wir lassen ihn einfach in ruhe

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Geweckt wurde Harry am nächsten Morgen, weil ein Hahn krähte. Nein, ernsthaft. Ein Hahn.

Um acht Uhr morgens.

Er stöhnte leise, rieb sich die Augen und gähnte. Dann schlug er die Decke zurück und schwang seine Füße über den Rand, denn wenn er das jetzt nicht machte, kam er vermutlich heute gar nicht mehr aus dem Bett. Das kleine Fenster in seinem Zimmer zeigte den Teil vom Hof, auf dem sein Auto stand und auch der Reitplatz war, auf dem Lottie gestern irgendwas trainiert hatte, als sie angekommen waren.

Woher der Hahn kam, wusste Harry allerdings nicht, denn er hatte hier nirgends Hühner gesehen.

Müde kratzte er sich am nackten Oberkörper und ging dann zum Schreibtischstuhl auf den er gestern seine Jeans gelegt hatte.

Er griff danach und nahm dann noch frische Unterwäsche und ein neues Shirt aus seinem Koffer und verschwand im Badezimmer für eine kurze Dusche.

Eine Viertelstunde später kam er in die Küche und lächelte, als er Fizzy und einen der Zwillinge mit Kakao und in Schlafanzügen am Tisch sitzen saß.

„Morgen, Harry", meinte Fizzy und lächelte. Harry lächelte zurück und ließ sich in einen Stuhl ihr gegenüber plumpsen.

„Hey", sagte er und gähnte nochmal. „Ich bin's nicht gewohnt an freien Tagen so früh aufzustehen."

„Der Hahn?", fragte Fizzy grinsend, während Daisy oder Phoebe, wer der beiden es auch war, ihm wortlos eine Kaffeekanne rüberschob.

Harry grinste, nickte Fizzy zu und nahm sich eine der vier Tassen, die umgedreht in der Mitte des Tisches standen. „Ist das euer Hahn?", fragte er dann. „Ich hab gar keine Hühner gesehen."

Daisy/Phoebe schüttelte den Kopf. „Nein", sagte sie. „Der ist von Dans Hof. Die haben Kühe, Schweine und Hühner. Ein richtiger Bauernhof halt."

„Warte, aber Dan wohnt doch hier?" Langsam kam Harry echt nicht mehr mit. Vielleicht würde der Kaffee helfen, den er sich einschüttete.

Fizzy lachte. „Ja, aber der Hof gehört weiter seiner Familie."

„Oh. Ja ok, das ergibt Sinn."

In dem Moment öffnete sich die Tür und ein Mann trat in die Küche. Er hatte Doris und Ernest auf dem Arm und lächelte freundlich.

„Guten Morgen", sagte er fröhlich und sah dann Harry an. „Ich bin Dan", stellte er sich vor und lächelte, als Phoebe/Daisy aufstand und ihm einen Zwilling (Ernest) abnahm.

„Harry", sagte Harry mit einem Nicken und kam sich etwas überflüssig vor, weil er nicht so ganz wusste, was er tun sollte.

„Gemmas Bruder, ich hab schon gehört", sagte Dan und setzte Doris in einem der zwei Hochstühle ab. „Herzlich willkommen", fügte er dann hinzu und Harrys Lächeln wurde noch echter. Gemma war hier schon so sehr Teil der Familie, dass es sich fast so anfühlte, als hätten die anderen ihn jetzt auch schon als solches akzeptiert.

„Ich war gestern noch bei meinen Eltern, aber es freut mich dich kennen zu lernen. Jay ist hellauf begeistert von dir."

Harry lachte leise und etwas awkward, denn was antwortete man auf sowas, aber da fragte Fizzy ihren Stiefvater auch schon irgendwas, was Harry nicht verstand und es entwickelte sich ein lockeres Gespräch zwischen ihnen, während Dan und Phoebe/Daisy Doris und Ernest Frühstück machten (was nur aus etwas Brot und Möhren bestand).

Harry fand es schön, einfach das Familienleben von ihnen mitzubekommen. Er wurde sogar ins Gespräch eingebracht und irgendwie war es ganz anders, als wenn man irgendwo fremd dabei war. Er wusste nicht, was es war, aber diese Familie hatte einfach irgendetwas extrem willkommenes an sich, dass man sich nicht wie ein Eindringling vorkam und das war echt schön.

storms & stables | l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt