Fortschritt war schon immer gefährlich. Als wir froren, machten wir Feuer. Ja, irgendwann brannten dann unsere Häuser ab. Manchmal ganze Dörfer. Aber deshalb gehen wir nicht in die Zeit zurück ohne Feuer." 

Das war eine dumme Begründung. Klar, Fortschritt brachte immer gewisse Risiken mit. Keine Frage. Aber das hier war nicht nur ein Risiko. Es war gefährlich für uns alle. Für die Umwelt, die wir zum überleben brauchten. Feuer konnte man löschen. Doch wie sollte man all das Wasser der Welt reinigen, wenn es erst verseucht war?

"Das gleiche mit Autos. Hunderte sterben jedes Jahr im Verkehr. Also bauen wir immer sicherere Autos und wir kehren nicht zurück zu Kutsche und Pferd." Ich verdrehte nun die Augen. Wieder keine Erklärung sondern nur eine Ausrede.

"Menschen werden krank", kam es dann von Gry. Da gibt es arbeitslose zerstörte Menschen auf der Straße, doch es interessiert dich nicht. Es ist wegen euch." Wirklich? Waren diese Menschen wegen ihnen arbeitslos? Wussten sie das? "Ja, das weiß ich", entgegnete Saxa. "Die haben mit dem, was sie konnten, zum Fortschritt beigetragen. Jemand muss voran gehen." 

"Was redest du denn für einen Mist?", meinte ich dann. Ich konnte mich nicht länger zurückhalten. Wie konnte man so hochnäsig und arrogant sein? "Mein Vater liegt deswegen krank Zuhause. Dich kümmert das einen Dreck und er kriegt ne Krone als Entschädigung", sagte Gry und klang langsam echt wütend. 

Ich sah zu ihr. Das wusste ich nicht. Aber weshalb bekam er denn kein Geld? Bei Arbeitsunfähigkeit hatte man doch ein Recht dazu, oder nicht? Oder war da etwa etwas schief gelaufen?

"Es geht hier also um deinen Vater?", wollte Saxa wissen. Ich sah sie an. "Hier geht es nicht nur um ihren Vater", verteidigte ich sie. "Hier geht es um die, deren Leben ihr damit kaputt macht. Und das scheinen ja recht viele zu sein." Der Lehrer unterbrach diese Debatte dann.

* * *

In der Pause saßen Laurits, Magne und ich im Aufenthaltsraum. Wir sprachen über banale Dinge. Obwohl mehr Laurits und ich redeten. Magne war in Gedanken versunken. Vielleicht ja bei Gry. Er mochte sie und ich glaubte allmählich, sie ihn ebenfalls. Als ich aufsah, sah ich Saxa und wie sie zu uns kam.

"Hi Magne", begrüßte sie uns. Okay, eher zu ihm. "Hast du Hunger?", wollte sie wissen. "Ich dachte, Gry wäre deine Freundin", war das einzige, was er sagte. "Würdest du deine Familie nicht verteidigen?", entgegnete sie. Jeder würde seine Familie bis zu einem gewissen Punkt verteidigen. 

Aber es war die Art wie sie es rüber gebracht hatte. Sie waren befreundet und jetzt wurde sie so...unfreundlich zu ihr. Das war unfair. Gry war loyal. Sie war freundlich und immer hilfsbereit. Und wie es schien, hatte sie Saxa nicht einmal etwas getan. Ich wollte gerade etwas sagen, als Fjor kam.

gods ➹ fjor jutulWhere stories live. Discover now