Unbreakable [KIRI X BAKU]

Bomben Stimmung

„Wow, welch seltener Besuch. Schön dass du dich auch mal wieder blicken lässt Katsuki!" motzte ihn der alte Drachen entgegen als sie am nächsten Tag vor ihrer Tür standen.

Nachdem irgendwann am Abend der Hochzeit die halbe ehemalige Klasse davon wussten das Eijiro und er ein Paar waren, hatte ihn der Rote dazu überreden können es auch nun endlich seiner Mutter zu gestehen. Wirklich begeistert hatte er darauf zwar nicht reagiert aber Eijiro hatte nicht ganz unrecht.
Sie musste es ja irgendwann mal erfahren. Weswegen Katsuki dieses gleich am nächsten Tag in angriff nehmen wollte. Und so sehr er seine Mutter auch kannte, dieses mal hatte er keine Ahnung wie sie darauf reagieren würde dass ihr Sohn mit einem anderen Kerl zusammen war. Sie kannte Eijiro noch von früher, allerdings war der Rote Scheißer dort wesentlich jünger und kleiner gewesen. Nervös und genervt stand er also mit seinem Freund zusammen vor ihrer Haustür und blickte in die Roten Augen der alten Hexe, die seine so sehr ähnelten.

„Jaja...was ist jetzt? Können wir rein oder lässt du uns hier draußen versauern?" fragte der Blonde sie ungeduldig. Eijiro neben ihn machte ein völlig fröhlichen und entspannten Eindruck. Er hatte heute Morgen zwar gemeint dass ihn das ganze schon etwas Nervös machen würde, aber wahrscheinlich war er längst nicht so aufgedreht wie der Blonde.

„Wo sind denn deine Manieren! Wie wäre es wenn du mich erstmal mit diesem hübschen jungen Mann bekannt machst" flötete sie grinsend während ihr Blick auf Eijiro lag. Er konnte nicht genau sagen was es war dass ihn störte, sei es ihr Blick, sei es ihre Wortwahl, jedoch verzog Katsuki ziemlich missmutig das Gesicht dabei.

„Ihr kennt euch bereits. Das ist Eijiro Kirishima. Wir waren damals in der selben Schule bevor ihr mich abgeschoben habt ins Internat" blaffte er sie von der Seite an. Die Augen der Blonden Frau wurden immer großer als sie das hörte. „Der kleine Eijiro? Aber wo sind denn deine schwarzen Haare hin!? Und wahnsinn bist du gewachsen!" völlig verblüfft über sein Erscheinungsbild trat sie zur Seite damit die beiden hinein treten konnten. Eijiro dem die geteilte Aufmerksamkeit ziemlich unangenehm zu sein schien, lachte nur und fuhr sich verlegen mit einer Hand über den Nacken.

„Naja...ich bin gewachsen. Zum Glück hehe.." hörte Katsuki ihn sagen während er eintrat und sich vorne die Schuhe abstreifte und seine Jeansjacke auszog und sie am Harken hängte.
„Aber was ist mit deinen Haaren passiert?", fragte sie völlig verwirrt.
„Was wohl!? Er färbt sie sich" zischte er leise und ging an den beiden vorbei den Flur herunter. „Kommt ihr mal oder wollt ihr noch länger im Eingang herum stehen!?"

„Meine Güte, was hast du mit dem gemacht das er so gute Laune hat", fragte seine Mutter Eijiro sehr leise, doch der Blondschopf konnte sie trotzdem hören.

„Ist er nicht ständig so gelaunt?", fragte Eijiro kleinlaut während er zusammen mit der Hexe ins Wohnzimmer kam.

„Ich setz Tee auf..", sagte er beiläufig während er in die Küche verschwand und die beiden allein zurück ließ. Er hatte keine Bedenken dass es ihnen an Gesprächsstoff mangeln würde.
In der Küche angelangt setzte er gleich Wasser auf und holte Tassen heraus. Statt eines Tee's könnte er genau jetzt einen beruhigenden Joint gebrauchen. Er war so angespannt das er bereits wieder Nacken Verspannungen bekam.

Er konnte die gedämpften Stimmen der beiden bis in die Küche hören, doch worüber genau sie sprachen verstand er nicht. Seufzend lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Küchentresen während er darauf wartete dass das Wasser anfing zu kochen.

Er konnte sich noch ganz vage daran erinnern dass seine Mutter einmal leicht Homophob angehaucht war. Er wusste nämlich noch wie sie sich damals darüber aufgeregt hatte das ein schwules Pärchen in der Öffentlichkeit am knutschen gewesen war.

Eigentlich kann es mir ja auch egal sein was die alte denkt. Entweder sie akzeptiert es oder sie kann zur Hölle fahren...

Kurz wanderten seine Gedanken zurück an den gestrigen Abend während er auf das Wasser wartete. Trotz dessen das er einen starken Alkoholpegel hatte, konnte er sich noch gut an alles erinnern. Etwas zu gut für seinen Geschmack, denn diesen verfickten Kuss mit diesen verdammten möchte gern Prinzcharming hätte er am liebsten verdrängt. Es war nicht mehr so dass er noch wütend auf Eijiro war. Für ihn war die ganze Sache wieder vergessen, aber dennoch würde er es nicht mehr zulassen dass sie beiden alleine sind. Wenn würde er darauf bestehen dabei zu sein. Nicht aber weil er Eijiro nicht traute. Er vertraute diesem verdammten Pisser nicht. Das war wie mit Motorradfahrern. Sie waren oftmals gar nicht Schuld an den Unfällen. Man musste einfach stetig die anderen Autos im blick haben, die eine Gefahr für den Motorradfahrer darstellten. Und genau das tat er. Eijiro war der Motorradfahrer.

Erst als der Wasserkocher am pfeifen war, lenkte dies seine Aufmerksamkeit wieder zurück ins hier und jetzt. Er öffnete den Schrank und zog den frischen Grünen Tee heraus zusammen mit der großen Teekanne. Zügig gab er ein paar Löffel von dem Grünen Tee in das Teekannen sieb, ehe er die Kanne mit Wasser auffüllte und diese auf ein Tablett stellte zusammen mit den drei Tassen und etwas Zucker. Zusammen mit dem Tablett ging er wieder zurück ins Wohnzimmer wo er auch schon seine Mutter als auch Eijiro lachend auf dem Sofa vernahm.

"...Und dann musste ich mich anschließend bei den ganzen Leuten entschuldigen, nur weil mein Sohnemann mit vier Jahren schon meinte jedem im Supermarkt den Mittelfinger zu zeigen" amüsiert schüttelte sie ihren Kopf. Der Blonde ließ ein räuspern los, um beide wissen zu lassen das er wieder da war.

Genervt stellte er das Tablett auf den Wohnzimmertisch. "Nerv ihn nicht mit deinen alten Geschichten über mich" brummte er während er sich auf den Boden hinter dem Tisch setzte und ein Bein dabei anwinkelte.

"Ich find sie absolut nicht nervig, eher sehr interessant" meinte die Rote Ariel breit grinsend. Katsuki verdrehte bloß die Augen ehe sich sein Blick auf die Teekanne richtete.

"Hast du auch Honig mitgebracht?" fragte seine Mutter dann.

Achja...die alte trinkt den ja mit Honig...

Genervt erhob er sich erneut um ihr den scheiß Honig zu bringen. Am liebsten hätte er ihr gesagt das sie doch weiß wo er steht und dass sie ihn sich selber holen soll, aber immerhin hatte er ja noch ein schwieriges Thema vor sich, da wollte er sie nicht unnötig reizen. Also holte er ihr den scheiß Honig und knallte diesen ein wenig zu feste auf die Tischplatte.

"Da!" knurrte er und setzte sich ein zweites mal hin.

"Danke" sagte sie schmunzelnd während sie nach einer Tasse griff und allen etwas einschenkte.

"Was gibts neues bei dir? Was macht dein Job Katsuki?", fragte sie beiläufig während sie allen den Tee hinstellte.

"Neues..Naja.."

Er zog das Wort unnötig in die Länge und warf Eijiro einen Blick zu. Es war seine Aufgabe es seiner Mutter zu erzählen. Doch er fand immer das Eijiro so etwas besser konnte.

"Etwas neues gibt es da tatsächlich...", er sprach sehr leise, so als hoffte er das sie es eigentlich gar nicht verstehen würde.

Verdammt, wieso fällt mir das so schwer? Einfach raus damit und gut ist...

Kurz fuhr er sich mit einer Hand über den Nacken ehe er zur Tasse griff und einen Schluck vom Tee nahm. Seine Mutter nahm sich derweil etwas vom Honig und rührte diesen in den grünen Tee hinein. Zögernd warf er Eijiro einen blick zu ehe er fort fuhr.

"Was denn los? Bist du nervös?", fragte seine Mutter amüsiert während sie zwischen den beiden hin und her blickte.

"Natürlich nicht. Erzähl kein Mist..." keifte er direkt abwehrend zurück.

"Mrs. Bakugou..." fing Eijiro dann an, der anscheinend das ganze schon übernehmen wollte.

"Nein" unterbrach der Blonde ihn harsch. "Ich erzähl ihr das schon..."

"Na gut..", sagte sein Freund und warf sich ein Zuckerwürfel in den Tee welchen er gelassen umrührte.

"Eijiro und ich sind zusammen" ließ er die Bombe dann platzen. "Er ist mein Freund...mein fester Freund" fügte er dann noch hinzu während er auf dem Gesicht seiner Mutter beobachten konnte wie sich ihre Augenbrauen zuerst in die Höhe begaben und sich dann aber stark zusammen zogen ehe ihr Blick zu Eijiro ging.

"Oh Gott...."

Sie schlug sich beide Hände vor den Mund. "Mein Sohn ist schwul..."

So wie sie es aussprach klang es nach nichts gutem. Fassungslos erhob sie sich vom Sofa und fing an auf und ab zu gehen,

"Ist dass jetzt dein Scheiß ernst!?" , knurrte er sie an.

"Mein ernst? Katsuki dass könnte ich ja wohl dich am ehesten fragen!", fuhr sie ihn an.

"Was werden meine Arbeitskollegen dazu sagen!? Ist dir klar das ihr als Schwules Paar ganz schlechte Karten auf dem Wohnungsmarkt habt? Und überhaupt... Ich hab mir immer Enkel gewünscht..."

War das gerade ihr Scheiß ernst!? Das waren ihre Sorgen!? Wütend erhob er sich vom Boden und ballte die Hände zu zwei Fäusten.

"Ist das dein einziges Problem!? WAS ANDERE DAVON HALTEN!!?? ", brüllte er sie nun lautstark an. Diesmal war es Eijiro der sich erhob.

"Ich bin sicher wir..." fing er an doch Katsuki unterbrach ihn. "Nein! Du hältst dich da raus!" knurrte er seinen Freund wütend an. Es war nicht Eijiros Aufgabe das ganze richtig zu Stellen oder ihn zu verteidigen.

"Das ist nichts gegen dich Eijiro, wirklich nicht. Aber das ist nicht das was ich mir für meinen Sohn gewünscht habe" entfuhr er seiner Mutter Haare raufend.

"Weißt du was...FICK DICH! Ich gebe einen verdammten Scheiß darauf was du dir für mich gewünscht hast!! Ich liebe ihn! Und entweder akzeptierst du das, oder du siehst mich nie wieder!! Ich bin anfangs hier geblieben um dich aus den verdammten Schulden zu ziehen!! Doch weißt du was!? Steck es dir in deinen Arsch!!" Wütend ging er um den Tisch herum und schnappte sich das Handgelenk von Eijiro.

"Wir gehen", sagte er bestimmend und zog ihn aus den Wohnzimmer.

"Katsuki!! WIE REDEST DU MIT MIR?!! BLEIB HIER VERDAMMT!"

"Ich bin keine beschissene 12 Jahre alt mehr dass du mich herum kommandieren kannst wie es dir passt" preschte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor während er sich am Eingang die Schuhe anzog. Trampelnd folgte seine Mutter den beiden.