P A R T 9

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•my best mistake•

»Dann stoßen wir mal an.«, freute sich Silvia, doch wir saßen stumm da und versuchten Blickkontakte zu vermeiden. »Kommt schon!«, forderte sie uns auf und ich wollte sie nicht enttäuschen, also raffte ich zusammen und hielt mein Weinglas in die Mitte. Dann schlossen sich auch die anderen an.
Dabei sah ich Colton automatisch in die Augen und ich sah einen Mundwinkel zucken.
»Geht doch. Ich habe leckere Pasta gemacht.«, sie brachte für jeden von uns eine duftende Portion Pasta. sie war Italienerin, weshalb sie diese Gerichte beherrschte, wie eine Göttin.
Dann fiel mir wieder ein, dass ja Martha und Colton auch Italiener waren.

»Grazie.«, kam es von Colton und eine Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Ich hörte ihn nie auf italienisch sprechen, denn mir würde niemals entgehen können, wie unglaublich schön es aus seinem Mund klang.
Khalida, reiß dich zusammen...
Gattino übrigens, wie ich es von Martha erfahren hatte, bedeutete Kätzchen. Auch italienisch.

Ich begann ruhig meine Pasta zu essen, spürte dabei seinen Blick auf mir. Gekonnt ignorierte ich den Fakt und nahm einen Schluck des Weines.
Dann fiel mir auf, dass mein Glas fast leer war. Ups...
»Bella, soll ich dir noch etwas einschenken?«, wandte sich Silvia an mich und ich nickte nur. Dankend nah mich das Glas und stellte es dann vor mir ab.

»Und ihr wart zusammen in der Schule also. Du auch Colton?«, ich hoffte darauf, dass sie diese fragen nicht stellen würde. Aber wieso hätte ich mir das nicht denken können.
»Nein, ich bin einige Jahre älter.«, entgegnete er und ich sah, wie Silvia wieder zum Sprechen ansetzte. »Und woher kennst du dann Grant und Khalida?«
Ja, woher kanntest du mich Colton...
»Grant ist ein Familienfreund und Khalida kenne ich durch Martha, wobei es eine längere Geschichte ist.«, aha...
»Die will ich hören. Wart ihr zusammen?«, und schon verschluckte ich mich an meinem Essen. Toll.
Wirklich großartig.

»Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.«, begann er und das war mein Signal etwas zu sagen. »Nein waren wir nicht Silvia. Außerdem haben wir uns fast fünf Jahre nicht gesehen.«
»Oh, entschuldigt. Wie wäre es mit Musik?«, fragte sie und da war Martha sehr begeistert drüber. Sie nickte freudig, so tat es auch Grant.
Schon erschreckend, wie ähnlich sich die beiden manchmal waren.

Da schmiss Silvia ihren CD Player an und daraus kam die klassische italienische Musik. Was sonst.
Aber es hatte einen Charme.
Martha begann bereits dazu zu wippen, während ich weiter den Wein trank.
Ich glaube wir würden gute Freunde werden. Der Wein und ich.

Aber im nächsten Moment klingelte es an der Tür. »Moment, bin gleich wieder da.«, schon sprang die Frau auf und stöckelte zur Tür. Dann nahm ich eine männliche Stimme wahr. Wer war denn das...?
»Meine Lieben, das ist Hugo. Mein, Ähm...«, sie lief rot an und ich konnte mir meinen Teil bereits denken. »Ihr Kavalier. Schön euch zu sehen.«, grinste der grauhaarige Mann und drückte einen flüchtigen Kuss auf die Wange von Silvia.
»Lass uns tanzen!«, schon zog er Silvia in die Mitte des Wohnzimmers und drehte sie zur Musik.
Knuffig.

Zu einem Tango legten sie aber eine große Nummer auf. Als hätten sie auf den Moment ihr Leben lang gewartet.
»Das ist so unfassbar süß.«, schwärmte Martha und sah dabei kurz zu Grant, der sie aus großen Augen ansah. Ich strich über Marthas Arm, da ich wusste, wie schwer es ihr gerade fiel.
Schwer fiel ihn zu sehen und in seiner Nähe zu sein.

Mein Blick schweifte zu dem Mann neben ihm und hing dort fest. Er saß da in seinem hellblauen Hemd, durch das seine Tattoos durchschimmerten und seine Muskeln sehr stark zum Vorschein brachten.
Seine Haare waren ordentlich frisiert und sein Kiefer noch immer so perfekt. Mein Hand umfasste das Glas uns führte es an meinen Mund, sodass ich es komplett runterkippte.
Ja, Alkohol war keine Lösung, aber es geschah so automatisch. Da konnte ich nichts gegen machen.
Langsam knallte dieser auch in meinen Kopf.

»Tanzt du mit mir Martha?«, ging Grant auf sie zu und stand nun vor ihr. Ich sah wie ihre Augen glasig wurden, doch sie lächelte und ging mit ihm.
Ach arme Martha...
So stellten sich die beiden direkte vor einander und sie wickelte ihre Arme um seinen Hals, sodass sie sich beinahe umarmten.
Wieso konnte Colton nicht so sein...
Dabei wollte ich doch nicht, dass er mit mir tanzte....oder?
Dieser Gedanke musste dringend weg, also stand ich auf und taumelte dabei, während ich zur Flasche griff. Doch statt den Flaschenhals ergriff ich eine weiche, große Hand. Als ich aufsah, sah ich direkt in die besonderen Augen.
»Hör auf.«, brachte er heiser hervor. »Du hast mir nichts zu sagen Colton.«, ich nahm wahr, wie ich leicht lallte. Mist.
»Das ist mir klar, aber dir wird es morgen schlecht gehen.«, ein ironisches Lachen entkam mir.
»Das kann dir doch egal sein. So wie es die ganzen Jahre lang egal war.«

»Du weißt, dass es nicht so ist.«, der Ernst in seiner Stimme trat stark hervor. »Nein, weiß ich nicht Colton, denn die Art wie du mir mit umgegangen bist hat mir nur das Gegenteil bewiesen«, ich entriss mich aus seinem Griff und drehte mich um.
»Silvia, Dankeschön für den Abend, aber ich bin sehr erschöpft. Ich gehe nachhause. Martha, bleibst du noch?«, sie nickte knapp und legte ihren Kopf wieder auf Grants Schulter.
Ich schnappte mir meine Tasche und stürmte nach draußen, hörte aber Schritte hinter mir. Doch das war mir egal, ich zog meine hohen Schuhe aus und lief zum Strand, den ich entlang ging.

»Khalida. Warte doch!«, schrie er mir hinterher, doch ich machte keinen Anschein stehen zu bleiben. »Gattino!«, während er das rief spürte ich Arme um mich, dich mich zu ihm umdrehten, sodass ich gehen seine Brust prallte.
»Wir werden reden. Hier und jetzt.«, ich fasste es nicht. Er kommandierte mich wieder herum...
»Nein werden wir nicht Colton.«, dabei taumelte ich erneut zur Seite, doch er hielt mich noch fester bei sich. Ich spürte, wie sich sein Brustkorb hob und wieder senkte.
Seinen Atem an meinen Lippen, denn er war mir viel zu nah.
So nah, dass es Millimeter erforderte, bis unsere Lippen aufeinander treffen würden.

Das Wasser rausche im Hintergrund und die leichte Brise überzog meine Haut.
Sterne leuchteten am Himmel, doch nichts leuchtete mehr als seine Augen in dem Moment, die mich so durchdrangen, als würde er jede Zelle meines Körpers damit sehen und auch erreichen können...

Liebe Freunde.❤️
Da ist die Zweisamkeit.
Glaubt ihr es kommt zu einem Kuss? 👀

BLACK OCEAN | BAND 2 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt