Kapitel 11

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Rückblick
Taehyungs Sicht

Ich saß auf dem Balkon, starrte in die Ferne. Immer wieder liefen mir Tränen über die Wangen.

Ich hasste mich! Ich hasste mich so sehr! Ich hasste mich so sehr, dafür dass ich so egoistisch war!

Meine Hand machte sich selbstständig und schlug das Glas, welches vor mir auf einem Tisch stand, zu Boden.

Dann schmiss ich den Tisch um. Meine Mutter kam wegen dem Krach aus dem Haus gestürmt.

Ich erinnere mich noch genau was sie gerufen hatte:,,Tae! Hör auf, das bringt doch nichts. Du tust dir nur selbst weh."

Sie hatte recht, also hörte ich auf. Mich verließen meine Kräfte, sodass ich zu Boden ging. Meine Mom kam voller Sorge zu mir.

,,Red morgen in Ruhe mit ihm darüber. Ich bin mir sicher ihm geht es mit der Situation gerade auch nicht gut.", sprach sie beruhigend auf mich ein, nahm mich in den Arm, wo ich meine Kontrolle komplett verlor und nur wie ein Wrack da lag.

Jungkooks Sicht

Ich lag in meine Bett, die Decke fest an mich gezogen und meinen Tiger dicht bei mir. Ich weinte.

Meine Mutter war noch auf der Arbeit und hatte bis jetzt nichts mitbekommen, somit gab es niemanden der mir helfen konnte.

Plötzlich klingelte mein Handy, gespannt schaute ich drauf: Unbekannte Nummer.

Ich nahm ab.

,,Hallo? Jeon Jungkook?", hallte es aus dem Lautsprecher.

,,Wer ist da?", fragte ich knapp, da ich definitiv nicht in Stimmung war.

,,Hier ist Kim Seokjin, wir gehen auf die gleiche Schule. Deine Nummer ging mit dem Bil-"

Ich unterbrach ihn direkt:,,Willst du dich lustig machen?", dabei konnte ich mir ein schniefen nicht verkneifen.

,,Nein, keines Wegs. Hör mir bitte zu. Ich hab das Bild geschickt bekommen und hab es mir angeguckt, aber als ich gesehen habe worum es sich handelt hab ich es direkt gelöscht. Ich hab mir deine Nummer aufgeschrieben, weil ich mir dachte du könntest jemandem zum reden gebrauchen, weil du in der Schule immer alleine oder mit diesem Taehyung warst. Deshalb rufe ich an.", erklärte er mir etwas hektisch, wahrscheinlich weil er angst hatte das ich wieder auflege.

Ich musste wieder anfangen stärker zu weinen, das hörte Jin natürlich und reagierte sofort.

,,Jungkook, bist du alleine? Gibt es jemanden der sich gerade um dich kümmern kann? Soll ich vorbei kommen?"

In dem Moment war mir alles egal, ich schickte diesem Jin einfach meine Adresse ohne ein Wort zu sagen. Aus dem Hörer hörte ich noch ein ,Ich komme', dann legte er auf.

Es klingelte, dann auch nach 20 Minuten. Ich stand auf, öffnete die Tür und vor mir stand ein braun haariger Junge, dieser war einen Kopf größer als ich und sah auch älter aus.

Dennoch bat ich ihn herein. Zusammen liefen wir zurück in mein Zimmer, wo wir uns aufs Bett setzten.

,,Wie konnte denn das alles soweit gehen?", wollte Jin wissen. Ich musste einfach mit jemandem reden, weshalb ich mich ihm anvertraute:

,,Also... wir haben... wir kennen uns schon seit wir denken können u-und ähm wir vertrauten uns sehr, so wie... wie man der Familie vertraut. Wir haben uns schon öfter nackt gesehen... i-ich wusste nicht das er gerade Bilder am machen war, als ich aus dem Bad kam. I-ich dachte ich kann ihm vertrauen u-und dann ging das in der Schule rum und und ich...", mir brach die Stimme, sodass ich nicht weiter reden konnte.

Jin zog mich in eine Umarmung. Bevor das alles mit Tae passiert ist konnte ich auch einigermaßen mit Fremden umgehen, aber danach war die Angst zu groß...

,,Weißt du warum er es weiter geleitet hat? Vielleicht gibt es ja einen vernünftigen Grund, er wurde erpresst oder so? Du solltest morgen mal in Ruhe mit ihm reden, ich kann auch mitkommen wenn dir das lieb ist.", bot Jin mir an, was ich dankend annahm.

Da es schon spät war und meine Mutter noch nicht da war, entschied Jin bei mir zu bleiben. Auch dafür war ich ihm dankbar. Zum Glück schlief ich dann schnell ein und konnte für einen Moment meine ganzen Sorgen und Probleme vergessen.

Mein persönlicher Nordstern Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt