ich konnte irgendwie nicht schlafen

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Nachdem er so lange nicht hatte schlafen können, hatte es auch nicht geholfen, dass er sich zurück in seinem Zimmer noch Ewigkeiten über Louis Gedanken gemacht hatte.

Aber irgendwas war da einfach an diesem Jungen, das Harry irgendwie faszinierte. Oder...zumindest sein Interesse weckte.

Jetzt schlurfte Harry also völlig übermüdet in die Küche, weil der blöde Hahn ihn natürlich trotzdem nicht schlafen ließ und gähnte.

„Oh", sagte Phoebe, als sie das sah und schob die Kaffeekanne über den Tisch. „Du siehst aus, als hättest du nicht besonders gut geschlafen."

Harry ließ sich in den Stuhl fallen und machte ein verzweifeltes Geräusch.

„Ich konnte ewig nicht einschlafen und dem blöden Hahn war das natürlich egal."

„Ich sehe, du wirst wohl nicht Willis bester Freund."

„Willi?", fragte Harry verwirrt nach, während Fizzy ihm sogar eine Tasse einschüttete, weil Harry anscheinend gerade zu nichts imstande war.

„So heißt der Hahn", erklärte sie und Harry lachte leise auf.

„Nein", sagte er. „Ich weiß eh nicht wie ihr das macht. Ich meine...acht Uhr morgens...jeden Tag...ich bin immer noch ultra müde. Ist das euch wirklich nie zu früh?"

„Mum steht sogar immer um sieben spätestens auf. Man gewöhnt sich dran."

Wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür und Louis trat herein. Er hatte Doris auf dem Arm und ein Gesicht, das deutlich aussagte „Sprich mich nicht an." Leider sah er trotzdem ziemlich heiß aus, mit dem Durcheinander von Haaren auf seinem Kopf und nur in T-Shirt und Boxershorts. Harry biss sich auf die Lippe. Es half auch nicht wirklich, dass Louis ein niedliches Kind auf dem Arm hatte.

Es war das erste Mal, dass Louis beim Frühstück zu ihnen stieß. Ausgerechnet nach dem was Harry gestern im Stall gesehen hatte.

„Außer Louis", sagte Fizzy grinsend. „Der ist und bleibt einfach ein Morgenmuffel."

„Halt die Klappe, Fiz", murrte Louis und setzte Doris auf die Arbeitsfläche neben dem Herd, während er nach den Cocoa Puffs im Regal lange. Seine linke Hand ließ seine kleine Schwester dabei keine Sekunde los.

Und dann holte er sich ein paar Sachen zusammen, Milch, eine Schüssel und anscheinend Frühstück für Doris und setzte sich neben Harry auf den Stuhl, seine Schwester in den Hochstuhl daneben.

Er bedachte Harry dabei allerdings keines Blickes.

Harry nippte an seinem Kaffee und beobachtete wie Louis seiner Schwester eine Banane klein schnitt und in eine Kinderschüssel füllte, sie halb damit fütterte, halb selbst dazu brachte die Stücke zu essen, ihr zwischendurch einen Kuss auf die Haare drückte und dabei trotzdem so aussah als würde er jede Sekunde wieder einschlafen.

Harry war hin und weg.

Denn ja, Louis mochte zwar sehr mürrisch sein und auch jetzt warf er ihm einen feindseligen Blick zu, weil Harry ihn anscheinend zu auffällig beobachtete, aber eine Sache konnte man nicht abstreiten: Louis war trotz allem sehr attraktiv.

„Lou, wo ist denn Ernie?", fragte Phoebe und Louis sah von den Cocoa Puffs auf, die er sich gerade in die Schüssel schüttete und zuckte mit einer Schulter. „Ich schätze bei Mum? Er war jedenfalls nicht mehr bei Doris im Zimmer."

„Ich glaub Lottie und Gemma haben ihn heute morgen mit auf ihren Spaziergang genommen, er war wohl schon wach."

Harry musste sich fast ein Grinsen verkneifen, denn es war acht Uhr. Wann zur Hölle war denn dann Fizzys Meinung nach heute morgen?

storms & stables | l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt