Kapitel 16

493 16 0
                                    

Ich versuchte noch immer, meine Atmung zu kontrollieren, sodass ich nicht mitbekam, dass die Zimmertüre aufgemacht wurde. Tommy stand in dem Raum, noch immer dieselbe Kleidung tragend. War er nicht zu Bett gegangen? Hatte ihn mein Schrei geweckt? Langsam kamen Schuldgefühle in mir auf, denn ich wollte nicht der Grund sein, wieso er noch wach sei.

Tränen flossen noch immer aus meinen Augen und die Luft kam nur schwer in meine Lungen. Ohne etwas zu sagen, kam er auf mich zu und drückte meinen schweren Körper an seinen heran. Tommy strich mir durch die Haare und versuchte mich zu beruhigen. Irgendetwas an ihm schaffte es, mich in kürzester Zeit zu beruhigen. er nahm mir vollkommen die Angst, denn ich fühlte mich sicher in seinem Arm. Meine Atmung beruhigte sich, wodurch ich wieder tief durchatmen konnte.

"Es war nur ein schlimmer Traum. Keiner kann dir weh tun. Alles wieder gut? Kann ich dich wieder allein lassen?"

Woher wusste er, dass ich einen schlechten Traum hatte? Ich gab ihm als Antwort nur ein Nicken, denn ich merkte, dass ich noch immer müde war. Meine Angst vor einem neuen Albtraum war aber trotzdem sehr groß. Diese Angst würde wahrscheinlich nie weggehen, auch wenn Tommy hier bleiben würde.

Doch in dieser Nacht hatte ich keinen einzigen Vorfall mehr. Die ersten Sonnenstrahlen. die durch das Fenster neben dem Bett strahlten, weckten mich langsam auf. Nachdem ich seit langem wieder genügend Schlaf bekommen hatte, fragte ich mich nun, wieso Tommy sofort ins Zimmer kam.

Hatte ich ihn aufgeweckt oder war er noch immer wach gewesen? Hatte ich den nächtlichen Zusammenstoß mit Tommy vielleicht auch nur geträumt oder war es echt passiert?

Über der Sessellehne lag eine weiße Bluse mit einem schwarzen Rock für mich bereit. Ada oder Polly mussten es wohl gestern, da hin gelegt haben. Fertig angezogen, starrte ich in den Spiegel in diesem Zimmer. Die blauen Ringe unter meinen Augen waren verschwunden und meine Haut sah nicht mehr ganz so sehr nach einer Leiche aus. Auch meine Laune war an diesem Tag gehoben. Nachdem ich fertig war, mich im Spiegel zu betrachten, klopfte es an der Zimmertüre.

"Wer ist da?", fragte ich mit einer gut gelaunten Stimme.

"Ich würde sagen, das jüngste Shelby Familienmitglied."

Ich machte ihm die Türe auf und sofort kam er hinein. Ich machte mir noch meine Haare in den Zopf, während Finn im Bett sitzend auf mich wartete.

"Liz, hättest du vielleicht Lust mit mir ins Museum zu gehen? Es gibt eine neue Ausstellung, die ich gerne sehen würde."

"Ich würde gerne mit dir dorthin gehen, aber davor gibt es für dich und mich ein Frühstück, damit du mir bei Kräften bleibst."

Finn nickte und gemeinsam begaben wir uns in die Küche im Erdgeschoss. Im ganzen Haus war es still, so als würde keiner hier leben, außer Finn und ich. Ein wenig machte die Stille auch Angst, denn sonst hörte man immer etwas in einem Haus. Ich kochte für uns beide Wasser, für einen Tee sowie für jeden jeweils zwei Spiegeleier. Zu den Spiegeleiern gab es Brot und geschnittene Tomaten und Paprika.

Wir setzten uns an den Tischen in der Küche, an dem am vorherigen Tag Arthur von mir verpflegt wurde. Ich saß mit dem Rücken zur Türe, wodurch ich nicht bemerkt hatte, dass jemand uns zusah.

Now or Never - A Peaky Blinders FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt