28. Ein Traum

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28. Ein Traum

Abends ging Harry glücklich ins Bett. Die anderen Jungen quatschten noch lange über das Monster, die Kammer des Schreckens und dass morgen die Opfer wieder erweckt werden würden. Harry wollte nur schlafen, damit der neue Tag schnell kam und Emily wieder erwachte. Er hätte nie gedacht, dass er sie jemals so vermissen würde.

In seinem Traum stand er mitten auf einer Wiese. Unter seinen nackten Füßen spürte er das Gras kitzeln und über ihm schien die Sonne. Weiter hinten am Horizont sah er eine lange Baumreihe. Die Wiese sah aus wie eine Mischung aus dem Hinterhof des Fuchsbaus und den weiten Feldern zwischen Hogwarts, dem See und Hagrids Hütte. Harry fühlte sich wohl hier, doch er fragte sich was das alles zu bedeuten hatte.

"Harry." Die Stimme ließ ein Lächeln auf seinen Lippen erscheinen und er wirbelte herum. Ein paar Meter von ihm entfernt stand sie lachend. Das rote Haar zu einem dicken Zopf gebunden, auch wenn die ersten Strähnen sich schon wieder lösten. Ihre grünen Augen leuchteten glücklich auf als er ihr Lächeln erwiderte.

Harry zog seine Schwester in eine Umarmung. Ihm fiel auf, dass sie beinahe einen Kopf kleiner war als er.  Dennoch sah sie viel älter, erwachsener aus, auch wenn sie erst zwölf Jahre alt war.

"Weißt du wo wir hier sind?", fragte Harry neugierig und deutete auf ihre Umgebung.

Emily lachte hell. "In unserem Traum.  So wie letzte Nacht. Es war die einzige Möglichkeit dich zu erreichen."

"Unser Traum? Was hat das zu bedeuten?" Harry runzelte verwirrt die Stirn.

"Ich habe versucht dich zu erreichen. Doch ich habe bis jetzt nie mehr geschafft als nur deinen Namen zu rufen. Selbst gestern Nacht hat es nicht für lange Zeit gereicht", erklärte Emily. "Keine Ahnung woher ich das weiß. Aber ich wusste es plötzlich." Sie grinste. "Es ist einfach Magie."

"Ich habe deine Stimme gehört. Aber ich dachte immer ich habe sie mir nur eingebildet."

"Das war keine Einbildung. Ich wollte dich erreichen. Mit all meiner Macht." Sie zuckte mit den Schultern. "Und irgendwie hat es geklappt. Wir stehen uns hier im Traum gegenüber. Auch wenn mein Körper versteinert auf der Krankenstation liegt. Ein Teil meines Geistes ist immer noch frei."

"Warum wolltest du mich erreichen?" Von Minute zu Minute wurde es verwirrender für Harry.

Emilys Miene wurde ernst. "Ich kann dir sagen was das Monster von Slytherin ist. Hermine und ich haben es an dem Tag heraus gefunden an dem wir angegriffen worden sind. Es ist ein Basilisk."

"Ein Basilisk?"

"Ein Basilisk ist eine riesige Schlange, deren Blick versteinern, sogar töten kann. In Hermines Hand findest du die ganze Erklärung. Geh damit zu Dumbledore." Sie klang immer dringlicher. Um sie herum begannen die Umrisse der Wiese zu verschwimmen und sich aufzulösen. "Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich kann nicht mehr hier bleiben. Aber ich habe dir alles Wichtige gesagt. Wir sehen uns bald." Sie lächelte und dann begann auch ihr Umriss zu verschwimmen. Es war alles so wie in dem letzten Traum.

"Emily!", rief Harry und streckte die Hand nach ihr aus. Er wollte sie noch länger bei sich behalten. Die schmale Figur löste sich auf und unter seiner Hand blieb nichts als Luft zurück. Abrupt wurde nun auch er aus dem Traum gerissen und er lag wieder in seinem Bett im Gryffindorturm.

Neben dem Bett stand Ron und sah ihn besorgt an, so weit er das ohne Brille erkennen konnte. Hastig griff nach den Gläsern und das Gesicht seines besten Freundes wurde klar.

"Mensch hast du mir einen Schrecken eingejagt", sagte Ron. "Du hast ganz laut aufgeschrien."

"Ich habe nur geträumt", versuchte Harry ihn zu beruhigen. "Nichts weiter. Du kannst ruhig wieder schlafen gehen."

Anima - I -  Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt