Um den Weg schnell hinter sich zu bringen, begab sich Chuuya zu seinem Motorrad. Ohne Helm setzte er sich auf das Gefährt und startete den Motor. Wozu brauchte er einen Helm? Seine Schwerkraft schützte ihn sowieso. In Gedanken bei der hübschen Detektiv Ärztin fuhr er los. Wo sollte er sie suchen? Sollte er es wagen direkt bei der Detektei rein zu schauen? Da konnte er auch gleich Randale veranstalten.
Keine schlechte Idee eigentlich. Dann würde sie zu ihm kommen und ihn wieder mit ihrem Beil verfolgt. Bei dem Gedanken an ihrer gefährlichen Art lief ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken und er musste seine Gedanken ordnen, bevor er noch einen Unfall baute. Zwar war ihm das bei der Fahrt zur Mafia nicht passiert, selbst da war er schon nicht er selbst gewesen, aber wenn er weiter an sie dachte konnte das Probleme geben.
Er fuhr eine Einkaufsstraße entlang. Einer der Wege zur Detektei. Ganz am Rande bekam er mit, dass die Menschen um ihn herum ihn irritiert anschauten. Die sollten sich mal nicht so aufregen. Er hatte das Ende der Straße doch schon fast erreicht. Gerade als ihm dies klar wurde, warf er zufällig ganz beiläufig einen Blick auf einen der Läden. Er bremste abrupt. Mit quietschenden Reifen kam das Motorrad zum Halten. Das zog natürlich ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Akiko Yosano hatte vor einem der Geschäfte gestanden und offensichtlich überlegt, ob sie dort einkaufen gehen sollte. Nun wandte sie sich überrascht dem Geräusch zu. Ihre lilafarbenen Augen trafen auf seine. Sein Herz begann zu rasen. Er krallte sich fast an das Lenkrad seines Motorrads. Wie viel Glück konnte er haben? Er musste sie nur noch lahm legen und mitschleifen. Dann hatte er seinen Auftrag erledigt. Aber... Aber..... Ihr Mund formte sich zu einem bösen Lächeln. Sämtliche Ideen und sogar seine Mission wurden aus seinen Gedanken gefegt.
"Na so was. Hat der Kleine Ausgang von seinem Herrschen bekommen?", fragte sie spöttisch.
Nun stieg Wut in ihm hoch. Warum nochmal hatte er angefangen sie gern zu haben?
"Was fällt dir ein?! Sei froh, dass du noch lebst! Ich hätte dich auch in Stücke reißen können!", bellte er.
Sie stemmte selbstbewusst ihre Hände in die Seiten. Ihr Blick sagte alles. Chuuya wusste irgendwie schon genau was jetzt kam.
"Hör zu Kleiner. Ich habe dich verschont. Hätte ich dich nicht geheilt, nach deinem Ausbruch, würde es dich gar nicht mehr geben.", erklärte sie siegessicher.
Das stimmte leider. Er wusste das. Aber es machte ihn wütend. Er hatte ihr gegenüber eine Schwäche gezeigt. Normalerweise würde er jetzt seine Fähigkeit aktivieren und sie wegen ihrer Unverschämtheit in den Boden stampfen. Aber ihre Augen veränderten sich schon wieder. Jetzt lag etwas Sanftes darin.
"Danke. Dafür dass du dein Wort gehalten hast.", sagte sie sogar richtig freundlich.
Keinerlei Spott war mit drin. Sie war offen und ehrlich. Der Mafioso konnte nicht verhindern, dass ihm die Röte ins Gesicht stieg. Mit stark klopfendem Herz wandte er den Kopf ab.
"Was? Ich weiß nicht wovon du da redest. Ich habe dir nie etwas versprochen.", brachte er hervor.
Das war nicht mal gelogen. Sie war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass er diesen Detektiven retten würde. Plötzlich stand sie neben ihm. Er zuckte zusammen. Wieso war sie auf einmal so nah?
"Ich danke dir trotzdem. Und? Weswegen bist du jetzt hier? Wolltest du die Detektei angreifen?", fragte sie fast freundlich, angesichts der Tatsache, dass sie über einen Anschlag sprach. Chuuya wollte sprechen. Er hatte sogar den Mund geöffnet. Aber es kam kein Ton heraus. Er starrte nur in ihr Gesicht. Verdammt was machte er denn jetzt? Weswegen war er nochmal hier? Ach ja.... der Boss.....
"Bin nur gerade zufällig in der Gegend. Darf doch auch mal frei haben oder?", hörte er sich sagen.
Sie lachte leicht. Ein ganz normales fröhliches Lachen. Es war in keiner Weise böse, oder gegen ihn gerichtet. Ihm wurde ganz flau im Magen und sein Herz vollführte einen Salto. Er sollte lieber verschwinden. Ganz schnell. Schließlich wurde der Blick der Ärztin sogar ein wenig.... besorgt?
"Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass du Probleme kriegen würdest. Oder dass du den Gefangenen einfangen sollst.", erklärte sie.
Dann vermied sie es in seine Augen zu schauen. Für einen Moment, es war nur ganz kurz, konnte er ihre verletzliche Seite erkennen.
"Ich kenne deinen Boss gut.", gab sie von sich.
Chuuya ertappte sich dabei etwas tun zu wollen. Er setzte sich aufrecht hin und schenkte ihr ein Grinsen.
"Hey! Bock auf ne Spritztour?", fragte er und hatte dabei nicht ein einziges Mal seine Mission im Kopf.
Er wollte.... Ja er wollte ihr einfach eine Freude bereiten. Und was gab es schöneres als auf einem echt coolen Motorrad durch die Gegend zu düsen? Erst war sie verwirrt, dann wurde sie misstrauisch. Klar. Dies kam ja auch aus heiterem Himmel.
"Du weißt schon, dass wir eigentlich Feinde sind?", fragte sie um hinterher seine Reaktion zu analysieren.
Der Orangehaarige zuckte mit den Schultern.
"Ich habe frei. Du hast frei. Wer soll da was gegen sagen?", fragte er lässig.
Die Ärztin starrte ihn an. Es war offensichtlich, dass sie mit so einem Verhalten nicht gerechnet hatte. Nun ja es war logisch. Bis vor kurzem hatten sie noch versucht sich gegenseitig umzubringen und Chuuya war normalerweise nicht der Typ Mensch der seine Feinde verschonte oder sie zu einer Fahrt mit seinem Motorrad einlud. Als sie ihm immer noch nicht antwortete, startete er den Motor der Maschine.
"Na wenn du nicht willst auch gut. Aber du verpasst was.", machte er ihr selbstsicher klar.
Noch bevor er weiter reagieren konnte, hatte sie sich auch schon hinter ihm auf das Motorrad gesetzt. Ihre Arme waren um seinen Bauch geschlungen und er spürte ihren Atem im Nacken, was ihm eine Gännsehaut einbrachte.
"Du bist wohl sehr stolz auf diese Schrottkiste. Dann zeig mal wie schnell das Ding fährt.", forderte sie ihn heraus.
Sein Herz raste vor Glück. Sie wollte ihn tatsächlich begleiten. Er war sich sicher gewesen, dass sie absagen würde.
"Halt dich fest sonst fliegst du runter und brichst dir die Knochen!", spottete er.
Sie lachte nur.
"Knochenbrüche behandeln ist meine Spezialität.", gab sie gelassen von sich.
Dennoch schmiegte sie sich an ihn, was ihn etwas nervös machte. Er ignorierte das aufkommende Gefühl und fuhr so schnell los, dass der Fahrtwind die umliegenden Sträucher durcheinander wirbelte.

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Secret love
RomansaChuuya hat ein Problem. Bei einer Mission verliebt er sich ausgerechnet in Akiko Yosano von den bewaffneten Detektiven. Da sie seine Feindin ist und noch dazu die einzige Heilerin der Detektive, bekommt er den Befehl sie anzugreifen. Doch kaum sieht...