Tales and Terrors || BTS

IV - 4

"Was hast du dir nur dabei gedacht?", polterte Peter Pan, als sein Sohn von der Guten Fee zurück ins Lager gebracht wurde.

"Ich musste extra Tinkerbell los schicken, um zu wissen, dass es dir gut geht. Langsam glaube ich, dass du es förmlich darauf an legst, von diesem Möchtegern - Piraten zerrissen zu werden..."

Hoseok zog beschämt den Kopf ein, murmelte kleinlaut:

"Ich wollte doch nur ein bisschen Spaß haben und außerdem kann ich fliegen - nur eben nicht so dauerhaft wie du!"

Der Elf stemmte verärgert die Hände in die Hüften.

"Und genau deshalb möchte ich diese spontanen Ausflüge nicht!", rief er.

"Du hättest sterben können, Hoseok, von diesem Krokodil gefressen und niemand hätte dir mehr helfen können...ein Glück, dass sie in der Nähe gewesen ist!"

Er deutete mit einem dankbaren Lächeln auf die Gute Fee, diese entgegnete:

"Ich habe zu danken, Peter Pan. Sie sind ein wahrer Held und genau so ein Held möchte ihr Sohn selbst einmal werden...tapfer und mutig. Unerschrocken. Zu allem bereit, er möchte Ihnen doch nur etwas beweisen. Glauben Sie nicht, dass Hoseok dieses Abenteuer absichtlich unternommen hat? So, wie Sie einst gegen Captain Hook gekämpft, sich in Wendy verliebt haben?"

"Glauben Sie mir, Ihr Sohn entwickelt sich noch. Er wird an seinen Taten wachsen, zu dem Helden werden, den Sie sich wünschen...den ich mir wünsche. Ihr Sohn bekommt sein eigenes Märchen, seine eigene Geschichte - sein eigenes Abenteuer. Und dieses Abenteuer beginnt in meiner Schule!"

Peter Pan seufzte tief, erinnerte er sich nur vage an seine vielen Erlebnisse auf dieser wunderbaren Insel.

Sein schlimmster Albtraum war eingetreten, er war erwachsen geworden und hatte all die Magie vergessen, die einst in ihm gewohnt hatte.

Er hatte vergessen, wie es sich anfühlte, ein Kind zu sein und dieses Kind erkannte er nun in seinem Sohn wieder - also warum wollte er Hoseok all die schönen Momente nehmen?

Sein Sohn verdiente es, eine rosige und blühende Kindheit voller Abenteuer zu haben, voller Erlebnisse, an denen er wachsen und gedeihen konnte.

Und die Gute Fee konnte ihm diese Erlebnisse, dieses Abenteuer, bieten.

"Es tut mir leid, dass ich so streng gewesen bin!", rief Peter Pan und hauchte seinem Hoseok einen dicken Kuss auf die Wange.

"Geh auf diese Schule, hinaus in die Welt und amüsiere dich. Was bringt es dir, auf dieser Insel gefangen zu sein, wenn du nichts erleben kannst? Wenn du nicht genug Kind sein kannst? Geh nur und finde dein Glück, mein Sohn. Ich bin sicher, du wirst es brauchen!"

Hoseok fiel seinem Vater in die Arme, drückte ihn ganz fest an sich:

"Ich liebe dich, Dad. Von ganzem Herzen. Ich hoffe, du verstehst das!"

Der Elf schmunzelte.

"Aber natürlich, mein Junge...und jetzt husch, zu deiner neuen Schule. Gute Fee, könnten Sie meinem Hoseok bei seinem Flugproblem weiterhelfen? Eine extragroße Ladung Feenstaub vielleicht?"

Die Gute Fee zwinkerte, schwang ihren Zauberstab und ließ eine rosa Glitzerwolke auf Pans Sohn herab regnen.

Eine ganze Weile lang geschah nichts, doch dann hob Hoseok vom Boden ab und schwebte mühelos durch die Luft, drehte eine Runde über den verdutzten Köpfen der Lagerbewohner.