du schaffst das schon

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„Hey, Louis." Harry hielt den Jungen am Arm fest und merkte aus dem Augenwinkel, dass Fizzy ihm einen komischen Blick zuwarf. Er ignorierte das.

„Können wir kurz reden?"

Louis sah ihn offen an, blinzelte und nickte dann, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.

„Ich bin gleich wieder da, Fizzy", sagte Harry und zog Louis dann am Arm mit sich.

Sie hatten gestern noch ein bisschen geredet, waren irgendwann (als sie sich auf eine Decke in eine freie Box gelegt hatten) eingeschlafen und um nach 4 wieder aufgewacht. Dann waren sie ins Haus gegangen und seitdem hatte Harry ihn nicht mehr gesehen.

Bis jetzt, vor der Reithalle, wo er ihn zur Seite gezogen hatte. Er hatte eine Menge nachgedacht und hatte eine Idee. Eine schlechte vielleicht, aber immerhin besser als nichts.

Sie gingen um den zweiten Stall herum und lehnten sich gegen den Traktor, der dort stand. Zum Glück regnete es nicht mehr, aber es war immer noch düster und windig und es sollten in den nächsten Tagen nur noch schlimmere Stürme kommen.

„Ich hab nachgedacht", begann Harry und wischte seine schwitzigen Hände an seiner Hose ab. Er war ziemlich nervös. „Und ich hab eine Idee."

Louis runzelte die Stirn. „Okay?"

„Also du...wegen reiten", sagte Harry.

Louis legte den Kopf ein bisschen schief. „Was für eine Idee?"

„Ich dachte vielleicht...vielleicht können wir ähm...vielleicht können wir's ja zusammen probieren?" Harry sah ihn nicht an und verknotete seine Finger ineinander.

„Zusammen...probieren?", fragte Louis und klang verwirrt. „Was meinst du damit?"

„Na ja, also...wir könnten doch irgendwie...einen Deal machen. Du versuchst mir reiten beizubringen und ich stelle mich meiner Angst runterzufallen. Und sobald ich...keine Ahnung, wenn ich es irgendwie schaffe zu galoppieren...alleine...ohne Angst zu haben...dann musst du...also...es auch nochmal ausprobieren."

Eine Weile war Louis still. „Zu reiten?", fragte er und Harry nickte und hob den Kopf. Harry konnte seinen Gesichtsausdruck nicht einschätzen.

„Ich hab Angst", flüsterte Louis leise. „Ich hab Angst mir wieder Hoffnungen zu machen, es wieder auszuprobieren und dann...klappt es doch nicht."

„Ich weiß", sagte Harry. „Aber vielleicht funktioniert ja doch."

Louis musterte ihn nur. Dann begann er irgendwann langsam zu nicken. „Okay", flüsterte er und nickte mit mehr Nachdruck. „Okay, Ja. Wenn du es schaffst reiten zu lernen...versuch ich's nochmal."

„Ja?" Harry lächelte. Louis nickte.

„Ja."

_____

Fizzy war ein bisschen verwirrt. Was Sinn ergab, denn Harry hatte seit er hier war quasi seine gesamte Zeit mit ihr verbracht und jetzt musste er ihr erklären, dass Louis ihm reiten beibringen sollte.

Als Fizzy allerdings verstand, dass Louis es wirklich machen würde...also Harry Reitstunden geben...war sie zwar nicht weniger verwirrt, trat aber glücklich zur Seite. Wenn Harry es irgendwie schaffte, dass ihr Bruder übers Reiten sprechen würde, dann war sie erstmal einfach nur froh.

Wie auch immer Harry das jetzt gemacht hatte.

Und wenn Lojis es schaffte, dass Harry wirklich Reitstunden bekam...Fizzy unterstützte die beiden also. Warum auch immer die das plötzlich geplant hatten.

Sie widmete also wieder mehr Zeit ihrem eigenen Training und ging ab und zu mit Gemma und Lottie ausreiten, während Harry und Louis die nächsten Tage miteinander verbrachten.

storms & stables | l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt