P A R T 16

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»Wovon redest du Colton? Kennst du ihn?«, verbittert nickte er und ich konnte es kaum glauben. »Und dir kam nicht der Gedanke mir davon zu erzählen, bevor ich mit solch einem Mann essen gegangen bin?«
»Wie denn? Gattino, du weißt doch nicht einmal, ob er wirklich dein Vater ist. Sei nicht naiv.«, ich glaubte nicht, was er gerade von sich gab.

Es tat weh. Er wusste wieder etwas und verheimlichte es vor mir.
»Colton, weißt du? Ich mache einen Vaterschaftstest, doch ich bin enttäuscht.«, er trat näher zu mir und wollte nach meiner Hand greifen, doch ich entzog sie ihm.
»Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll Colton. Mein Leben war die pure Hölle und es wird nicht besser. Immer diese Lügen, neue Erkenntnisse.«, brachte ich nun voller Tränen in den Augen hervor und sah wie besorgt er mich dabei ansah.
»Ich bin da. Und ich verspreche dir, dass ich dir helfe. Aber du musst mich lassen.«

Ich fühlte mich von allen Seiten unter Druck gesetzt.
So ein hin und her.
Dabei merkte ich, dass meine Mauern fielen, meine Gefühle wiederkehrten. Und ich konnte nichts dagegen tun.
Immer hieß es früher, ich hätte mich verändert , doch nun... Nun stand ich hier mit Colton.
Mit dem Mann, den ich hätte meiden sollen.
Von Anfang an.
Aber meine Gefühlte konnte ich nicht leugnen. Nicht mehr. Es war viel zu spät.
Mein Herz gehörte ihm an dem Tag, als er in mein Leben getreten war.

»Gattino.«, eine Träne kullerte meine Wange herunter und augenblicklich fing er diese auf. Noch näher trat er zu mir, griff nach meinem Gesicht, welches in seinen Händen ruhte.
Dann lehnte er seine Stirn gegen meine und ich atmete schwer. Genauso wie er in dem Moment.
»Colton. Ich...«, nur weiter kam nicht, denn er legte seine weichen Lippen auf meine. Der Kuss war beruhigend, gefühlvoll. Und er war schön.

Als er sich von mir löste, lächelte er und strich mir die restlichen Tränen von den Wangen. »Wollen wir zurück?«, ich nickte und wir fuhren zurück nach Miami.

***

Nachdem mich Colton nachhause gebracht hatte, wartete Martha ungeduldig im Wohnzimmer auf mich. »Khaly!«, sie rannte auf mich zu und schloss mich in eine warme Umarmung.
»Wie war es? Erzähl!«, wo sollte ich nur anfangen...

»Ich glaube jemand hatte Sergios Waffe genommen und ihn damit erschossen. Ich kenne die Waffe. Außerdem war ich bei Colton. Er ist mir gefolgt.«, ich wusste nicht worüber sie geschockter war.
Über die Tatsache, dass Sergio mit seiner eigenen Waffe erschossen wurde, oder die Tatsache das Colton hinter mir her war.

»Fuck. Aber zu Colton. Habt ihr..?«, ich schüttelte sicher den Kopf.
»Nein. Ich weiß nicht, ob ich soweit bin...«, gab ich schließlich zu und bekam einen verständnisvollen Blick von Martha. »Schatz, sag mal ehrlich. Hast du noch Gefühle für ihn?«
Ich musste nicht lange zögern, bis ich nickte. »Ich weiß es klingt bescheuert. Aber ich habe das Gefühl, dass sie nie weg waren. Es ist so, als hätte er alles wieder herausgekramt und nun bin ich so.«
Dann erzählte mir, wie gleich es ihr mit Grant ging und dass es normal sei.
Ich solle ihm noch eine letzte Chance geben...

»Apropos Chance. Ich habe es vergessen zu erzählen. Aber ich habe einen Mann getroffen in dem Casino. Er heißt Nial Hartley und ich war mit ihm essen. Nicht so wie du denkst. Er sagte, dass er mein Vater sei...«, dabei setzte mein Herzschlag kurz aus. Es war eigenartig darüber zu reden.
Über einen Mann, der gnadenlos war.
»Shit. Khaly, in den zwei Tagen ist mehr passiert, als in meinem ganzen Leben. Verdammt. Und nu?«, ich zuckte mit den Schultern. »Das einzige, was ich weiß ist, dass ich einen Vaterschaftstest machen werde. Die nächsten Tage, werde ich ihn herbestellen und einen machen.«
»Klingt vernünftig. Morgen musst du wieder in die Kanzlei?«, ich nickte und deutete auf die Küche.
»Wollen wir Kakao trinken?«, sofort strahlten ihre Augen.

***

Am nächsten Tag in der Kanzlei arbeitete ich einige Fälle durch, bis die Devlins kommen würden.
Ein Klopfen an die Tür störte mich bei der Arbeit, doch ich ließ die Person hinein.
Natürlich hätte ich mir denken können, dass es Easton war.
Ja, ich war hart zu ihm. Doch er verstand es nicht, was ich ihm sagen wollte. »Hey. Es tut mir leid wegen dem Wochenende. Ich wollte nicht so scheiße sein. Es war sehr stressig.«, gab ich schließlich von mir, denn ich hatte ein leichtes schlechtes Gewissen.
Er grinste mich an. »Alles gut... Der Fall ist auch nicht einfach. Ich wollte dir nur einen Kaffee bringen, damit du dich etwas besser fühlst.«, ich merkte, wie er sich Mühe gab und dankte ihm.

»Schönen Tag dir.«, den wünschte ich ihm auch, bevor er wieder verschwand. Statt ihm trat nun Davina herein, die ich absolut gar nicht vermisst hatte.
»Der Mandant ist nun da.«, grinste sie frech und ließ Colton und seinen Vater herein. Ich spürte, wie nervös ich wurde und mir entgingen Davinas Blicke nicht.
»Khalida, kann ich dir sonst noch etwas Gutes tun?«, die Duzte mich jetzt auch noch?
»Für dich bin ich Mrs. Moon und Sie. Und nein. Setz dich einfach und stör nicht.«, ein schmunzeln entging Dr. Devlin und auch Colton.

Während wir das weitere Vorgehen und den ersten Gerichtstermin besprachen, entgingen mir Davinas verführerischen Blicke nicht. Sie sabberte beinahe, weshalb ich es als Chance ergriff etwas ihr Wissen zu testen.
»Davina.«, schnipste ich vor ihrem Gesicht und sofort drehte sie sich leicht zu mir. »Ja?«
»Erzähl mir und dem Mandanten doch mal, was das Schwierige an solch einem Strafverfahren ist.«, ich lehnte mich zurück und warf ein Bein über das andere, während ich leicht zu Colton blickte, der meine Beine anstarrte.

»Ähm, also. Ich würde sagen, dass es etwas mit dem Mörder zu tun hat?«, ach echt? Also wie sie bis jetzt durch Klausuren kam, war mir ein Rätsel.
»Und was daran genau?«, hakte ich nach, woraufhin sie sich auf ihre Bootlippe biss. Wie sie nicht zerplatze fragte ich mich auch...
»Vielleicht die Fingerabdrücke?«, begeistert darüber nickte ich und erzählte den Mandanten weiter, wie ich handeln würde.
Dann sammelten wir einige Dinge für das Gericht.
Es war nächste Woche. Darauf musste ich mich perfekt vorbereiten.

Als bereits der Feierabend angebrochen war, verabschiedeten sich Davina und Dr. Devlin. Als ich dachte, dass auch Colton gehen würde, irrte ich mich.
Er trat zu mir, nahm meine Hände in seine und lächelte.

»Khalida Moon. Möchtes du mit mir ausgehen?«

Endlich hier ein neues Kapitel!

Ich hoffe es gefällt euch❤️

BLACK OCEAN | BAND 2 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt