P A R T 31

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»Was?«, verblüfft starrte ich nach vorne und erkannte sofort Colton Wagen, der uns den Weg versperrte. »Fuck, Martha. Sie haben uns gefunden«, flüsterte ich ihr zu, was die beiden aber hörten, denn sie brachen in Gelächter aus.

Ich dachte, dass ich noch eine Kurve schaffen würde, musste aber eine Notbremsung durchführen, da ich absolut gar nicht ausweichen konnte. Wütend stieg ich aus und ging mit verschränkten Armen auf den Wagen zu. In der gleichen Sekunde stiegen auch die beiden Männer aus und Grant lehnte sich ganz locker an die Motorhaube, derweil Colton auf mich zustürmte.

»Bist du völlig bescheuert? Hast du immer noch keine Lektion aus allem, was überhaupt passiert ist, gezogen?«, er packte mich bei den Schultern und begann mich zu rütteln, als sei ich unter Drogen.

»Doch. Aber genau deshalb muss ich mal was in meine Hände nehmen, da mir niemand helfen möchte! Kein einzige Mensch, außer Martha, die selbst keinen Plan hat. Sogar mein eigener Vater verschweigt mir Dinge, die ich gerne wüsste. Er weiß, wer Sergio erschossen hat, darf mir aber nichts sagen. Was denkst du denn, wie ich mich fühle?« Ich hatte keine Beherrschung über das, was ich gerade von mir gab. Denn meine Wut übertönte alles andere, was ich gerade empfand.

»Ich verstehe dich doch, aber wir sind ein Team, Gattino. Ich bin für dich da und werde dir helfen, aber du musst mich lassen«

»Dafür solltest du anfangen ehrlich zu mir zu sein«, konterte ich und riss mich aus seinem Griff. Genervt ging ich an ihm vorbei, in die tiefe Gasse zurück und wollte einfach nur weg. »Gattino!«, schrie er mir hinterher und holte mich auch kurz darauf ein. Mein Herz schlug viel zu schnell und meine Atmung begann flacher und unregelmäßiger zu werden, als er mich herumwirbelte und mit voller Wucht gegen die Wände drückte.

»Was wird das?«, seine Hand umgriff meinen Hals und direkt bekam ich Flashbacks, als täte er das das erste Mal. Und es löste in mir ein Kribbeln aus, das ich nicht beschrieben konnte, so intensiv war es. »Du musst auch mal auf das hörend as man dir sagt. Ich will dich nicht verlieren, wieso verstehst du das nicht?«

»Weil du es mir nicht zeigst oder sagst. Fuck, Colton...Ich liebe dich verdammt, bekomme von dir aber nicht das Gefühl, dass es dir auch so geht!«, platzte es aus mir und ich bereute es sofort. Seine Augen wurde größer und er trat einen Schritt von mir zurück. Als hätte ich etwas Schlimmes gesagt. Als hätte ich etwas an mir, was ihn abstieß. Aber er empfand diese Liebe nicht, die ich für ihn empfand. Das war der Punkt an dem wir waren.

»Gattino, du-«

»Vergiss einfach was ich gesagt habe. Ich werde jetzt Elio suchen gehen, also wenn du nicht willst, dass mir etwas passiert hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du kommst mit mir und sagst mir, wo ihr ihn versteckt oder du fährst nachhause und lässt mich das allein machen« Ich machte mich schon bereit zu gehen, da ergriff er vorsichtig meine Hand und nickte. Dieses Nicken ließ mich wissen, dass er mir helfen würde.

»Dann komm«

Als wir zurück zu den Autos kamen, standen sich Martha und Grant total sauer gegenüber, während ich nur zu Colton Wagen ging und die Beifahrertür öffnete. »Grant, fahr Cousine nachhause. Wir sind in paar Stunden zurück« Colton klang kalt und monoton. Als er einstig würdigte er mich keines Blickes und fuhr schweigend los.

Nach einer halben Stunde hielt er vor einer kleinen Hütte mitten im Wald. Mein Freund stieg aus und bedeutet mir ihm nachzugehen, was ich auch tat. »Er ist gefährlich Gattino, geh ihm nicht zu nah« In dem Moment öffnete er die Tür der Hütte und mir gefror das Blut in den Adern. Elio stand da, komplett blutüberströmt und hustete dieses gleichzeitig aus. Sobald sein Blick auf mich fiel, trat ein Grinsen auf seine Lippen.

»Mein Schöne, da bist du ja. Ich habe auf dich gewartet«, sprach er direkt zu mir und es jagte mir einen kalten Schauer ein, der mir über meinen kompletten Rücken lief. »Wie ich sehe, hast du dich nach unserem letzten, leider beendeten Treffen, erholt«

»Ja, das habe ich. Ich stelle dir eine Frage und die wirst du mir beantworten«, er lachte provokant auf und schüttelte amüsiert den Kopf. »Du bist noch immer so naiv, dabei kannst du es so viel leichter haben. Verlass diesen Mann und komm zu mir«

»Niemals!«, knurrte Colton und stellte sich beschützend vor mir. Seine Hand umgriff meine, was mir die Sicherheit gab. »Du wirfst sie nicht anrühren und ihre Frage beantworten. Sonst wirst du gleich leiden«

»Dann leide ich lieber!«, jetzt war es Elio der uns vor die Füße spuckte und es dauerte keine Sekunde, bis Colton in seine Jacke griff, eine schwarze Pistole herausnahm und auf den Mann zielte. Er lachte. Noch immer. Aber das verging ihm, als Colton ihm ins Bein schoss.

»Colton!«, schrie ich und sprang einen Schritt zurück. Wieso tat er das? Wieso besaß er sowas?

»Wir gehen Gattino, er soll verbluten und sterben. Komm«, er zerrte an meinem Arm. Immer doller, bis ich mich von ihm losriss und nochmal zu Eli lief. »Bitte, sag mir wer Sergio erschossen hat...Bitte. Ich weiß nichts über mich und-«

»Du wirst von mir nichts erfahren. Ich werde alles mit ins Grab nehmen und dort behalten, bis du selbst etwas verlierst, was dir einst viel bedeutet hat«, es waren seine letzten Worte, bis sein Kopf zur Seite kippte und die Augen unbewegt offen blieben. Er war tot. Er war verdammt nochmal tot.

»Jetzt komm!«, Colton hob mich hoch und trug mich zurück zum Auto, wo er mich hereinsetzte. Ich war in einer Art Schockstarre, denn ich sah einem Mann zu, wie er starb. Solches brannte sich in den Kopf, egal wie schlimm die Person war.

»Er wusste einiges und du hast ihn umgebracht!«, entkam es mir nach einigen Stunden, als ich in meinem Bett lag und Colton neben mir hockte. »Er wusste nichts, Gattino. Denkst du, dass es das erste Mal war, als ich bei ihm gewesen bin? Grant und ich haben versucht Dinge aus ihm zu bekommen, aber er weiß nichts. absolut gar nichts. Ich glaube, dass er dir einfach Angst machen will, dir Hoffnungen machen will, dabei selbst nichts sagen kann. Flavio ist der Mann, der das im Griff hat, aber er ist spurlos verschwunden«

»Colton, wieso hast du Medizin abgebrochen?«

BLACK OCEAN | BAND 2 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt