Tief im düsteren Hexenwald, wo sich selbst die Tiere nicht hin wagten, lag ein hübsches windschiefes Häuschen mit einem ebenso windschiefen Strohdach.Auf den ersten Blick hätte man dieses Häuschen vielleicht für normal gehalten, wie man eben alle Häuschen kennt - nur, dass dieses Haus ganz und gar nicht normal war.
Es bestand nämlich komplett aus Lebkuchen, wurde lediglich von einer hauchdünnen Zuckergussschicht zusammen gehalten und lockte bereits seit Jahren unwissende Kinder an, die anschließend einen qualvollen Tod erlitten.
Dieses Haus gehörte nämlich keinem geringeren als der bösen Knusperhexe aus dem wohlbekannten Märchen Hänsel und Gretel.
Und wie alle anderen Knusperhexen im großen und düsteren Hexenwald war sie unheimlich versessen darauf, Kinder zu verspeisen - am liebsten mit Salz und Pfeffer.
Doch nun, nach bereits 3000 Jahren, waren im Hexenwald schon ewig keine Kinder mehr vorbei gekommen und die Knusperhexe hatte keine so richtige Freude mehr an ihrem Leben.
Warum auch? Ihr Märchen war längst zu Ende erzählt worden, vorbei war es mit den vor Angst schlotternden Kindern am Lagerfeuer, vorbei war es mit Hänsel und Gretel.
Die beiden Geschwister waren sicher längst erwachsen geworden, lebten ihr eigenes Leben und scherten sich nicht mehr um das, was sie damals erlebt hatten.
Sie hatten die schrullige Alte vergessen, die tagaus tagein in ihrem Lebkuchenhäuschen hockte und sehnsüchtig darauf wartete, endlich wieder Kinder zu fressen - manchmal aß sie vor lauter Frust sogar ihr eigenes Häuschen auf.
Ja, die Knusperhexe hatte wirklich rein gar nichts, wofür es sich zu leben lohnte...bis ihr eines Tages ein sehr sonderbares Kind begegnete.
Dieses Kind, damals noch ein sehr dünner Knabe, schien der Knusperhexe zu zäh zum Essen und prompt zog sie ihn als ihren Sohn auf.
Dieser Junge hieß Park Jimin und lernte schon früh, was es hieß, im düsteren Hexenwald aufzuwachsen.
Er hatte sich über 3000 Jahre zu einer mächtigen Hexe entwickelt, die sich ihrer Macht kaum bewusst war und deshalb oft Dinge anstellte, die einfach so passierten - aber die Knusperhexe war ihm deswegen nicht böse.
Und auch jetzt schien er bereit, etwas aus seinem bisher erfolgreichen Dasein zu machen - er wollte jene Schule besuchen, in der jeder große Nachtmahr, wie seine Mutter einer gewesen war, seinen Platz gefunden und sich am Ende zu einem prächtigen Bösewicht entwickelt hatte.
Jene Schule, die laut Hörensagen vom Gevatter Tod höchstpersönlich geführt wurde und der nur die Besten aufnahm.
Die sagenumwobene Schule für Albträume.
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Tales and Terrors || BTS
FanfictionLASSE DICH NIEMALS MIT EINEM NACHTMAHR EIN - DARUNTER FALLEN HEXEN, VAMPIRE, WERWÖLFE UND DERGLEICHEN. So steht es in der Schule der Märchen geschrieben, seit über 3000 Jahren stets befolgt von sowohl Lehrern als auch Schülern. Doch was passiert...