Fußball One Shots

John Stones

Ein Liverpool Fan durch und durch, der neben dem Etihad Stadion in Manchester lebte und City inklusive aller Spieler schon immer bis aufs Blut hasste. Das beschrieb das Leben von Alice nur zu gut. Durch ihren Job in der Firma ihrer Eltern war sie an die Stadt gebunden, sonst wäre sie schon längst mit Sack und Pack nach Liverpool gezogen. Heute war ein großer und bedeutender Tag für Alice und alle anderen Liverpool Fans, denn an diesem Sonntag im Mai könnte womöglich die heiß ersehnte Meisterschaft gewonnen und damit City als Meister abgelöst werden. Zusammen mit einem möglichen Sieg in der Champions League nächste Woche hätte Liverpool dann das Quadrupel gewonnen, was der perfekte Abschluss einer fast perfekten Saison wäre. 

Alice war gerade dabei, sich für das große Spiel fertig zu machen, als bereits ihre beste Freundin an der Tür klingelte. „Bist du schon fertig, Alli?", fragte Mary ihre Freundin aufgeregt, was diese mit einem Kopfschütteln erwiderte. „Ich muss noch meine Haare machen, mich schminken und für ein Trikot habe ich mich auch noch nicht entschieden!", erklärte sie ihr und stürmte zurück in ihre Wohnung. „Beeil' dich bitte, wir müssen spätestens in 30 Minuten los, damit wir rechtzeitig in Liverpool am Stadion sind.", ermahnte Mary ihre Freundin und folgte ihr schnellen Schrittes in ihre Wohnung. „Welches Trikot soll ich denn bloß anziehen? Ich möchte, dass alles perfekt ist, falls wir heute Meister werden.", fragte Alice, während sie in ihrem Kleiderschrank herum wühlte. „Du kennst meine Antwort.", lachte Mary, woraufhin sich Alice mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihr umdrehte. „Trent.", antwortete sie mit nur einem Wort und Mary nickte sofort mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Nur weil du auf ihn stehst.", schnaufte Alice und drehte sich wieder zu ihrem Kleiderschrank. „Nicht nur deswegen. Ich finde, er kann auch wirklich gut Fußball spielen.", fügte Mary beschwerend hinzu. „Ja, genau.", entgegnete Alice belustigt. „Ich nehme das von Virgil.", beschloss sie schlussendlich, zog es sich über und machte sich danach an ihre Haare, sowie das Make-up. Nach etwas mehr als 30 Minuten hatten es die beiden dann tatsächlich geschafft, endlich los nach Liverpool zu fahren. 

Auf der Fahrt dorthin hörten sie „You'll never walk alone", die Hymne des Clubs, rauf und runter, bis sie nach einer guten Stunde Fahrt am Stadion ankamen. Vor dem Stadion tummelte sich bereits ein Meer aus rot gekleideten Fans, die in Massen hinein strömten und einer möglichen Meisterschaft entgegen fieberten. Alice und Mary stürzten sich ebenfalls in dieses „rote Meer", welches sie nach Anfield trieb, bis sie im Inneren angekommen waren. „Ich bin so aufgeregt, ich hoffe einfach so so sehr, dass City heute patzt und wir die Meisterschaft gewinnen!", schrie Alice ihrer Freundin ins Ohr, nachdem sie sich mit einem Getränk auf ihren Plätzen niedergelassen hatten. „Das hoffe ich auch!", schrie Mary zurück und nahm einen großen Schluck von ihrer Cola. „Ich würde es denn City Spielern einfach so gönnen, heute so kurz vorm Ziel richtig auf die Schnauze zu fliegen und zu verlieren!", fügte Alice noch hinzu. „Ich kann City ja auch nicht leiden, aber ich frage mich immer noch, was dir eigentlich die Spieler getan haben?", fragte Mary ihre Freundin, da sie diesen Hass noch nie richtig verstehen konnte. „Sie spielen bei einem scheiß Öl-Scheich Verein und zudem sind sie mir auch alle einfach total unsympathisch. Punkt.", erklärte Alice und wanderte mit ihren Augen über das Spielfeld. 

„Schau' mal, da ist dein Schatzi!", quietschte sie plötzlich und zeigte auf Trent Alexander-Arnold, der gerade mit seinen Teamkollegen das Warmmachen begann. „Nicht so laut.", murmelte Mary und wurde tatsächlich etwas rot, da sie Trent schon wirklich gerne mochte. Nachdem endlich angepfiffen wurde, begann das Spiel sofort mit einem Paukenschlag: Die Wolves schossen bereits in der 3. Minute ein Tor und gingen dadurch früh mit 1:0 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt stand es in Manchester noch 0:0, was jedoch bereits die Meisterschaft für City bedeuten würde. Alice und Mary verfolgten gebannt das Spiel, checkten immer wieder das Parallel-Spiel auf ihrem Handy und warteten angespannt auf den wichtigen Anschlusstreffer von Liverpool. In der 24. Minute passierte es dann auch, Sadio Mané traf und das ganze Stadion rastete komplett aus. Das Spiel nahm weiter seinen Lauf, ohne dass sich etwas tat, jedoch klingelte es in Manchester mit einem Tor für Aston Villa. Mit einem positiven Gefühl gingen Alice und Mary in die Halbzeitpause und drängelten sich durch die Menschenmassen, um auf die Toilette zu gelangen. „Unsere Jungs müssen in der zweiten Halbzeit unbedingt noch ein Tor schießen. Wenn in Manchester dann alles so bleibt, sind wir einfach Meister.", träumte Alice vor sich hin, während sie ihre Haare im Spiegel des Damen-WCs richtete. „Das wäre so perfekt.", stimmte Mary ihr zu und zog sich ihren Lippenstift nach.