Lange hat es gedauert, aber jetzt ist es endlich da.
Yosano starrte ihren Gegner mit vor Schreck geweiteten Augen an. Sie wusste, dass seine Gravitationskontrolle mächtig war, doch sie hatte nie damit gerechnet, dass so etwas passieren würde. Er schien völlig außer Kontrolle zu sein. Hysterisch lachend, schleuderte er einfach wahllos einige schwarze Kugeln durch die Gegend.
Yosano brachte sich schnell in Sicherheit. Würde sie von einen der Dinger getroffen werden, konnte es gut sein, dass ihre Fähigkeit ihr nicht mehr so schnell weiterhelfen konnte. Bei der Zerstörungskraft würde sie definitiv sofort tot sein. Sie musste abwarten, bis der Kerl sich beruhigte. Falls er es jemals tun würde.
Sie beobachtete ihn aus sicherer Entfernung. Zwar lächelte er böse und lachte immer noch, doch in seinem Gesicht konnte sie deutlich den Schmerz erkennen. Diese Kraft quälte ihn. Sie zerrte an ihm. Als das Blut begann aus seinem Mund, seiner Nase und seinen Ohren zu laufen, war ihr genau klar, dass er dabei war sich zu Grunde zu richten.
//Er sollte lernen ruhiger zu werden, andernfalls werden ihn seine ständigen Wutausbrüche bald umbringen.// dachte sie.
Wenn niemand etwas tat würde er sogar heute schon sterben. Doch das konnte die Ärztin nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Irgendwie musste sie erreichen, dass er sich beruhigte, damit sie ihn heilen konnte. Jemanden wie ihm würde das zwar gar nicht gefallen, dass der Feind ihm geholfen hatte, aber damit würde er sich schon abfinden müssen.
Endlich hielt er inne. In diesem Moment realisierte Yosano was er aus dem Versteck gemacht hatte. Das würde sie dem Chef schonend beibringen müssen. Keine Mauer stand mehr. Die Inneneinrichtung war nicht mehr zu identifizieren. Dass die Ärztin nicht von einigen Trümmern erschlagen worden war, war ein Wunder.
Chuuya stand in der Mitte des....nun ja Raum konnte man das nicht mehr nennen. Er schien sich nicht mehr rühren zu können, obgleich er es versuchte. Schließlich kippte er nach hinten über und blieb reglos liegen. Das Atmen, das man von ihm hören konnte wirkte seltsam. Als hätte er jede Menge Wasser in der Lunge.
//Blut.// dachte Yosano und kroch aus ihrem Versteck hervor.
Langsam schritt sie auf ihn zu. Seine blauen Augen starrten in den Himmel. Hilflos und verloren. Sie konnte eine gewisse Angst darin erkennen, auch wenn sie glaubte, dass er sich stolz zeigen würde. Ein Mensch wie er verbarg seinen Schmerz und seine Angst. So viel hatte sie schon von ihm mitbekommen. Sie musste ihm einfach helfen. Ein Leben sollte nicht so enden.Chuuya röchelte, hustete und spukte Blut. Das wars. Das war das Ende für ihn. Da er die Kontrolle über sich verloren hatte, war er wie schon so oft von seiner eigenen Fähigkeit zerfressen worden. Dazai hatte ihn dieses mal nicht wie so oft stoppen können, da er nicht anwesend gewesen war. Er hatte gewusst dass es letztendlich so kommen musste. Irgendwann war es klar gewesen, dass er auf diese Weise sterben würde.
Das Versteck war in seine Einzelteile zerlegt worden. Er hatte seinen Auftrag also ausgeführt, gleichzeitig einen Feind mitgerissen und zahlte nun mit seinem Leben. Na ja.
So war das eben in der Mafia. Der Boss konnte stolz auf ihn sein. Schritte näherten sich ihm.
Schwach richtete er die Augen auf die Person neben sich und erstarrte. Sie lebte? Tatsächlich! Die Ärztin stand nun direkt neben ihm und schaute auf ihn herab. Wiedermal war sie unversehrt. Was für eine nützliche Fähigkeit sie doch hatte. Er beneidete sie fast. Ihr Blick war nicht einzuordnen. Chuuya befürchtete schon fast, dass sie ihn bemitleidete.
"Tu....es.... Bring....es zu Ende.", brachte er schwach heraus.
Yosano kniete sich zu ihm. Wohl um ihm den Gnadenstoß zu verpassen. Doch anstatt ihr Messer heraus zu nehmen, legte sie eine Hand an seine Wange, die andere auf seine Brust. Sogleich waren beide von einem seltsamen glitzernden Licht umhüllt. In dem Licht flogen tausende kleiner Schmetterlinge. Der Orangehaarige wurde vom Blick der Ärztin gefesselt. Wieso? Wieso tat sie das?
Die Schmerzen vergingen. Er konnte wieder freier atmen. Es war so, als wäre nie etwas gewesen. Noch immer lag er da und starrte sie an. Konnte nicht begreifen warum sie ihn gerettet hatte. Da lächelte sie und lehnte ihre Stirn an seine. Er wurde augenblicklich knallrot über diese Nähe.
"Du schuldest mir was. Lass Tanizaki frei und wir sind quitt.", forderte sie flüsternd, während sie ihm einfach in die Augen sah.
Chuuya konnte nicht antworten. Er hätte sie wegstoßen können, doch er wagte es nicht sich zu bewegen. Sie war so nah. So verflucht nah. Er öffnete den Mund und suchte nach einer spöttischen Bemerkung, da plötzlich küsste sie ihn auf die Stirn und die Worte blieben ihm im Hals stecken. Sie erhob sich und lächelte ihn an.
"Guter Kampf. Aber beim nächsten mal reiße ich dir Arme und Beine aus.", versprach sie ihm.
Dann zwinkerte sie ihm zu, legte sich das Beil auf die Schulter und stolzierte davon. Chuuya setzte sich auf und starrte ihr mit offenem Mund nach.

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Secret love
RomanceChuuya hat ein Problem. Bei einer Mission verliebt er sich ausgerechnet in Akiko Yosano von den bewaffneten Detektiven. Da sie seine Feindin ist und noch dazu die einzige Heilerin der Detektive, bekommt er den Befehl sie anzugreifen. Doch kaum sieht...