Kapitel 24:
Geschichtsstunde
_________________________________Eine Welle des Schocks überkam mich.
„Was?" entfuhr es mir ungläubig.Er lächelte mich nur still an. Das war doch unmöglich.. „Tut mir leid, wenn dich das jetzt etwas überrumpelt.." Nachdenklich starrte ich den alten Mann vor mir an. War das wirklich möglich?
„Mütterlicher oder Väterlicherseits?" fragte ich ihn neugierig. Ich hatte keinen meiner Opas jemals kennengelernt. Vielleicht war es ja doch die Wahrheit.. „Leider väterlicherseits" scherzte er trocken. Perplex sah ich ihn an. Das konnte doch aber nicht sein.. „Moment mal.. mir wurde gesagt, dass der Vater meines Vaters starb, als er 7 Jahre alt war.." sagte ich skeptisch. Das hatte mir zumindest Miriel erzählt. Und dann war da noch Chiyas Vision.. als sie vor dem Grab ihres Mannes stand und trauerte. „Nun was das angeht, wird es wohl Zeit für eine kleine Geschichtsstunde" sagte er erfreut und klatschte in die Hände. Verwundert sah ihn an.
„Aber als aller erstes.." setzte er an, und erhob sich. „Hol ich dir etwas Frisches zum anziehen." Sein Blick wanderte an meinen mit Adriks Blut vollgesaugten Klamotten herab. Meine helle Jeans war nun nicht mehr hell, und es sah beinahe aus, als hätte ich jemanden um die Ecke gebracht. „Ich habe noch eine Menge von den alten Klamotten deiner Oma. Sie war genauso dünn wie du, ich wette sie passen dir" sagte er belustigt und verschwand in ein Hinterzimmer. Schluckend sah ich ihm hinterher und dachte an die kleine zierliche Chiya.
Wenn sie jetzt nur hier wäre..
Es dauerte nicht lange, da kam er mit ein paar Sachen in den Händen wieder. „Hier.. such dir was aus" murmelte er und warf sie mir zu. Perplex fing ich sie auf und verzog mich in das Zimmer, in dem Adrik nach wie vor bewusstlos lag. Schnell warf ich ihm einen Blick zu, um sicherzustellen, dass er nicht doch wach war und mich beim Umziehen beobachten konnte. Seufzend blickte ich anschließend wieder auf die Sachen in meiner Hand. Das waren Chiyas Sachen.. Diese Sachen hatte sie eines Tages mal getragen. Und nun würde ich sie tragen. Ich entschied mich schließlich für das weite, karierte Holzfällerhemd, was eher aussah, als wäre es von Jared, und die schwarze Hose.
Sie war aus einem leichten Stoff, und an den Knöcheln etwas weiter geschnitten. Sie war wirklich wunderschön. Und passte mir wie angegossen, wie ich feststelle. Überrascht drehte ich mich vor dem kleinen Spiegel, der sich an der Wand befand, hin und her. Ich sah ziemlich fertig aus, doch wenigstens trug ich jetzt frische Kleidung. Seufzend warf ich Adrik noch einen letzten Blick zu und ging anschließend zurück zu Jared, aka meinem Opa.
„Ahh, da bist du ja wieder.." grinste er und blickte an mir herab. „Oh, du siehst gut aus. Auch wenn das Hemd von mir ist" kicherte er. „Das konnte ich mir schon denken" erwiderte ich ihm grinsend und band mir meine Haare zu einem lockeren Zopf zusammen. „Ach wenn deine Oma dich jetzt nur sehen könnte.. Sie hat dieses Hemd an mir geliebt. Schade, dass du sie nie kennenlernen konntest.." wechselte er plötzlich bedrückt das Thema.
Wenn er nur wüsste..
„Oh, das konnte ich durchaus" erwiderte ich grinsend. Nun war er derjenige, der mich verwirrt ansah. „Ich kann Geister sehen und mit ihnen kommunizieren.." klärte ich ihn auf. Nun schien es bei ihm klick zu machen. „Ahh, das ist natürlich praktisch.." lachte er. Sein Lachen steckte mich an, und ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Irgendwie hatte er eine ziemlich positive Ausstrahlung, weswegen ich mich wohl in seiner Nähe fühlte. „Nun gut.. hat sie dir denn nichts über mich erzählt?" fragte er mich verwundert.
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stars in the sky
ParanormalHexen, Feen und Magie.. Das alles ist für Yuna völlig fremd, ihre einzigen Probleme sind ihre Schulnoten und ihr Exfreund. Doch als sie eines Tages von der Schule nachhause kommt, wird plötzlich ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Denn sie mus...