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Er hatte recht. Ich sollte gehen. Das hier hatte ich gar nicht verdient. Vielleicht deswegen die Strafe so leben zu müssen. Weil ich Chancen verpasste. Menschen ignorierte die es wirklich gut mit mir meinten. Ich muss sehr egoistisch gewesen sein. Ein Gefühlloses Biest. Ich wollte tatsächlich aus dem Zimmer stürmen, nachdem ich ihn so voller Reue ansah. Aber dachte dann an seine Worte und hielt inne. Sollte er mich jetzt wirklich noch ein weiteres Mal verlieren? Ich hatte ihn schon einmal den Rücken gekehrt, noch mal wollte ich ihm das nicht antun. Wusste aber nicht ob es eine gute Idee wäre so weiterzumachen mit meinem schlechten Gewissen das ich hatte. Aber das war doch wieder ein egoistisches Denken, oder nicht?

"Vergiss es. Bitte. Du hast nichts falsch gemacht." Er kam dann das erste mal von sich aus näher. Schloss die Tür, die ich in der Hand hielt. Blieb dicht hinter mir stehen. Mit einem Arm lehnte er gegen die Tür die er schloss und kesselte mich damit etwas ein. Hielt mich fest in seiner Nähe. Auch wenn nicht wortwörtlich. Aber ich konnte ihn spüren. Seine Nähe. Seine Wärme. Sein Atem. Ich drehte mich dann langsam um. Blick immer noch zu Boden gerichtet.

"Du bist immer noch so ein Fluchttier. Lass das, oder ich muss dit echt mal Fesseln anlegen." Schertze er. Dann schritt er wieder zurück. Fing an das Bett freizuräumen. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Warum habe ich ausgerechnet jetzt den Vertrag unterschrieben. Wie gern würde ich für immer bei ihm bleiben. Dieser Gedanke trübte meine Stimmung mehr als es eh schon der Fall war. Sollte ich Dean wirklich vor den Kopf stoßen? Dann würde ich das gleiche tun wie mit Anthony damals. Wäre das fair? Ich hatte ihn ja versprochen, ihm eine Chance zu geben. Ich weiß nicht mal warum ich plötzlich diese Zweifel hatte, Beziehungsweise warum mich Anthony so in den Bann zog. Und das von Anfang an. Es waren keine Schuldgefühle. Da ich mich schon vorher angezogen von ihm fühlte. Aber vielleicht ist das ein Fehler und ich ließ mich wieder nur blenden? Aber wer würde sein Leben riskieren, wenn er nur spielen will? Wer würde es tun, der es nicht ernst meinen würde.

"Hey!" Schrie ich ihn förmlich an. Er zuckte zusammen und schaute etwas verwirrt. Erst schaute ich etwas genervt versuchte irgendwie sauer zu sein. Weil sich der Frust in mich breit machte. Aber als ich in seine unschuldigen wunderschönen braunen Augen sah, die mich so süß anblickten, konnte ich nicht anders als mich wieder zu beruhigen. Meine Mimik wurde wieder weich. Mein Herz schmerzte in dem Moment.

"Wieso jetzt?" Fragte ich mit trauriger Stimme. Wieso konnte er nicht früher auftauchen. Wieso hatte er sich versteckt?

"Du hättest gleich sagen sollen wer du bist! Dann hätte ich den Schlamassel jetzt nicht!" Dann lief ich zu ihm. Er wich kurz erschrocken zurück. Dann boxte ich ihn. Er wunderte sich wohl was das sollte. Er bekam noch eine und dann noch eine. Bis ich mich gegen ihn lehnte und tief durchatmete.

"Wieso hast du das getan?"

"Ich weiß es nicht ... Angst vor erneuter Ablehnung? Aber im Grunde versteckte ich mich vor jedem. Schau mich an." Er hatte echt Null Selbstbewusstsein. Er war eines der heißesten Kerle die ich sah. Er hatte Ausstrahlung. Eine, die Einmalig war.
Ich legte meine Hände auf seine Brust und schaute hoch. Ich schüttelte etwas ungläubig den Kopf.

"Das tu ich. Und ich schau gerne hin. Du weißt gar nicht was für eine Wirkung du auf mich hast." Säuselte ich ihn entgegen, was ihn verdutzt blicken ließ. Die Narben ließen ihn interessant aussehen. Er war Einmalig, wollte es aber wohl nicht wahr haben, wie außergewöhnlich schön er war. Ich gab ihn ein sanften Kuss auf den Mundwinkel. Er war plötzlich total perplex. Dann schob ich meine Hände hoch und legte sie um sein Hals. Er war ziemlich groß. Ich musste mich auf Zehenspitzen stellen um ihn sehr nah zu kommen.

"Und warum du? Ich könnte das gleiche fragen. Du machst es mir jetzt genauso schwer wie damals. Nur in die andere Richtung." Schmunzelte er.

"Ich mag es eine herausforderung zu sein." Lächelte ich spitzbübisch.

"Und was ist mit Dean?" Musste er ihn jetzt erwähnen? Dafür bekan er noch eine. Aber diesmal richtig, weil er mich nervte. Er versuchte doch Systematisch mich von ihn fern zu halten. Das ich Dean ja nicht vergesse.

"Du bist ein Idiot!" Dabei stampfte ich genervt davon. Ich lief in die Küche. Aufräumen würde mich vielleicht ablenken, war mein Gedanke.

"Du sollst doch ..."

"WAS?!" Schrie ich ihn an.

"Ich soll gar nichts. Aber ich sollte an Dean denken, stimmts? Das willst du ja. Vielleicht gehe ich lieber. Du scheinst ja kein Interesse zu haben." Ihn traf dies sichtlich. Aber warum? Wenn es ihm stört, hätte er ja was sagen können. Aber wieder kniff er. Zog feige den Schwanz ein.

"Nur mein Schatten sein reicht mir nicht. Ich weiß nicht mal warum ich dir vertraue. Ich kann mich ja nicht mal an dich erinnern. Weiß eigentlich nicht wer du bist. Das weiß ich von keinen. Ihr seit mir beide Fremd. Und das hätte so bleibe sollen." Ich drückte ihm die Sachen die ich in der Hand hatte gegen dem Körper und lief zue Treppe. Ich merkte das et hinterher kam.

"Wieso hast du mich nicht einfach gelassen. Das hätte uns einiges erspart." Er zog mich dann von der Treppe weg in seine Arme. Als ob er Angst hätte ich würde diesmal von der Treppe springen. Aber kein Wort kam von ihn. Er drückte mich fest an sich. Ich merkte das er schwer atmete. Die Worte waren wohl sehr Schmerzhaft für ihn. Ich wollte antworten. Und die musste er mir geben. Ich will wissen woran ich war.

Until Dawn - Bis zum MorgengrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt