8. Abbitte

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Gines PoV

»Dein Ernst, Tae?!«, schnaubte ich verärgert, als ich die Nachricht auf meinem Handy las.

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Von: Taehyung „Jagiya, wo bist du? Der Makler kommt jede Minute. Hast du unseren Termin vergessen?" 19:33

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So eine verdammte Scheiße, dachte ich fluchend. Mir war so gewesen, als wenn der Termin erst nächste Woche sein würde. Wieso um Himmels Willen hatten wir ihn an einem Montag gemacht, wo ich doch eh so spät zuhause sein würde? Ich war mir so sicher gewesen, dass im Kalender ein anderes Datum vermerkt war. Mist, Mist, Mist.

Ich säuberte hektisch die benutzten Utensilien und räumte sie ordentlich weg. Dabei war ich gerade gut mit dem Retuschieren vom Gemälde vorangekommen. Einfach nur ärgerlich. Aber den Termin durfte ich nicht verpassen.

Ich war sowieso etwas neben der Spur, da sich Jungkook doch nicht mehr gemeldet hatte, obwohl ich sehr wohl gesehen hatte, dass er alle Nachrichten erhalten und gelesen hatte. Nicht ein klitzekleiner Kommentar dazu... enttäuscht war ich schon, da ich mir sicher gewesen war, dass er darauf reagieren würde. Wir waren uns sicher gewesen. Zugegeben, das Ganze war Taehyungs Idee gewesen, aber ich hatte sehr bereitwillig mitgemacht. Und jetzt... nichts.

Frustriert stöhnte ich auf. Natürlich hatte ich mit meinem Mann immer noch nahezu täglich Sex und durch die Erlebnisse mit Jungkook hatten wir irgendwie... hm... mehr Dynamik dazugewonnen. Es war ein regelrechter Aufschwung gewesen, was sich natürlich total so anhörte, als wenn vorher Flaute beständen hätte. Das war aber absolut nicht der Fall gewesen.

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Von: Gine „Bin auf dem Weg, Jagiya" 19:45

Von: Taehyung „Bitte beeile dich" 19:45

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Ja ja, dachte ich genervt und schloss die Tür zum Atelier ab. Ich mochte es ganz und gar nicht zu hetzen. Das stresste mich zu sehr und liebend gerne hätte ich heute einfach nur ein heißes Bad genommen, etwas gelesen und wäre dann schlafen gegangen. Der Makler war auch noch so staubtrocken, dass er für die einfachsten Witzeleien unempfänglich war. Mit Menschen, die keine Antenne für Humor hatten, konnte ich sowieso nichts anfangen. Es würde stinklangweilig werden, aber Mr. Namgung war eben eine Koryphäe auf seinem Gebiet, konnte uns die besten Angebote unterbreiten und schließlich machte eine Zweitimmobilie in Japan durchaus Sinn, da mein Mann öfter im Jahr geschäftlich für einige Wochen dorthin musste.

Ich eilte die Treppen zur Bahn hinunter. Sie stand bereits im Bahnhof und wollte gerade die Türen schließen, als ich mich noch hineinquetschte. Innen war es so warm, dass ich in meiner Aktentasche nach einem Haargummi kramte und mir, nach zutage Förderung eben jenes Gummis, die Haare im Nacken zusammenband. Dabei beförderte ich meinen Ellenbogen ins Gesicht eines mir nahestehenden Mannes, da es im Zug gerappelt voll war. Peinlich berührt verbeugte ich mich entschuldigend und obwohl er ärgerlich aussah, entgegnete er die Bewegung.

Meine Wangen glühten, weil es mir unfassbar unangenehm war. Ich hasste es mit dem Zug zu fahren. In meine Gesichtsmaske stöhnend schloss ich die Augen und zählte jede Station ungeduldig mit.

»Jagiya, tut mir leid, dass ich so spät dran bin. Es war so viel zu tun im Museum«, erklärte ich mich, sobald ich die Wohnungstür aufgeschlossen hatte. Schnell zog ich mir Schuhe und Jacke aus. »Ich wusste doch nicht, dass der doofe Termin heute ist. Ich dachte der wäre nächste Woche«, sagte ich weiter und fluchte vor mich hin, als ich mir die gelösten Haare aus der verschwitzten Stirn strich. »Tae?«, fragte ich in die komplett stille Wohnung hinein.

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