Das ein oder andere Detail

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Pater Anderson blickt in die fassungslosen blauen Augen nachdem er sich entschuldigt hatte und lächelt auch leicht. Julie's Hirn hat das noch nicht so auf die Kette bekommen. Der Mann der sie umbringen wollte weil sie etwas gesehen hatte was sie nicht sollte, entschuldigt sich und sie soll das einfach annehmen? Natürlich lässt sie einen Mordanschlag einfach so hinten runter fallen, sie hat ja sonst nichts zu tun. „Ich hoffe jetzt echt mal dass du nicht denkst dass ich dir das einfach so vergebe.", gibt sie von sich und bekommt einen Stoß von Baskervilles Kopf gegen ihren rechten Oberschenkel. Mit der Zunge schnalzend sieht sie zu ihm runter. „Er wollte mich umbringen, ich bin nur kein Gassenfilet weil du dich eingemischt hast- Mein Handgelenk ist am Arsch, nicht mein Schädel!" Es ist eh komisch genug dass der sich jetzt plötzlich dafür entschuldigt, obwohl er ja doch so darauf versessen war. Moment... Julie hebt ihren Kopf und sieht die Frau und die anderen beiden Männer leicht skeptisch an, ehe sie den Kerl mustert. „Punkt Nummer eins ist es eh schon komisch dass man sich entschuldigt wenn man jemanden umgebracht hat. Oder umbringen wollte. Was mich aber minimal mehr stört... warum sind die anderen mit dabei." Wenn man sich entschuldigen möchte und man meint es ernst, dann kommt man allein und vielleicht noch mit der Unterstützung einer Person. Nicht drei. Außer man muss etwas beweisen oder es ist angeordnet worden. Aber hat der eine nicht etwas von Organisationen geredet? Irgendeine Zusammenarbeit? Was ist wenn... die beiden da irgendwie aus den verschiedenen Organisationen sind? Aber wenn der sich dafür entschuldigen muss was er getan hat... und es geht um die Zusammenarbeit... „Das Menschlein zählt eins und eins zusammen. Bravo, dein Schädel ist wirklich nicht am Arsch.", gibt Alucard von sich und nickt leicht als sie zu ihm blickt. Sie hat recht? Warte- Woher wusste er schon wieder was sie dachte?! „Menschen und ihre Fragen, konzentrier du dich lieber darauf nett zu sein und dem armen, armen Pater zu verzeihen. Ich bin müde, ich will schlafen." Baskerville legt seinen Kopf an ihren Oberschenkel, drückt leicht dagegen um ein wenig Ablenkung zu schaffen. „Du wirst dich so oder so nicht mehr daran erinnern, tu es einfach." Sie wird sich nicht mehr daran erinnern? Ach natürlich ist das dann was komplett anderes. Theatralisch legt sie sich eine Hand auf die Brust und sieht Alexander an. „Oh es tut mir ja so leid dass ich zu dumm war die Situation wahrzunehmen! NATÜRLICH verziehe ich dir den Anschlag auf mich und dass du mich umbringen wolltest, was hat sich mein kleines, dummes Gehirn nur dabei gedacht es NICHT zu tun!" Anderson zieht seine Augenbrauen hoch, schnalzt mit der Zunge und legt den Kopf schief. „Ich darf behaupten dass das sogar den Sarkasmus des Blutsaugers übertrifft. Respekt." „Danke. Das- Blutsauger?" Der Paladin deutet zu Alucard. „Blutsauger. Der schläft nicht umsonst am Tag." Vampir? Oh scheiße. Aber eigentlich dürfte sie sicher sein, so viel Knoblauch wie sie heute in die Spaghettisoße gepackt hatte dürfte er hier eigentlich nicht einmal reinkommen dürfen. „Mensch, es gibt einige Vorurteile die bei mir nicht funktionieren. Unter anderem Knoblauch. Oder Silber. Oder- Gegen mich hilft nichts, ich bin dein wahrgewordener Albtraum!" Seine Mundwinkel gehen hoch und die Augen leuchten für einen Moment auf, wobei sie den Kopf schief legt. „Mein Albtraum ist meine Oma die mich umbringen wollte, kein Strohhalmtrinker mit der Haut bei der ne weiße Wand noch aussieht als wäre sie im Solarium gewesen. Sorry." Abrupt reißt Baskerville den Kopf hoch, starrt sie mit allen sechs Augen an. „Du weißt das noch?!" Leichte Panik kommt in ihm auf, er hatte ihre Erinnerungen ersetzt! Julie reißt ihre Augen aber auch auf und sieht zu dem schwarzen Hund hinunter. „Das war real?!" Beide sind im Schock gefangen, starren sich nur gegenseitig an. Baskerville kann nicht glauben dass er das gerade einfach so verraten hatte, Juliette ist geschockt dass das wohl offensichtlich real war und kein komischer Traum aus ihrer Kindheit. „Wie kann sie sich daran erinnern wenn du ihre Erinnerungen ersetzt hast?", brummt Alucard und zieht die Aufmerksamkeit somit auf sich. „Wenn ich das wüsste würde ich nicht starren wie eine Kuh wenns blitzt!", erwidert der Höllenhund gereizt und schnaubt. „Lass mich kurz was bei dir ausprobieren, Julie." Eh? Was will der bei ihr ausprobieren? Sollte sie Angst haben? Gefühlt ist das ein sehr langer Albtraum aus dem sie wohl nicht so schnell rauskommt wie gedacht. „Erzähl mir noch einmal was mit deiner Großmutter war." Hatte sie das nicht erst? „Ich dachte dass sie mich umbringen wollte. Im Traum. Offensichtlich war es real!" „Verdammt."

The BelieverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt