❝Death is not the opposite of life, but a part of it.❞
Der nächste Schultag begann sehr gehetzt, denn ich hatte verschlafen. Irgendwie war das eine seltsame Schulwoche. Schnell zog ich mir die erstbesten Socken an. Einer war weiß, der andere blau. Es war egal. Ich war froh, die Hose richtig herum zu tragen. Schnell fuhr ich mir noch ein paar mal durchs Haar, bevor ich nach unten rannte.
Warum hatte Iva mich nicht geweckt? Hatte sie es vergessen? Schlief sie selbst noch? Doch draußen angekommen, stand dort ein schwarzer Volvo. Fjor. Was machte er hier? Ich ging zum Auto, denn gewollt oder nicht, er war die beste Chance noch pünktlich zu kommen. Ich öffnete die Tür.
"Noch fünf Minuten länger und ich hätte geklingelt", begrüßte er mich schmunzelnd. Ich nahm platz, schloss die Tür und schnallte mich an. Sofort fuhr er los. "Wie lange stehst du schon hier?", wollte ich wissen. "Ne Weile. Deine Schwester ist heute echt zeitig los. Sie hat mir geschrieben, dass Saxa und ich nicht kommen brauchen."
Ich runzelte die Stirn. Wo wollte Iva denn so zeitig hin? Kurz drehte ich mich nach hinten und hörte Fjor lachen. "Keine Angst, sie ist nicht mit." Er hatte wohl geahnt, nach wem ich geschaut habe. "Ich dachte einfach, ich könnte dich mitnehmen", sagte er dann. "Ist das okay?" Ich nickte. Nun musste ich schmunzeln.
"Du rettest mir so heute den Arsch", gab ich zu. "Hab verschlafen." Erneut lachte er. Dann bat er mich, mein Handy rauszuholen und einen neuen Kontakt einzuspeichern. Er gab mir seine Nummer. "Schreib mir dann mal. Nächstes mal ruf ich an, wenn du zu lange brauchst", sagte er grinsend.
Augenverdrehend speicherte ich seine Nummer ein. Kaum zu glauben. Noch nie hatte ich von jemandem wie ihm die Nummer bekommen. Es fühlte sich so umreal an. Meine Stimmung schlug etwas um und er schien das zu merken, denn er fragte, was los sei.
"Ich suche nach dem Haken", gab ich zu. Wieder hinterfragte er das. "Du bist so...und ich bin ich. Warum solltest du Zeit mit mir verbringen wollen?", fragte ich ihn. Wir hielten vor der Schule. Mit Auto war das wirklich ein echt kurzer Weg. Er machte allerdings keine Anstalten auszusteigen.
Kurz schien er zu überlegen, was er am besten darauf antworten sollte. "Ich...du bist einfach ein nettes Mädchen", gab er zu. "Das wusste ich sofort, als du das erste mal in mich rein gelaufen bist. Vielleicht glaube ich einfach, dass du es verdienst, hier guten Anschluss zu finden." Ein Teil von mir freute sich über diese Worte, ein anderer empfand das als einen Korb.
Obwohl ich nicht einmal vorhatte, irgendwas mit ihm anzufangen. Seine Stimmungen schlugen zu sehr um. Ich mochte die 180 Grad Wendung nicht, die er einlegte, wenn er bei seinen Freunden war. Den Fjor hier mochte ich allerdings.
"Also keine Spielchen?", wollte ich wissen. Er runzelte die Stirn, schüttelte dann allerdings den Kopf und lächelte. "Keine Spielchen. Freunde?" Fjor hielt mir die Hand hin und ich nahm sie. Warum auch nicht? Was nichts daran ändern würde, dass ich ihn zurechtweisen würde, wenn er sich Isolde gegenüber erneut so benahm wie gestern.
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gods ➹ fjor jutul
FanfictionFreyja Sørensen ist mit ihrer Familie einige Tage vor Magne in Edda angekommen. Zusammen mit ihrer Adoptivschwester Iva besucht sie die dortige Schule. Schnell merkt sie allerdings, dass dort nicht alles so ist wie es scheint.Dass nicht nur Magne si...