Kapitel 17 S

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Sunoo

Seitdem ich wieder im Wohnheim bin verlief die Woche ziemlich ereignislos. Ich ertappte mich manchmal noch dabei wie meine Gedanken immer mal wieder zu Niki abdriften, obwohl ich eigentlich versuche ihn zu vergessen. Doch das war leichter Gedacht als Getan. Etwas anderes beschäftigte meine Gedanken auch noch, mein Bruder. Er kommt morgen Nacht in Korea an deswegen werde ich ihn erst bei dem Gespräch mit meinem dummen Direktor sehen. Ich bin etwas nervös meinen Bruder wieder zu sehen weil ich ihn schon so lange nicht mehr gesehen habe.

Sunghoon löchert mich schon die ganze Woche mit fragen auf die ich selber teilweiße keine Antworten kenne und langsam geht er mir auf die Nerven. Er entschuldigt sich auch sehr oft wegen dem Abend in der Bar weil er nicht gemerkt hat das etwas nicht stimmt. Er beleidigt sich selber immer als schlechten Freund und ich versuche ihm dann immer es auszureden um seine Schuldgefühle zu vertreiben. Er ist in letzter Zeit sehr anstrengend.

"Endlich habe ich mal ruhe." Ich sitze in der Bibliothek und suche nach Büchern über Könige von vor 200 Jahren. Ich möchte mehr über den Mann wissen der meinen Körper für sich beanspruchen will. Den einzigen Anhaltspunkt sind die Initialen die auf jeder Seite unten rechts in jeder Ecke stehen K.S.H und das seine gesamte Familie ausgelöscht wurde, was einfach zu viele Möglichkeiten offen lässt. Ich sehe mich erst auf der Historischen Seite um doch dann wird mir schnell klar dass das wohl nicht der Fall sein kann wenn es mit übernatürlichen Wessen und Magie zu tun hat. Also suche ich auf der Legenden Reihe weiter. 

Nach einigen Minuten des Suchens entdecke ich ein Buch mit rotem Einband und goldener Schrift auf dem ähnliche Zeichen stehen wie die, die auch auf meinem Buch stehen. Ich nehme Es heraus und lese den Titel.

"Der Gott der die Ordnung ins Chaos stürzte." Ordnung? Chaos? klingt ganz nach dem Mann in mir. Ich setzte mich wieder an meinen Geheimen Ort und fange an Das Buch zu lesen. Ich öffne es einfach wahllos und lande auf Kapitel 8: Der verrat eines Freundes. Das klingt ja schon mal nicht so gut.

"Ah der junge Mann ist wieder hier konnten sie das Buch öffnen?" Ich zucke bei der plötzlichen Stimme zusammen und blicke über meine Schulter und sehe das es wieder die Bibliothekarin ist. Sie schiebt ihre Brille mit dem Zeigefinger nach oben und sieht mich interessiert an.

"Ja ich habe es durch Zufall herausgefunden wie es sich öffnet."

"Wie ich sehe interessieren sie sich für die Geschichte vom Königreich Asima. Man sagt das dieses Königreich eine Art paralleler Raum unserer Welt ist. Sie ist dafür verantwortlich dass bei uns übernatürliche Phänomene passieren."

"Sie wissen ganz schön viel über diesen Raum. Können Sie mir sagen ob dieses Reich einen König hat der mit diesen Buchstaben anfängt?"

"Einen König... lassen sie mich nachdenken. Ja ich glaube es gab einen wie war sein Name gleich noch mal?...Ah ja Kim Sang Hon. Er war ein guter König bis dieser furchtbare Krieg mit den Dämonenvölkern ihm alles genommen hat was er liebte."

Einen Moment rutschte mir das Herz in die Hose als ich den Namen höre der dem meines Vaters sehr ähnlich ist.

"Wissen sie auch ob irgendeiner seiner Verwandten überlebt hat?" Ich starre sie schon förmlich an was mir gerade völlig egal ist. Ich muss es wissen.

"Also man munkelt das er einen Bastardsohn hatte, der Verstoßen wurde und in Abgeschiedenheit gelebt hat. Man sagt auch das er um diesen Krieg zu gewinnen seine Seele verkaufen wollte. Doch er musste seiner sterbenden Frau versprechen es nicht zu tun und so verlor er den Krieg. Ach ich liebe solch tragische Geschichten, Sie nicht auch? Sie können das Buch gerne mitnehmen aber achten sie bitte auf den Rückgabetermin." 

Damit dreht sie sich auch schon auf ihrem Absatz um und geht zurück hinter ihren Tresen. Als ich vor gehe um mir das Buch von ihr ausleihen zu lassen sagt sie plötzlich,

"Oh sie sind Kim Sunoo. Was für ein Zufall vor 8 Jahren hat ihr Bruder dieses Buch ausgeliehen. Sie scheinen die gleichen Interessen zu haben." Sie übergibt mir mit einem breitem Lächeln das Buch und verabschiedet sich. Ich mache mich auf den Weg zurück in Sunghoon's Zimmer es war inzwischen schon Dunkel geworden deswegen beeilte ich mich. Ich wollte nicht wieder in diese Situation kommen wie vor 2 Monaten.

"Also habe ich morgen noch etwas was ich meinen Bruder fragen muss. Ich hoffe er spielt nicht den Dummen und beantwortet ehrlich meine Fragen." In dieser Nacht machte ich kein Auge zu gewiss weil ich nervös bin ich will aber auch nicht diesem Kerl in mir wieder begegnen. Er kommt in letzter Zeit fast jede Nacht in meinen Träumen vor und versucht mich zu überzeugen das ich ihn brauche. Doch so ganz traue ich ihm immer noch nicht. Ich empfinde mittlerweile etwas Mitleid für ihn wegen dem was er durchmachen musste.

Nur verstehe ich immer noch nicht ganz was das alles mit mir zu tun hat. Bin ich etwa einer seiner Nachkommen? Darüber Nachzudenken ist ziemlich ermüdend und kräftezerrend. Ich wünschte einfach das alles wieder wie vor 2 Monaten wird wo mein einziges Problem meine Noten waren. 

Als die Sonne auf geht stehe ich von meinem Bett auf und gehe ins Bad um eine heiße Dusche zu nehmen, doch es kommt kein warmes Wasser aus dem Hahn also gebe ich es nach 10 Minuten auf zu duschen. Ich wasche mir nur am Waschbecken kurz mein Gesicht und style meine Haare damit ich nicht komplett aus sehe wie der letzte Penner. Durch meinen Schlafmangel letzte Nacht haben sich dunkle Ringe unter meinen Augen gebildet. Ich sehe aus wie ein gestylter Zombie der gerade aus seinem Grab gekrochen ist.

Ich ziehe mich heute etwas formeller an da ich heute das Gespräch mit dem Direktor und meinem Bruder habe. Vor ein paar Stunden hat er mir geschrieben das er gerade in Korea gelandet ist und wir uns in der Universität sehen. Heute wird kein guter Tag ich spüre es. Die Dusche war erst der Anfang.

Liebe unter dem Blutmond || Sunki FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt