Freier Spatz

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Enrico hatte es irgendwie im Gefühl dass es gut war diese eine Nachtsichtkamera auf sie auszurichten. Zwar scheint der Erzengel geleuchtet zu haben, aber es war zu wenig als dass die anderen Kameras etwas aufgenommen hätten und somit haben sie trotzdem das Videomaterial um es dem Papst zu zeigen. Der wird diesen Beweis vielleicht bitterlich nötig haben, vor allem weil das was abgelaufen ist wirklich nicht von dieser Welt war. Für alle Beteiligten. Am nächsten Morgen, es gab eigentlich keine großen Probleme mit Juliette, bringt er die Aufnahmen zu Ihrer Eminenz und dieser sichtet das Material, kann es selbst kaum glauben dass es wahr sein soll. Dass Engel existieren, da hatte er nie etwas dagegen gehabt! Aber alles andere, was sie behauptet hatte, entspricht dann auch der Wahrheit. Die gesamte Bibel ist erstunken und erlogen. Alles woran sie geglaubt haben, die Jahrhunderte an Arbeit- Alles umsonst und auf Lügen aufgebaut. Das sind Nachrichten die man nicht in die Welt hinaustragen kann, das funktioniert einfach nicht. Diese Wahrheit wird unter Verschluss gehalten werden müssen und genau deswegen beruft er wenig später ein Meeting ein, an welchem jeder der gestern dabei war auch teilnehmen soll. Juliette ist dafür extra aus dem Bett geschmissen worden und sitzt mit einem Energy und einem Kaffee in dem Besprechungsraum, die Augen halb zu und auch halb schlafend. „Schlafen Sie uns bitte nicht ein, Julie.", flüstert der Paladin und langsam dreht sie den Kopf zu ihm. „Es ist halb acht. In der Früh." Zustimmend nickt er, da hat sie durchaus recht. „Wir sind ins Bett gekommen um ungefähr... zwei?" Wieder nickt er. Das sind fast sechs Stunden Schlaf, das reicht doch vollkommen aus um zu funktionieren. Mit einem Klacken wird die Dose geöffnet und die Aufmerksamkeit liegt auf ihr. „Zu früh." Das Gesicht ist leicht verzogen während sie dabei zusieht wie der Energy in den Kaffee geschüttet wird. Die halbleere Dose, mehr passt nicht mehr in die Tasse rein, stellt sie vor sich, nimmt die Tasse und trinkt einen Schluck. Die Brillengläser beschlagen erneut, dieses Mal ist es ihr aber egal. „Ist- Ist das nicht ein wenig ungesund?" Besorgt mustert Alexander sie, bekommt aber nur ein Schulterzucken. „Es macht wach." Etwas leiser fügt sie hinzu: „Hoffentlich." Sie zieht die Jacke enger um sich, im Bett war es so schön warum und hier ist hier halt ein bisschen kalt. Papst Maximilian wartet noch kurz bis sie fertig ist und fährt dann fort. „Wie gesagt können wir es nicht zulassen dass die gesamte Welt weiß was wirklich geschehen ist und dass die Bibel falsch ist. Ich bitte euch alle hiermit einen Vertrag zu unterzeichnen den der werte Erzbischof schon einmal vorbereitet hatte, sodass man über das, was passiert ist, stillschweigen behält. Es ist wie die Welt des Übernatürlichen, wozu das ganze eigentlich zählt. Immerhin ist Jesus, also Emmanuel, ein Magier und magische Fähigkeiten gehören in die Kategorie Übernatürlich." Dies ist sein Stichwort gewesen, denn Enrico steht auf und hebt einen mehrseitigen Vertrag hoch. „Darin steht alles geschrieben, ich habe mich persönlich sofort an die Arbeit gemacht als Ihre Eminenz mir den Befehl dazu gegeben hatte." Julie mustert ihn mit einem schon fast angewiderten Blick, woraufhin Alucard eine Augenbraue hochzieht und durch ihre Gedanken wühlt. Schnell hat er den Grund gefunden und er kann diesen auch durchaus verstehen. Denn was der Erzbischof gerade von sich gegeben hatte lässt somit vermuten dass er, nachdem auch er um ungefähr 2 in der Nacht in sein Schlafgemach ging und schlief, spätestens um fünf wieder wach war um die Aufzeichnungen zu bearbeiten, zu sichten, sie an den Papst weiterzugeben und den Vertrag aufzusetzen. Das ist eine schon fast unmenschliche Leistung dafür dass der noch so frisch und ausgeruht aussieht. Enrico holt einen Kugelschreiber hervor und legt es auf das Papier, welches er dem Papst als erstes hinschiebt sodass dieser unterschreiben kann. Er folgt, die Lady als nächstes, sogar Alucard setzt sein Kürzel und natürlich auch der Pater, bis dieser ihr den Wisch hinschiebt. Aber, genau wie die Lady, liest sie sich das erst einmal durch. Da kann ja sonst etwas drinstehen und nur weil die Lady unterschreibt heißt das nicht dass es auch für sie in Ordnung ist. Vor allem wenn sie daran denkt wie schnell sie sie auch einfach loswerden könnte. Die gestrige Nacht ist ihr da noch sehr frisch in Erinnerung geblieben und sie wird sich merken bei der Lady ein wenig vorsichtiger zu sein. Aber es sieht eigentlich alles gut aus, die Klauseln machen Sinn, jeder ist inbegriffen und das sogar namentlich und mit Geburtsdatum und es sieht nicht so aus als würde man sie über den Tisch ziehen wollen. Passt. Also unterschreibt auch sie.

The BelieverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt