Fear or Nearness?

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Hermine wusste, dass sie gehen sollte, da die Todesserin unberechenbar war, aber irgendwas in ihr wollte, dass sie bleibt. Vielleicht dachte sie, sie könnte mehr aus Bellatrix herausbekommen oder dass sie ihr nicht mehr weh tun würde. Und Selbst, wenn Bellatrix versuchen würde sie zu töten, sie hatte ihren Zauberstab wieder. Sie könnte sich wehren, dachte Hermine.

Sie schaute die Todesserin nur an, in der Hoffnung sie würde ihren Verstand nicht verlieren oder dass die Mordlust sie nicht packt. In gewisser Weise hatte Hermine Angst vor ihr, aber viel mehr hat sich bei ihrem ersten Treffen gefürchtet. Ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war, wusste sie bis dato noch nicht. „Angst? Angst davor, dass ich dich foltere oder Angst, dass ich nicht nur verrückt, sondern auch intelligent bin?" Bellatrix wirkte unbeeindruckt als sie die Worte oder eher viel mehr die Gefühle der anderen aussprach, ohne sie eigentlich zu kennen, sonder viel mehr zu raten, weil jeder so empfand, wenn er der Todesserin gegenüber stand. „Ich habe keine Angst mehr" sagte Hermine entschlossen. „Mutige Worte für jemanden, der einen Kampf nicht gewinnen kann. Für ein Schlammblut." Dieses Mal wirkte die Beleidigung gegen über Hermine weniger verachtend, viel mehr nach einer Angewohnheit, dass sie die Muggelgeborene so nannte. „Ich will antworten." sprach Hermine in einem gefassten Ton, jedoch enthielt dieser einen zittrigen Unterton. Bellatrix allerdings lachte nur und machte keine Anstalten ihr noch mehr zu verraten als sie schon tat.
Plötzlich spürte die Todesserin den Ruf des dunklen Lords an ihrem Mal. „Ich muss weg. Wenn ich wieder komme, bist du verwunden." Sie disapparierte, ohne auf eine Antwort zu warten.

Bei der Versammlung des dunklen Lords angekommen, wirkte Bellatrix eher unbeeindruckt, ließ sich jedoch nichts anmerken. Ihre Aufmerksamkeit gegenüber ihres Herrns war auch nicht wirklich vorhanden, bis er sie jedoch ansprach. „Bellatrix. Hast du schon Fortschritte wegen des Potter Jungen gemacht? Ich will ihn endlich töten und da du die Prophezeiung nicht in gekriegt hast, erwarte ich mehr Einsatz!" Die Todesserin drehte sich zu ihm und zeigte die Persönlichkeit, die der dunkle Lord kannte. „Es tut mir leid mein Herr. Ich suche Tag und Nacht nach diesem wertlosen Halbblut." Er nickte. „Nun gut. Ich habe dich ja nicht umsonst aus Askaban befreit. Ich will ihn endlich tot sehen!" Bellatrix senkte ihren Kopf. „Jawohl mein Herr."
Als die Versammlung zu Ende war, überkam sie eine Erleichterung. Das neue Gefühl gegenüber Voldemort fühlte sich komisch an, sie hätte Hermine die ganze Zeit verraten können oder davor schon ihrem Herren ausliefen, aber sie tat es nicht und sie konnte es sich nicht erklären.

Hermine war in der Zwischenzeit nicht gegangen sowie es ihr Bellatrix befohlen hatte. Sie war stur und leichtsinnig genug, um hier nach Antworten zu suchen. Sie sah sich die Bücher an, gezielt suchte Hermine nach einem, dass das erklärt, was Bellatrix vor wenigen Minuten noch gesagt hat. Nachdem sie sich einige dunkle Bücher mit derart gefährlichen Zaubern durchgeblättert hatte, kam ihr schwer die Vermutung, dass sich kein derartiges Buch hier befinden würde. Wahrscheinlich war nur Bellatrix die Antwort zu ihren Fragen, aber sie würde nicht einmal unter der schlimmsten Folter etwas über Voldemort preisgeben, ehe würde sie wieder sterben oder in Askaban verrotten. Aber wieso hat sie es dann verraten, das macht keinen Sinn, dachte sich Hermine. Sie hatte so viele Fragen im Kopf und aus der Todesserin wurde man nun wirklich nicht schlau.

„Was tust du noch hier? Meine Schwester hat sich gehen lassen." Narcissa richtete ihren Stab auf Hermine, die sich schnurstracks umdrehte und ihr es gleich tat. „Bellatrix Lestrange lässt niemanden gehen. Verdammt Ich will endlich antworten." Narcissa senkte ihren Zauberstab, jedoch behielt sie ihn noch fest im Griff. „Vielleicht ist sie jetzt übergeschnappt. Vielleicht waren das die endlosen Jahre in Askaban. Ich kann es dir nicht beantworten, aber du solltest wirklich verschwinden, bevor meine Schwester zurückkommt. Ich kann für nichts garantieren, wie ihr Gemütszustand nach der Begegnung mit dem dunklen Lord sein wird." Hermine erkannte Mitleid und Nachsicht in ihrer Stimme und sie merkte, dass Narcissa ihr nichts böses will. „Weißt du etwas über die Horkruxe, die Bellatrix erwähnt hat?" Narcissa atmete tief durch. „Ich weiß genauso viel darüber wie Bella dir erzählt hat. Lucius, mein Mann ist Teil seiner dunklen Reihen und nun will er auch Draco, aber er würde uns nie etwas darüber erzählen wie man ihn besiegen könnte. Wir gehören nicht zu seinen engsten Vertrauten. Ich mache das ja selbst auch nur, weil meine Schwester Bellatrix, seine treueste Dienerin ist und wegen meiner Familie, die ich beschützen will."

Bevor Hermine auf Narcissas Aussagen reagieren konnte, kehrte Bellatrix zurück. „Cissy, was macht dieses Schlammblut immer noch hier?!" schrie sie beinahe schon. Was Hermine nicht wusste, war das die Todesserin einen Kampf in ihrem inneren führte, sich gegen ihren Wahnsinn und der Treue zu Voldemort aufzulehnen. Hermine machte es mit ihrer Anwesenheit nur schwerer, die Beherrschung zu bewahren.
Ihre Schwester wollte ihr gerade eine Erklärung abgeben, da befahl sie ihr den Raum zu verlassen. Wieder einmal. Für Narcissa war es selbst besser, das zu tun, was die treuesten Anhänger des dunklen Lords sagte, bevor das schreckliche Folgen für ihre Familie haben könnte, auch wenn sie der jungen Schülerin am liebsten geholfen hätte.

„Du hättest mich die ganze Zeit töten können. Du hast es aber nicht. Irgendetwas sagt mir, dass du es gar nicht willst." Hermine hatte das Gefühl, wenn sie an das Herz der Todesserin appellieren würde, dann würde sie diese Begegnung auch unbeschadet überstehen. „Denkst du ernsthaft du würdest mich kennen?!" Während Bella die Worte fast schrie, ging sie ein paar Schritte auf Hermine zu, bis sie vor ihr zum Stehen kam. Auge in Auge standen sie sich nun gegenüber. Ein Gefühl, der Warnung und Furcht wirden ausgestrahlt, jedoch auch zu Hermines erschrecken eine Anziehung. Sie erinnerte sich plötzlich an die Gedanken, die sie an ihren ersten Tagen in dem Kerker hatte. Sie hatte sich einen kurzen Moment gewünscht, dass Bellatrix mehr außer Hass fühlen konnte und wollte ihr diese Gefühle näher bringen. Das wollte sie tief in ihrem Inneren immer noch, nur dieses Mal war der Grund ein anderer. Die Todesserin hingegen sah die Schülerin nur an, ohne dieses Mal die Gedanken zu lesen. Ihre Augen waren anfangs voller Angst und dann änderte sich das. Es war ein Blick mit dem sie jahrelang nicht mehr angesehen wurde. Dieses Mal war es kein Mitleid, es war etwas anderen und eines der neuen Gefühle in ihr hatte plötzlich den Drang sie zu küssen. Sie steckte ihren Zauberstab beiseite, legte eine Hand auf Hermines weiche Wange und kam ihr immer näher bis sich ihre Lippen berührten. Die junge Schülerin erwiderte den Kuss.

Bellamione - From Darkness into the LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt