Kapitel 23

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Taehyungs Sicht

Ich schüttelte den Kopf. Jungkook hatte ja bereits mit ihm gesprochen und Jimin brauchte jetzt bestimmt etwas Zeit, um sich klar zu machen, was beziehungsweise wen er will.

Der Lehrer kam rein, er war recht gut gebaut, seine Haare trug er glatt nach hinten. Seine Sachen fanden auf dem Lehrerpult platz.

,,Guten Morgen und herzliche willkommen zu eurer ersten Stunde! Ihr werdet die meiste Zeit selbstständig arbeiten. Das heißt ihr bekommt Arbeitsaufträge und einen Abgabetermin, dann könnt ihr die Klasse verlassen und euch selbst einteilen. Wer meine Hilfe beanspruchen möchte kann auch gerne hier bleiben.", begann er.

Die Information freute mich, denn das hieß ich würde nie länger als ein paar Minuten von meinem Kookie getrennt sein.

Jungkook grinste mich an und schien das Gleiche zu denken. Unauffällig verschränkte ich unsere kleinen Finger miteinander.

Mein Blick fiel auf ihn, damit ich sah, ob das für ihn okay war. Er schaute einen Moment auf unsere Hände, dann wieder zum Lehrer, wobei er weiterhin grinste.

Der Lehrer stellte sich vor. Herr Lee gab uns die Aufgaben, anschließend teilte er uns mit, dass die Aufgaben zu nächster Woche waren.

So konnten Kookie und ich den Raum verlassen, wenn ich fragen haben sollte konnte ich zum Glück ihn fragen, weil er definitiv schlauer war als ich.

Wir liefen also erst in unser Zimmer, damit wir uns eine Decke schnappen konnten, da wir draußen lernen wollten.

Jimin kam ebenfalls ins Zimmer, aber von Jin war keine Spur. ,,Willst du mit raus kommen?", fragte Jungkook plötzlich.

Jimin schüttelte nur den Kopf, woraufhin er sich ins Bett schmiss. Mein kleiner Kookie wollte, aber nicht aufgeben:,, Sicher? Das macht besti-"

,,LASS MICH EINFACH IN RUHE!", schrie Jimin mit voller Stimme. Ich stellte mich aus Reflex vor Jungkook, der sich von hinten an meinen Pulli klammerte.

Ich fasste mit einer Hand nach hiten, die er sofort annahm. Jungkook zitterte total. ,,Jimin, ich weiß dir geht's nicht gut, ABER das ist kein Grund Jungkook so anzuschreien!"

Jimin drehte sich nur von uns weg, was mich zum kochen brachte, jedoch beruhigte ich mich schnell wieder, da ich spürte wie Kookie seinen Kopf zwischen meine Schulterpartie lehnte.

Ich drehte mich zu ihm, er hatte Tränen in den Augen. Da wir uns nur eine Decke holen wollten, hob ich sie vom Boden auf.

Jungkook hatte sie vor Angst fallen lassen. Ich zog ihn mit mir nach draußen, bis er sich los riss und stehen blieb.

Ruckartig drehte ich mich wieder zu ihm. Er hatte weinend den Kopf gesenkt. Ich lief auf ihn zu, um ihn in den Arm zu nehmen.

Kookie vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge, während ich durch sein Haar strich. Der kleine krallte sich in meinen Rücken, mit aller Kraft unterdrücke ich den Schmerz, da ich wusste, dass er eigentlich nur in den Pulli greifen wollte.

,,Vergiss es einfach, er meint das nicht so. Lass uns raus gehen und lernen, damit du auf andere Gedanken kommst.", versuchte ich ihn zu beruhigen.

Seit wir klein waren, waren diese Situationen die schwersten. Ich wusste nie wie ich ihm helfen konnte, da es zu seinem Charakter gehörte.

Wenn er angeschrien wird, dann ist das als würde man ihn angreifen, es machte ihm angst, immer egal wer es tat.

Jungkook hielt mich noch einen Moment fest, bevor wir rausgingen. Auf dem Weg nach draußen hielten wir Händchen.

Ich wusste nicht genau wie Kookie das fand, weshalb ich nachfragte, denn zwingen wollte ich ihn definitiv nicht.

Er kam mir noch näher, um mir zu zeigen, dass es für ihn okay war. Er redete nicht, wow das mit Jimin muss ihn echt getroffen haben. Ja klar er bekam bei jedem Angst, aber das er dann nicht mehr redete ist nicht alt zu oft. Es ist wie ein Neustart und man musste wieder besonders sensibel agieren.

Ich breitete die Decke aus und wir ließen uns direkt drauf fallen. Jungkook saß neben mir, ließ jedoch etwas Abstand.

,,Ich will jetzt nicht arbeiten.", sprach er leise. Der Satz verpasste mir ein Schmunzeln. Kookie und nicht lernen, dass ich das noch erleben darf.

Ich zog ihn in meine Arme, danach legten wir uns hin. Er bettete seinen Kopf auf meiner Brust. Meine Hand glitt sanft über seinen Rücken, während ich mit seiner anderen seine Hand hielt.

Aus der Ferne sah ich Jimin auf uns zukommen.

Mein persönlicher Nordstern Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt