Chapter Fourteen

648 33 4
                                    


Ich hatte die kurze Hoffnung, dass sie ihr klingelndes Telefon einfach ignorieren würde, doch in diesem Moment löste sie schon ihre Lippen von meinen. „Es tut mir leid Sahra, ich glaube das ist wirklich wichtig...", flüsterte sie mit einem schuldigen Blick. Ich richtete mich auf und nickte nur kurz mit einem leicht genervten Blick. Ich zog mein Kleid, das inzwischen keinen Zentimeter meiner Beine bedeckte, wieder zurecht und setzte mich auf die Kante des Sofas. Alice war inzwischen schon zu ihrem Handy geeilt und nahm mit einem kurzen „Hallo Sahra!", das Telefonat an. Sahra?! Es war wohl kaum ich, die da am Ende der Leitung war. Mir wurde übel, auf meinen Händen bildete sich ein leichter Schweißfilm und mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen. Mir war sofort klar, dass es die Partnerin von Alice war. Am liebsten wäre ich einfach aufgestanden und aus der Wohnung gestürmt, doch bevor ich überhaupt die Chance dazu hatte lauschte ich weiter dem Telefonat der Beiden. „Ja ich komme morgen zu euch und dann kann ich die Kinder nehmen, das ist kein Problem.", rief sie mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Die Kinder nehmen? Ich verstand kein Wort mehr. 

Als Alice das Gespräch beendete, kam sie wieder mit einem Lächeln auf den Lippen zu mir zurück. Ich saß da mit einem riesigen Fragezeichen im Gesicht das absolut nicht zu übersehen war. „Du hast sicher einige Fragen, oder?", fragte sie mich und setzte sich eng neben mich. Ich sagte erstmal gar nichts, doch sie griff nach meiner Hand und ich konnte wieder nichts dagegen tun. Sofort überragte mich dieses Gefühl von Sicherheit, von Zuhause sein, das ich immer bei einer ihrer Berührungen spürte, doch ich bekam immer noch kein Wort aus mir heraus. Sie sah mir an, dass ich gerade zu verwirrt war um zu sprechen, also sagte sie mir alles was ich wissen wollte, ohne das ich danach fragen musste. Sahra und Alice hatten sich vor einem knappen halben Jahr im Guten getrennt und sie wusste sogar schon von unserer Affaire. Sahra plante schon länger einen kurzen Urlaub in ihrer Heimat um ihre Familie zu besuchen und in dieser Zeit sollte sie auf ihre gemeinsamen Kinder aufpassen. Wir redeten eine ganze Weile über die Situation. „Sahra, das mit dir ist für mich nicht Irgendetwas. Für mich ist das wirklich etwas Echtes, etwas Bedeutsames.", flüsterte sie und sah mir so tief in die Augen, dass ich glaubte sie könne sogar meine Gedanken lesen. Ich konnte in diesem Moment nichts Anderes entgegnen als: „Ja Alice, das ist etwas Echtes!" und sobald ich diesen Satz beendet hatte fielen wir erneut übereinander her. 

Ihre Zunge berührte meine sanft, dann immer fester. Ihre Hand fuhr energisch durch meine Haare, bis sie meine Haarspange entfernte und meine Haare offen auf meine Schultern herab fielen. Ich fuhr mit meiner Hand unter ihre weiße Bluse und Alice stand auf, ohne dass sich unsere Lippen voneinander lösten. Eng umschlungen taumelten wir in Richtung Schlafzimmer, mit einigen Zwischenstopps im Flur, da wir unsere Finger nicht mehr voneinander lassen konnten. Ich öffnete hastig die Knöpfe ihrer Bluse, während sie mit ihrer Hand meinen Körper unter meinem schwarzen, engen Kleid erkundete. Im Schlafzimmer angekommen striff ich mir sofort meine hohen Schuhe von den Füßen und zog Alice ihre geöffnete Bluse von ihrem Oberkörper. Alice hielt kurz inne, sah mich an und fragte mich mit sanfter Stimme: „Bist du dir wirklich sicher?". Schon lang war ich mir mit etwas nicht mehr so sicher, wie in diesem Moment, also keuchte ich ihr nur ein „ganz sicher!" in ihr Ohr.

UNPOLITICAL TENSIONS //WeidelknechtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt