Taehyungs PoV
Gine stand wie zur Salzsäule erstarrt genau vor mir da. Ich musste sehr an mich halten nicht zu lachen. Noch einen Schlag von ihr und ich würde tatsächlich einen blauen Fleck davontragen.
Als ich das leise Bing unseres ankommenden Fahrstuhls vernahm und mich daraufhin zur Tür wandte, sah ich aus den Augenwinkeln, wie sich meine Frau schnell davonmachte. Einen Blick über die Schulter werfend, noch während ich die Tür öffnete, sah ich, wie sie sich etwas Hochprozentiges eingoss. Arme Maus, dachte ich mit einem Anflug von schlechtem Gewissen. Ich hatte sie wohl doch sehr überrumpelt mit ihrer Überraschung, denn sie trank äußerst selten hartes Zeug.
Meine Aufmerksamkeit galt nun ganz unserem Gast, der eben aus dem Fahrstuhl stieg. Mit einem Grinsen im Gesicht kam er in unser Loft und ich nahm ihm sogleich seine Lederjacke ab, die er stets trug, seitdem ich ihm das erste Mal begegnet war.
Als er den Blick schweifen ließ, pfiff er anerkennend: »Wow. Also das ist mal abgefahr'n«
»Danke und willkommen in unserem Zuhause«, erwiderte ich höflich.
Aus der Küche kamen ein erstickter Laut und daraufhin ein verbales Sich-Schütteln. Jungkook sah mich neugierig an, da er meine zweite Hälfte noch nicht ausmachen konnte. Wieder verkniff ich mir ein Lachen, da ich mir nur zu gut Gines Gesicht vorstellen konnte, welches sich beim Geschmack des Alkohols und dessen Brennen im Hals angewidert verzog.
»Möchtest du etwas trinken?«, fragte ich und kam somit ganz meiner Aufgabe als Gastgeber nach.
Während sich Jungkook die Stiefel abstreifte, nickte er und lief auch schon ganz selbstverständlich zur Couch hinüber. Mit einem Ächzen ließ er sich auf diese plumpsen und bewunderte weiterhin unsere Einrichtung. Er strich ungläubig über die geschmeidige, cremefarbene Oberfläche seiner Sitzgelegenheit. Dann blieb sein Blick an einem Regal neben dem Fernseher hängen und seine Augen blitzten interessiert auf.
»Hey, kann ich mir eure CD-Sammlung anschauen?«
»Fühl' dich wie zuhause«, meinte ich nur, als ich auf dem Weg zur Essecke war, die man vom Wohnbereich gerade noch so sehen konnte.
In der äußersten Ecke, peinlich darauf bedacht, dass man sie eben nicht sehen konnte, stand Gine und goss sich noch einen großzügigen Schluck von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit ein.
»Komm schon, er wird nicht beißen«
Vorausgesetzt sie wollte es so, aber diese Bemerkung verkniff ich mir. Offensichtlich hatte sie etwas Ähnliches gedacht, denn sie wurde wieder dezent rot im Gesicht und kippte den Inhalt ihres Glases in einem Zug runter, schluckte schwer und schüttelte sich dann vor Ekel.
Sie war einfach so unbeschreiblich sexy, wenn sie sich genierte.
Als sie wiederum zur Flasche greifen wollte, nahm ich ihr diese aus der Hand, stellte sie weg und mich hinter sie. Ich bugsierte sie leicht in Richtung Wohnbereich und sie versuchte mich mit einem erschreckten »Tae!« aufzuhalten. Ich legte meine Hände an ihre Hüfte und schob sie sanft weiter. Sie klammerte sich an meine Unterarme, ließ es aber geschehen.
»Du wolltest ihn doch vorher kennenlernen«
»Machst du Witze? Doch nicht erst unmittelbar davor! Was, wenn ich ihm nicht gefalle? Was, wenn er mir ni-«
Noch bevor sie ihren Satz beenden konnte, sahen wir beide auf Jungkook, der vor unserer CD-Sammlung hockte. Seinen Hoodie, den er unter der Lederjacke getragen hatte, hatte er augenscheinlich abgelegt, denn er präsentierte uns seinen durchtrainierten Rücken in einem enganliegenden, schwarzen Tanktop. Als er sich nach rechts drehte, sahen wir ihn im Profil und seinen komplett tätowierten rechten Arm.
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Fanfictionabgeschlossen Kim Taehyung, Anfang 30 und liebender Ehemann, möchte seiner Frau einen langersehnten, sinnlichen Wunsch erfüllen, doch wie sich die Dinge mit dem eingeladenen Mittzwanziger Jungkook entwickeln... damit hätte niemand gerechnet. Am alle...