A little Hope

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So sehr Bellatrix es auch versuchte ihre kühle sowie kalte Miene zu halten, so bröckelte diese langsam von ihr ab. Sie sah die junge Schülerin beinahe schon liebevoll an. Innerlich wollte sie sich dafür verfluchen oder anderweitig bestrafen. Hermine löste etwas in der Todesserin aus, dass sie Jahrzehnte nicht mehr gespürt hatte. Gefühle außerhalb von Hass und Bewunderung, sei es Mitleid, Trauer oder etwas anderes. Hass. Er war ihr täglicher Begleiter, fast schon wie ein Freund für sie. In all den Jahren gab es neben diesem Hass nur den guten Freund „Bewunderung", der sich auch in Bellatrix Herzen eingenistet hat. Bewunderung für den dunklen Lord.
Jedoch war jetzt der Moment, wo beide ihre Sachen packen, näher zusammen rücken und den Platz an andere Bewohner übergeben mussten.

15 Jahre in Askaban. Ein Leben lang auf die Einstellung geprägt „Reinblüter sind überlegen, stark und verdienen die Macht. Schlammblüter und Blutsverräter verdienen schlimmeres als den Tod." Jahre unter und an der Seite des dunklen Lords. Vieles hatte sie zu diesem Monster gemacht. So dunkel das Herz von ihr auch war, sie war nicht immer diese Bestie und das war der Grund, warum sie sich in den zwei Tagen dazu entschied Hermine freizulassen. Irgendwas in ihrem Kopf legte kurz den Schalter um ein Millimeter um und ihr wurde ein Stück davon bewusst, wie sie einmal gewesen ist.

„Du kannst gehen Schlammblut, aber sollte ich dich jemals wieder in die Finger kriegen, dann bringe ich dich eigenhändig um" der Ton in Bellatrixs Stimme klang weniger bedrohlicher als die Wörte die sie sprach. Hermine brachte immer noch kein Wort heraus. In ihrem Kopf waren Fragen, Fragen wie zum Beispiel „Das ist Bellatrix Lestrange, Voldemorts treueste Anhängerin und sie lässt mich gehen. Warum? Folter und Tod waren ihr Spezialgebiet, was hat sie geplant? Eine Hetzjagd auf Muggelgeborenen? Nein, nicht auf Muggelgeborenen, sondern nur auf Hermine."
Bellatrix nahm die Zauber von dem Kerker und reichte sogar Hermine den Stab. „Wenn du mich angreifst, dann ändere ich vielleicht meine Meinung" Dunkle Augen sahen in Hermine, jedoch erkannte sie für einen Moment mal mehr als dieses schwarz. Nämlich ein leichtes Funkeln, ein Funkel der Verletzlichkeit. Sie nahm ihren Zauberstab ohne ein gegen Kommentar in die Hand und sah, immer noch ungläubig, Bellatrix nach als sie den Kerker verließ.

Hermine versuchte ihr unauffällig zu folgen, als sie Bellatrix mit Narcissa, in einem nicht sonderlich gemütlichen Raum, reden hörte. Sie dachte sich kurz, dass die Todesserin sie auch hier einsperren hätte können, da es genauso wie ein Verlies aussah, nur mit ein/zwei Bücherregalen. Da hätte sie wenigstens etwas zum Lesen gehabt, obwohl sie sie sich auch gut vorstellen hätte können, dass dort nur Bücher wie „Crucio für Fortgeschrittene Band 2" oder „Wie wende ich die besten Folter Taktiken an" standen. Kurz von ihren Gedanken abgelenkt, wandte sie ihre volle Konzentration wieder darauf, die Black Schwestern zu belauschen. „Du hast sie freigelassen? Wenn das jemand erfährt, dass du ein Schlammblut freigelassen hast, dann.." Bellatrix fiel ihrer Schwester ins Wort „Was dann? Bringen sie mich um?" Sie machte eine kurze Pause bevor sie weitersprach „Ich bin die mächtigste weibliche Hexe überhaupt und ich habe keine Angst jemanden bis in den Tod zu quellen. Zudem weiß ich als einzige Person, wo sich einer von 7 Horkruxen aufhält. Nicht mal der dunkle Lord selbst weiß es. Wenn er mich tötet, dann tötet er mich mit dem Wissen, dass nur ich weiß, wo ein Teil seiner Seele versteckt ist."
Als Hermine dem Gespräch und den Worten der Todesserin horchte, fing es an in ihrem Kopf zu rattern. Warum sprach Bellatrix so ruhig mit ihrer Schwester? Was sind Horkuxe und warum ein Teil von Voldemorts Seele? Und warum sprach sie plötzlich so über den dunklen Lord. IHREN HERRSCHER UND MEISTER. Hermine war mehr als verwundert und geschockt, jedoch wird sie noch herausfinden, warum Bellatrix nach diesen zwei Tagen anders wirkte, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Bellatrix sah auf ein Bücherregal und stand mit dem Rücken zu Narcissa mit der sie sprach sowie zu Hermine die sich hinter der Tür versteckt hatte.
„Habe ich nicht gesagt, wenn ich dich noch einmal in die Finger kriege, dann töte ich dich?" Narcissas Blick der von momentaner Bewunderung für ihre Schwester auf irritiert wechselte, dachte sie war gemeint. Jedoch wusste die angesprochene Person genau, dass es an sie gerichtet war. Hermines Herz rutschte in die Hose und für einen Moment dachte sie tatsächlich Bellatrix würde sie in einem Verrücktheitsanfall töten. „Schon vergessen? Ich beherresche die Legilimentik. Außerdem besitzen wir nicht nur Bücher über Folter, obwohl paar Hilfreiche dunkle Bücher dabei sind." sprach die Todesserin kühl. Hermine stand wie versteinert da, bevor sie ihren Mut packte und ins Zimmer schritt. In dem Moment drehte sich auch Bellatrix um. Hermine war fest entschlossen und bereit sich zu duellieren. Jedoch als sie ihren zurück gewonnenen Zauberstab hoch hielt, sprach Bellatrix nur ein paar Worte zu ihr und lachte verrückt. „Wenn du denkst, du könntest mich besiegen, dann hast du deinen Tod schneller beschlossen als du zaubern kannst." Hermine sah die Todesserin an, ihr Zauberstab war immer noch nicht in ihrer Hand, sie machte keine Anstalten kämpfen zu wollen und ihr Böses verrücktes Lachen, war gar nicht so böse und verrückt. Es wirkte eher aufgesetzt, als müsste sie sich zusammenreißen, die Bellatrix Lestrange zu sein, die ihren Ruf voraus eilt. Deshalb ließ Hermine den Stab auch senken.

Narcissa stand teilnahmslos daneben, bis Bellatrix sie aufforderte den Raum zu verlassen. „Jetzt sind nur noch du und ich über, Schlammblut." Hermine ignorierte diese Aussage und sprach sie direkt an. „Was sind Horkruxe und warum willst du mich gehen lassen?" Bellatrix setzte erneut dieses falsche Lachen auf und antwortete ihr „Der dunkle Lord hat seine Seele in 7 Stücke geteilt. 7 Stücke, woraus er jedes Mal zurück ins Leben kommen kann, wenn man ihn tötet. Eines davon war Tom Riddles Tagebuch, dass dein kleiner Halbblut Freund zerstört hat." sie machte eine melodramatische Pause in der sie Hermine kurz direkt in die Augen schaute bevor sie einige Schritte durch den Raum ging. „Ich habe meine Gründe, dass ich dich gehen lasse und dir nicht weh tu. Vielleicht ja auch nur zu meinem Vorteil" Plötzlich lachte sie wieder wie verrückt und Hermine wurde von einem unangenehmen Rückenschauer überrascht.

Bellamione - From Darkness into the LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt