Cuddle oder Kapitel 18:

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Pov. Jungkook:

Die hellen Sonnenstrahlen kitzelten mich warm auf der Nase. Ein müdes Seufzen verliess meine Lippen. Ich wollte noch nicht aufstehen. Träge drehte ich mich in die entgegengesetzte Richtung des Lichtes und prallte unerwartet gegen etwas Hartes. Überrascht öffnete ich meine Augen und starrte das «etwas» erschrocken an. Es hatte blonde, fluffige Haare. Ich liess meinen Blick weiter runtergleiten. Das «etwas» trug kein Shirt.

Ich wiederholte: Das «etwas» war oben ohne.

Es hatte helle Haut, die wie aus Porzellan zu sein schien. Es sah wunderschön aus. Als ob es unecht wäre oder von einer anderen Welt kommen würde.

Bewundernd wanderten meine Augen wieder höher und kamen bei dem ins Kissen gedrückte Gesicht stehen. Es sah so niedlich aus, dass es mich eine grosse Menge an Beherrschung kostete, nicht meinen Zeigefinger auszustrecken und auf die flauschig aussehende Wange zu tippen. Dennoch konnte ich nicht verhindern, dass meine Hand langsam zu ihm hinüberwanderte und sanft durch seine Haare fuhr. Sie waren noch weicher, als sie aussahen und meine Finger glitten mühelos durch sie hindurch. Verblüfft fing ich an zu lächeln und strich ihm eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht, als plötzlich Bewegung in mein Gegenüber kam und er ein tiefes Grummeln von sich stiess. Ertappt zuckte ich zusammen und zog meine Hand ruckartig zu mir zurück. Schnell schloss ich meine Augen wieder und stellte mich schlafend. Hoffentlich merkte er es nicht. Ich atmete bemüht gleichmässig ein und aus, um das Ganze so realistisch wie möglich zu gestalten. Einen kurzen Moment lang, hatte ich das beruhigte Gefühl, dass ich es vielleicht geschafft hatte, doch dann hörte ich ein belustigtes Lachen und spürte zwei muskulöse Arme, die sich bestimmt um meine schmale Taille schlangen und mich näher zu ihm zogen. Dennoch versuchte ich meine Deckung zu wahren und tat weiterhin so, als ob ich tief und fest schlafen würde.

„Kookie?", fragte eine tiefe Morgenstimme nach mir, welche mir eine prickelnde Gänsehaut auf die Oberarme zauberte. Bevor ich jedoch zu einer Antwort ansetzten konnte, sprach Yoongi schon weiter: „Ich weiss, dass du wach bist."

Erneut lachte er und drückte mich enger an ihn heran. „Du darfst deine Augen ruhig öffnen." Dieser letzte Satz liess mich erwischt rot werden. Peinlich berührt versteckte ich mein gerötetes Gesicht in der Brust meines Gegenübers.

„Süss", wurde mein schüchternes Verhalten von ihm kommentiert und ich konnte merklich fühlen, wie meine Wangen noch wärmer wurden.
Wieso reagierte ich bloss so empfindlich auf Komplimente?
Ich konnte mir nicht weiter meinen Kopf darüber zerbrechen, denn Yoongi hatte mittlerweile einen Arm von mir gelöst und strich mit dieser freien Hand, so wie ich zuvor bei ihm, durch meine Haare.

„Das muss dir nicht peinlich sein, mir hat es gefallen", ich konnte sein belustigter Unterton genaustens hören, dennoch löste ich mich langsam von ihm und blinzelte ihn durch meine langen Wimpern hindurch an.

Das Erste, das ich sah, war sein niedliches Lachen, welches mir erneut die Röte ins Gesicht zauberte.

„Kookie, du weisst gar nicht, wie putzig du aussiehst."

Er tippte mit seinem Finger sanft auf meine Nasenspitze, weshalb ich überrascht in seine Augen hochsah. Ein amüsiertes Glitzern lag in ihnen, als er erneut zum Sprechen ansetzte: „Ich würde liebend gern weiterhin so gemütlich hier mit dir kuscheln, aber wir sollten langsam aufstehen und den anderen Gesellschaft leisten." Enttäuscht verzog sich mein Mund zu einer Schnute und meine Backen plusterten sich unkontrolliert auf, sodass ich jetzt aussah, wie ein schmollendes Kleinkind. „Du bist so süss!", Yoongi kniff mir grinsend in die Wange, bevor er sich komplett von mir löste und aufsetzte. Etwas beleidigt brachte ich mich nun auch in eine bequeme Sitzposition und sah ihn fragend an.

„W... wie... Ähm... Also, wieso bin ich eigentlich in deinem Zimmer? I... Ich dachte Jimin..." Zuerst schien Yoongi verwirrt, doch dann legte sich ein Schmunzeln auf seine Lippen. „Du bist einfach eingeschlafen und Jimin wollte dich nicht wecken, da du so niedlich aussahst." Er fuhr sich kurz durch die blonden Haare, was mir rosige Wangen bescherte, da es mich an die peinliche Situation von vorher erinnerte, ehe er fortfuhr: „Und da haben wir kurzerhand entschieden, dass Tae bei ihm übernachtet und du hier bei mir bleibst."

Nach einer seltsamen Stille zwischen uns meldete ich mich schüchtern erneut zu Wort, da ich dringend etwas loswerden musste. „Ähm... Es tut mir leid... Wegen gestern, also der Traum und... Also du und der Verband... Es, ich..." Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf und blickte vorsichtig zu ihm. Er starrte mich derweilen überlegend an und ich konnte ihm ansehen, wie er sich die Worte zurechtlegte, damit er ja nichts Falsches sagte.

„Es ist alles okay, du musst dich nicht entschuldigen und wie ich gestern bereits gesagt habe, ich mag dich genauso wie du bist. Mit Verband und Oversizeklamotten oder ohne, denn du bist einfach viel zu niedlich, um dich nicht gern zu haben."

Meine Wangen machten nach dieser fürsorglichen Rede bestimmt einer Tomate Konkurrenz und ich wendete meine grossen Augen von ihm ab und spielte unsicher mit meinen Fingern. „D... Danke Hyung", glitt es mir leise über die Lippen und ich blinzelte ihn erneut durch meine dichten Wimpern hindurch an.

Ein liebevolles Lächeln war wieder zu sehen und er nickte mir sanft zu, ehe er aufstand, zum Kleiderschrank ging und Klamotten hervorholte. Ein grosses T-Shirt und eine blaue Jeans legte er neben mich. „Hier, dann musst du nicht extra in dein Zimmer gehen. Ich gehe dann mal ins Badezimmer mich umziehen." Er wuschelte mir noch kurz durch die Haare, bevor er in dem anliegenden Raum verschwand.

Mühselig krabbelte ich aus dem Bett und zog mir die zurechtgelegten Jeans an. Das Oberteil stellte sich, wie schon zu erwarten, als deutlich schwerer raus, denn wegen gestern Nacht, schmerzte mein armer Rücken, wie die Hölle. Nach einigen nervtötenden Versuchen, hatte ich es schliesslich erfolgreich geschafft, das T-Shirt richtig herum anzuziehen, gerade rechtzeitig, denn Yoongi trat genau in diesem Moment aus der Tür.

„Ah, passt ja wie angegossen!", stellte er breit grinsend fest, zückte sein Handy und drück darauf herum, sodass ein heller Blitz hervorschoss, welcher so schnell, wie er gekommen war, wieder verschwand. Es reichte dennoch, dass ich panisch zusammenzuckte und Yoongi aus grossen Rehaugen anstarrte.

Verwirrt sah er mich an, ehe er langsam zu begreifen schien, was mich so hinterhältig erschrocken hatte. Mit schnellen Schritten war er bei mir und zog mich in eine beschützerische Umarmung. Beruhigend fuhr er mir über den Rücken, mit so viel Vorsicht, dass es mir ganz warm ums Herz wurde.

„Das war nur die Kamera meines Handys, Kookie. Die kann die nichts tun", belustigt lachte er am Schluss auf und drückte mich ein kleines Stückchen von ihm weg, nur damit er in meine Augen sehen konnte.

„Ich würde dir doch niemals etwas antun. Du sahst einfach so süss aus, dass ich ein Foto von dir machen wollte."

Einmal mehr schaffte es Yoongi mich wieder verlegen rot anlaufen zu lassen. Ein bisschen peinlich war es mir schon, dass ich wegen eines Fotos so übertrieben reagiert hatte.
Jedoch konnte ich mir somit eine kleine Umarmung von Yoongi ausborgen, denn diese kleine, aber doch so bedeutende Geste, schenkte mir so viel Liebe als auch Geborgenheit und die brauchte immer öfters, wie mir jetzt bewusst wurde.

In the end some of your greatest pains become your greatest strenghts.
~Min Yoongi

Uhm. Ja. Ich lebe noch (:
Es gibt neue Details in der Geschichte, da ich sie etwas abgeändert habe. Aber das Grundprinzip ist gleich.
Viel Spass!♡

Wings -BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt