Heimkehr mit Überraschungen

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Der dunkle Wald wollte einfach nicht weichen. Seit Ewigkeiten ritten wir nun schon durch das dichte Gehölz und doch war kein Ende in Sicht. Langsam wurde auch der Sattel immer unbequemer und ich klopfte Hawk auf die Brust.

»Können wir eine kurze Rast machen?« fragte ich ihn und er blickte über seine Schulter »Natürlich...« Er wies den Falken an, anzuhalten und eine Pause einzulegen. Ich konnte gar nicht sagen, wie spät es mittlerweile war, da der Wald immer gleich düster schien, doch es schien bereits abends zu sein.

Unsere Gruppe schlug ein Lager abseits des Weges auf, machte Feuer und spannte Zelte.

»Das war eine gute Idee von dir, Sienna. Wir scheinen alle eine Pause für heute zu benötigen...« sagte er zu mir, während er mit Connor zusammen versuchte, das Zelt aufzubauen. Ich half mit Leila gemeinsam Feuerholz für die Nacht zu suchen und als wir alle mit unseren Arbeiten fertig waren, versammelten wir uns um das Feuer.

Hawk verteilte Brot und jeweils eine Schüssel Eintopf an seine Banditen zur Stärkung. Wie lange war es schon her, dass ich gemeinsam mit den Banditen unterwegs war? Das Essen, auch wenn es nur einfache Kost war, schmeckte herrlich. Mir fehlte selbst das gute Essen der Köche des kleinen Hofes.

Als ich zuende gegessen hatte, setzte ich mich neben Hawk und lehnte mich an seine Schulter. Ihm schien meine Nähe auch sehr gefehlt zu haben, als er noch in seiner Schüssel löffelte drückte er mir einen kleinen Kuss auf die Schläfe.

»Ich glaube, du musst mir noch eine Menge erzählen, Lady Abenteuer...« schmunzelte er.

»So viel gibt es überhaupt nicht zu erzählen.« murmelte ich vor mich hin und er lachte auf »Auch nicht wie du zu deiner neuen Freundin gekommen bist?«

»Ich lernte sie in der Stadt kennen, während ich mit Farah unterwegs war.«

»... Du meinst als du Farah entlaufen bist. Und gegen meine Anordnungen verstoßen hast.«

»Selbst in einer fremden Stadt scheint es so, als wären deine Augen und deine Ohren überall.« seufzte ich »Sie war in Not. Ich habe genau das getan, was du auch für sie getan hättest, ihr zu helfen. Und jetzt... Es tat mir leid sie wieder zurück nach Hause zu senden.«

»Hm...« sagte er ein wenig gedankenverloren und nahm einen weiteren Bissen. Dann verzog er seinen Mund zu einem Grinsen »Was hat es sich eigentlich mit dem Hofherren auf sich?« neckte er mich sichtlich amüsiert.

»Ich habe ihr erzählt, dass ich auf einem Hof mit vielen verschiedenen Menschen lebe...«

»Und das Wort Banditen ist dir wohl aus deinem Wortschatz entfallen. Sag bloß.«

»Ich konnte ihr ja schlecht von den gemein gefährlichen Banditen erzählen und dem heißen Banditenkönig, mit dem ich mir das Bett teile.«

Hawk stieß eine dreckige Lache von sich »Aaaah, und dann hast du ihr erzählt, dass du dir dein Bett mit dem heißen Hofherren teilst?« schlussfolgerte er korrekt.

Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf »Du bist wirklich unglaublich...«

Er biss sich auf die Lippe und grinste weiter vor sich hin, behielt aber ein freches ich weiß für sich.

Wir redeten noch allerlei zusammen mit den anderen Banditen, es gab unheimlich viel zu berichten, es ist schließlich eine Menge Zeit ins Land gegangen, die es nun aufzuholen galt. Ich konnte es kaum erwarten wieder zurück auf dem Hof zu sein, die Erinnerungen daran wollten schon immer mehr und mehr verblassen.

Als die Dunkelheit über uns herein brach, zogen wir uns in die provisorischen Zelte zurück. Kaum zu glauben wie kalt die Nacht in den Wäldern doch war, sofort sehnte ich mich in die Wüstenstadt zurück. Zitternd lag ich in meiner Decke und versuchte mir ein paar warme Gedanken zu machen. Als hätte er sie hören können, zogen mich Hawks starke Arme fest an sich. Innerhalb von Sekunden wurde mir wärmer und wärmer.

undressed by the prince [in Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt