Kapitel 20

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Jungkooks Sicht

,,Würdest du mit anderen kuscheln, während wir zusammen sind?", fragte ich fast unhörbar.

Taehyung löste sich von mir, was mich total verunsicherte. Er drehte sich zu mir und zog mich hoch. Während wir saßen nahm er meine Hände, wobei er mit seinem Daumen über meinen Handrücken strich.

,,Ich werde nur mit anderen Leuten reden und selbst damit hör ich auf, wenn du mich darum bittest. Ich mach nur das was du mir erlaubst.", Taes Stimme klang bestimmt bei diesen Worten.

Danach blieben wir beide ruhig. Als ich ihn mir so anschaute musste ich an unsere erste Begegnung hier denken.

In zwei Tagen wurde er zum Softie, seine Blicke, seine Art, alles hatte sich komplett geändert, zumindest wenn ich bei ihm war.

Er passte sich bei jeder Situation an mich an, wenn ich unsicher war beschützte er mich, wenn ich mutig sein wollte unterstütze er mich.

Ich wusste zwar, dass ich auf andere Art für Tae da war, dennoch hoffte ich mich irgendwann auch so an ihn anpassen  zu können und ihn beschützen zu können.

,,Komm wieder kuscheln.", schmollte ich, da ich mich bereits wieder ins Bett fallengelassen habe. Tae legte sich neben mich oder eher gesagt halb auf mich.

Meine Hand strich durch seine Haare, was ihn entspannt seufzen ließ. Der Blondhaarige fing an über meine Seite zu streichen, ich gab ihm noch einen Kuss auf den Haarschopf und schlief ein.

Mitten in der Nacht wachte ich durch einen plötzlichen Ruck auf. Ich hörte jemanden ganz laut atmen, als wäre die Person gerade einen Marathon gesprintet.

Verschlafen öffnete ich meine Augen. Tae saß aufrecht da, hatte die Arme auf seine angewinkelten Beine gestützt.

Ich setzte mich langsam auf und strich über seinen Rücken. Er zuckte kurz vor Schreck, lehnte sich dann aber gegen mich.

,,Es ist alles gut, okay? Ich bin bei dir und du hattest nur einen schlechten Traum.", versuchte ich ihn zu beruhigen.

,,Es war der gleiche wie gestern... Ich will ihn nicht mehr träumen.", Taes Stimme war weich und schwach. Man merkte sofort das er keine Kraft mehr hatte.

,,Was hast du denn geträumt? Und hattest du den Traum schon öfter oder nur heute und gestern?", ich hoffte darauf eine Lösung zu finden, aber dafür musste ich mehr wissen.

Taehyung drehte seine Kopf zu mir, sodass wir uns angucken konnten. Seine Augen waren total rot, als hätte man ihm Pfefferspray verpasst.

,,Ich träum den seit wir unseren Streit hatten, ich hatte eigentlich Medikamente dagegen, aber sie wurden abgesetzt und jetzt träum ich das wieder."

,,Okay, hey. Ich bin jetzt wieder bei dir und werd so schnell auch nicht mehr gehen. Das versprech ich dir. Komm her.", ich zog ihn mit mir wieder auf die Matratze.

Es ist leichter sich im liegen zu beruhigen. Ich hielt ihn dabei eng bei mir und schmückte sein Gesicht mit Küssen. Er sollte sich einfach entspannen und sicher fühlen.

Was er jede Nacht träumt wollte ich noch immer wissen, aber ich merkte wie fertig Tae war und wollte nur noch das er wieder einschlief.

Über den Traum können wir auch noch wann anders reden, wenn er breit ist und die Kraft dazu hat. Hoffentlich schafft er das mit dem Unterricht morgen...

,,Jungkook?", er war am flüsterten, wahrscheinlich damit ich nicht aufwachen würde wenn ich schon schlafe.

Ich gab ihm ein kurzes ,hm' zurück. ,,Du bist morgen bei mir oder? Also im Unterricht...", fragte Tae verunsichert nach.

Autsch! Ich dachte eigentlich, dass das klar wäre das wir zusammen sitzen.

,,Ja, ich sitz neben dir und auch sonst werd ich dir nicht von der Seite weichen. Mach dir keinen Kopf. Du solltest jetzt wirklich schlafen."

Taehyung schaute zu mir hoch und fing an zu schmollen. Ich wusste nur nicht ganz warum, er sah echt müde aus, also nahm ich an das es nicht an der Schlaf-Aufforderung lag.

,,Kein gute Nacht Kuss?", platzte es aus ihm heraus und er senkte den Kopf wieder. Das war jetzt nicht gerade die Definition von langsam, aber ein kleiner Kuss konnte ja nicht schaden.

,,Doch komm her!", während ich das sagte, drückte ich vorsichtig seinen Kopf zu mir hoch. Die letzten Zentimeter bewegte ich meinen Kopf, sodass unsere Lippen sich endlich verbinden konnten.

Es war wirklich nur ein kurzer gute Nacht Kuss, was mich echt erleichterte. Taehyung kuschelte sich wieder eng an mich, ich richtete noch unsere Decke und schloss dann ebenfalls meine Augen...

Mein persönlicher Nordstern Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt