Nach diesem Abend begannst du, immer mehr mit Bruno zu reden und ihr wurdet Freunde. Oft gingt ihr spät am Abend noch zusammen raus, um dieser etwas verrückten Familie zu entkommen. Viel spracht ihr während ihr die Sterne betrachtet zwar nicht, aber es störte keinen von euch beiden. Es war schön einfach die frische Luft und die Gesellschaft des jeweils anderen zu genießen.
Außerdem hattest du dich nach diesen Tag auch dazu enschlossen, bei der Familie zu bleiben. Als du Bruno davon erzählt hattest, hatte er dich nur angelächelt. ,,Toll das du dich dafür entschieden hast, hier zu bleiben, Y/n", murmelte er in deine Haare, nachdem er dich ganz sanft in seine Arme genommen hatte. Du hattest deine Arme um seinen Hals geschlungen und dein Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben.
Das war drei Tage später gewesen.
Mittlerweile waren wieder vier Tage vergangen und erst jetzt erinnertest du dich an die Frage, die dir in den letzten paar Wochen und Tagen immer mal wieder durch den Kopf gegangen war.
Y/n's Pov
,,Hey Bruno?", sagte ich und durchbrach damit die Stille. ,,Was gibts ?", sagte er und sah mich an. ,, Ich glaube, du weißt, dass, als ich hierher kam, verletzt war, oder?", sagte ich und wurde etwas leiser. Er sah kurz zu Boden. ,,Ja",sagte er und sah mich dann wieder an.,, Wieso fragst du?" ,, Naja, Julieta hat meine Wunden mit etwas zu Essen geheilt. Wie hat sie das gemacht?"
Eine kurze Pause trat ein und er blieb kurz stehen. Ich drehte mich leicht zu ihm um.,, Alles gut?", fragte ich ihn, und riss ihn damit anscheinend aus seinen Gedanken.,,Was? Jaja alles gut, ich bin nur gerade am überlegen wie ich dir das am besten erkläre ohne das dein Kopf explodiert", sagte er leicht lachend.,, Ok?" Auch ich musste leicht kichern, allerdings eher aus leichter Nervosität.
,, Wie wärs wenn wir uns hinsetzten?", schlug er vor und setzte sich unter einen hohen Baum ins Gras. Ich sah ihm kurz verwirrt hinterher, bevor ich ihm folgte und mich neben ihn hinsetzte.
,,Ok also ähm, vor ungefähr 35 Jahren ist meine Mutter, Abuela Alma, hierhin gekommen, nachdem sie und mein Vater aus ihrem Dorf fliehen mussten. Sie redet zwar nie drüber, aber recht viele aus diesem Dorf waren dabei. Das Dorf in dem sie eins lebten, wurde angegriffen, und sie mussten fliehen. " Er stoppte kurz und zeigte mit dem Finger auf den großen Berg.,,Da oben gibt es einen Fluss. Die Leute die ihr altes Dorf überrumpelt haben haben sie da oben eingeholt und mein Vater hat sie aufgehalten." Ich sah ihn an und spürte einen Stich in meinem Herz als ich sein Gesicht sah. Er sah auf einmal so müde aus. Ich berührte seine Schulter.,,Hey...", sagte ich leise, doch bevor ich noch etwas sagen konnte, sah er mich wieder an und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber trotzdem sah ich den Schmerz in seinen Augen.
Er fuhr fort:,, Meine Mutter,... und die anderen des Dorfes, haben gesehen wie er getötet wurde. Danach, ich weiß nicht wie, haben wir aus dem Verlust dieses Geschenk bekommen. Unser Dorf, unsere Casita, die Berge um uns herum und die Geschenke der Kinder unserer Familie." ,, Geschenke?" Ich war verwirrt.,,Ja. Jedes Kind unserer Familie besitzt eine besondere Gabe." Eine kurze Pause entstand bevor er wieder anfing zu sprechen.,, Hast du Kerze in diesem kleinen Fenster oben am Haus gesehen?", fragte er und sah mich an. ,,Ähm ich glaub nicht...Nein", sagte ich und verstand ehrlich gesagt nur noch Bahnhof.,, Komm mit ich zeigs dir."
Er stand auf. Nachdem er sich das Gras von seinem Poncho abgeklopft hatte, hielt er mir die Hand hin und als ich sie leicht lächelnd nahm, zog er mich sachte hoch. Dann gingen wir zurück zum Haus.
Als wir oben bei den Zimmern angekommen waren, zeigte er auf die Wand gegenüber von uns.,,Da oben. Zum Beispiel ich und meine Schwestern. Nachdem wir die Kerze berührt hatten gingen wir zu unseren Zimmern." Und er erzählte wie er und seine Schwestern, und auch die anderen Madrigal Kinder, ihre Geschenke erhalten haben.
Als er dann endlich fertig war, sah er mich fragend an und und ich versuchte zu verarbeiten was ich gerade gehört hatte.,, Also, nur um das nochmal klar zu stellen: Du kannst in die Zukunft sehen, Julieta kann Wunden mit Essen heilen, Pepa kontrolliert das Wetter, Dolores kann extrem gut hören, Camilo kann shapeshiften, Luisa ist super stark, Isabela kann Pflanzen wachsen lassen und Antonio...",, Kann mit Tieren sprechen", vervollständigte er meinen Satz.,, Ooookaayy..." Auf einmal fing Bruno an zu kichern.,, Was ist?", fragte ich.,, Dein Gesichtsausdruck...", sagt er und musste dann richtig anfangen zu lachen.,, Wa- Das ist nicht lustig!", sagte ich, musste allerdings auch anfangen zu kichern und stubste ihm mit dem Ellbogen leicht in die Seite. Allerdings war es fest genug,dass er zur Seite fiel, und bei dem Versuch, ihn aufzufangen, wurde ich mit nach unten gerissen. Ich stieß mir meinem Ellbogen und schloss die Augen als ein leichter Schmerz meinen ganzen Arm durchzuckte.
Erst als ich sie wieder öffnete sah ich, dass ich die ganze Zeit auf Bruno gesessen habe. Als ich zu ihm sah merkte ich, das er mich ansah. Ich sah ihm in die Augen und konnte sie dann nicht mehr von ihm abwenden. Ich weiß nicht wie lange wir da lagen, aber ich könnte schwören das er sich langsam zu mir nach vorne bewegen würde. Doch bevor ich machen oder sagen konnte, hörte ich jemanden auf uns zukommen, und als ich mich umdrehte sah ich Abuela. Sie kam schnell auf uns zu und sah mich kurz an, bevor sie Bruno unter mir liegen sah. Sie sah wütend aus, dementsprechend stellte ich mich schnell auf und half Bruno dann hoch.,, Y/n geh bitte auf dein Zimmer", sagte sie langsam und bei dem Ton ihrer Stimme lief mir ein unangenehmer Schauer den Rücken. Ich wagte nicht ein Wort zu sagen und machte mich kleiner als ich an ihr vorbei ging. Ich sah Bruno nochmal kurz an und flüsterte ihm ein ,,Gute Nacht" zu, dann eilte ich mit leisen Schritten davon.
In meinem Zimmer angekommen, zog ich mich um und legte mich dann ins Bett. Ich nahm mir eins der Bücher die Mirabel mir gegeben hatte und fing an zu lesen.
Noch mit dem Buch in der Hand schlief ich dann schlussendlich ein.
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Bruno x reader(female)
FanfictionY/n:26 Jahre Auf der Flucht vor unserer Vergangenheit landen wir in encanto. Wir hoffen, alles einfach nur hinter uns lassen zu können, doch bald merken wir, das es viel komplizierter ist, als wir denken. Doch durch die vielen Leute die du hinter...