27. Der letzte Angriff

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27. Der letzte Angriff

 Obwohl es momentan keine Angriffe gab, grübelte Emily immer wieder über das geheimnisvolle Monster aus der Kammer des Schreckens nach. Es ging durch die Schule ohne dass es jemand sah und niemand schien es zu hören. Es versteinerte die Leute, doch sie konnten mit Alraunen wiederbelebt werden. Was war sonst noch ungewöhnlich? Auf jeden Falle die vielen kleinen Spinnen am Tatort. Und es stand in Verbindung mit Slytherin, also wahrscheinlich etwas mit Schlangen. Vielleicht eine mutierte Riesenschlange? Aber die hätte man bestimmt gesehen…

Sie kam zu keinem Ergebnis. Aber es gab zwei Sachen die sie ablenkten. Eines Abends wurde der Schlafsaal von Harry durchwühlt und zerstört, außerdem wurde das Tagebuch geklaut. Harry und Ron erzählten es den Mädchen im Gemeinschaftsraum. „Aber nur ein Gryffindor hätte es stehlen können...", sagte Emily nachdenklich.

„Genau, die anderen kennen das Passwort nicht“, fügte Hermine hinzu.

„Eben“, sagte Harry.

Das zweite war das Quidditchspiel gegen Hufflepuff am Sonntag. Wood freute sich, denn das Wetter war perfekt für das Spiel. Gemeinsam mit ihrem Bruder saß Emily am dicht besetzten Gryffindortisch und fragte sich insgeheim, ob der Dieb des Tagebuches unter ihnen saß. Aber sie schob den Gedanken von sich und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Quidditchspiel, das vor ihr lag.

Emily verließ die Halle zusammen mit Harry, Ron und Hermine um ihre Sachen zu holen. Sie waren gerade an der großen Marmortreppe angelangt als Harry plötzlich laut aufschrie. Emily zuckte zusammen und wandte sich besorgt zu ihrem Bruder.

„Die Stimme!“, sagte Harry und warf einen Blick über die Schulter. „Ich habe sie eben wieder gehört - ihr nicht?“

Emily schüttelte den Kopf. Ihre Gedanken rasten. Harry konnte es hören und sie nicht. Vielleicht hatte es etwas mit der Fähigkeit Parsel zu sprechen zu tun. Das hieß, das Monster war eine Schlange…  Natürlich. Was war das Wappentier von Slytherin? Eine Schlange. Sie sah zu Hermine hinüber, der ebenfalls gerade eine Idee gekommen war.

„Harry, ich komme gleich nach. Dauert nur fünf Minuten“, sagte Emily und zog Hermine hinter sich her. Wenn sie jetzt herausfanden was das für ein Monster war, dann war das wichtiger als Quidditch.

„Wir müssen in die Bibliothek“, rief Hermine und dann rannten sie schon die Treppen hoch.

„Das Monster ist eine verdammte Schlange“, keuchte Emily.

Hermine nickte. „Ich hab auch schon so eine Ahnung was für eine.“

Sie stürmten in die Bibliothek und scherten sich nicht darum, dass Madam Pince ihnen böse Blicke zuwarf. Hermine zog ein dickes Buch aus dem Regal und schmiss es auf einen Tisch. Rasch schlug sie eine Seite auf und tippte auf die Überschrift. „Ein Basilisk versteckt sich in der Kammer.“

Emily las sich den Text über das Wesen durch und nickte. „Das passt. Es waren Spinnen am Tatort. Nach dem Angriff auf Justin hatte Hagrid einen toten Hahn in der Hand. Der Blick eines Basilisken versteinert alle. Colin hat ihn durch seine Kamera gesehen und Justin durch den Fast-Kopflosen Nick.“

„Und Nick konnte nicht noch einmal sterben“, fügte Hermine hinzu. „Aber wie konnte es sich durch die Schule bewegen?“

Emily runzelte die Stirn. Niemand hatte den Basilisken gesehen. „Die Rohre!“, rief sie aufgeregt. „Als Harry die Stimme zum ersten Mal gehört hat, habe ich vorher etwas in der Wand klappern hören. Ich dachte, das läge am Alter.“ Sie schauderte bei dem Gedanken, dass der Basilisk nur ein paar Metervon ihr entfernt gewesen war.

„Und nur Harry kann ihn hören, weil er Parsel spricht“, sagte Hermine. „Wir müssen zu Dumbledore!“ Rasch riss sie die Seite aus dem Buch und holte einen Federkiel aus ihrer Tasche. Sie kritzelte Rohre neben den Text und knüllte die Seite in ihrer Hand zusammen.

Anima - I -  Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt