Sturm

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Madaras Sicht:

Am nächsten Tag ging ich zu Fuß zur Schule. Ich hasste es, von meinen Eltern kutschiert zu werden. Auf dem Weg hörte ich auf meinen Kopfhörern ,Bad Boy' von Cascada. Dieses Lied spiegelte mein Verhalten manchmal ziemlich gut wieder. Nach ,Bad Boy' kam ,My Demons' von der Band Starset. Dann ,Monster' von Skillet und anschließend ,What I've done' von Linkin Park. ,,In this farewell there's no blood, there's no alibi. 'Cause I've drawn regret from the truth of a thousand lies. So let mercy come and wash away what I've done...", sang ich leise mit. Kurz blieb ich stehen und sah hinauf in den Himmel. ,,Ach Oma... Wenn du nur hier wärst...". Seufzend schloss ich meine Augen und versuchte, mich an Omas Lachen zu erinnern. Das war nicht leicht, da Oma schon länger nicht mehr unter den Lebenden weilte, aber ungefähr hatte ich es noch im Kopf. ,What I've done' endete und ,Iridescent', auch von Linkin Park begann. Tränen schossen mir in die Augen, während ich wieder leise mitsang. Zwei Lieder später kam ich am Schulgelände an, rubbelte mir die Tränenspuren auf den Wangen weg und sah ab jetzt starr geradeaus. Wie immer bedeckte mein Pony mein andersfarbiges Auge. Genau genommen hatte auch noch niemand außer Banja mein anderes Auge zu Gesicht bekommen. Gut so.

~Timeskip In Madaras Englischunterricht~

Als ich aus dem Fenster sah, bemerkte ich, dass der Himmel sich gefährlich verdunkelt hatte. Gleich würde es sicher ein Gewitter geben. Und ich hatte recht. Zehn Minuten später leuchtete ein Blitz auf und sechs Sekunden nach dem Blitz krachte ein Donnerschlag. Sofort horchten alle meine Klassenkameraden auf. Während die in Panik gerieten, blieb ich ruhig und meinte: ,,Beruhigt euch mal, das Gewitter ist doch noch zwei Kilometer entfernt, das dauert eine Weile bis es uns erreicht hat. Falls es das überhaupt tut.". Einige beruhigte das aber trotzdem nicht. Seufzend stand ich auf und huschte zum Fenster. Die Baumwipfel wiegten stark im Wind. Ohje, das Gewitter würde wohl eher ein Unwetter werden. Der Wind war zu stark für ein herkömmliches Gewitter. Außerdem wurden die Wolken immer dicker und dunkler. Sie schienen schon schwarz, so dick waren sie. Plötzlich blitzte es erneut und diesmal dauerte es nur drei Sekunden bis der Donnerschlag krachte. Mehrere Mädchen schrien erschrocken auf und sogar der Lehrer schien verängstigt. Ein Kilometer Entfernung waren noch zwischen dem Gewitter und der Schule. Noch ein Blitz, dann wieder ein Donnerschlag und es begann wie aus Eimern zu regnen. Blitzschnell knallte ich das offene Fenster neben mir zu und drehte mich um. Die meisten kauerten inzwischen verängstigt in der Ecke des Raumes. ,,Bleibt dort! Wenn ihr unachtsam seid, passiert schneller was!", warnte ich meine Klassenkameraden. Alle nickten und ich duckte mich schnell. Eines der Fenster war wieder aufgegangen. Hätte ich mich nicht geduckt, wäre mir das Fenster gegen den Kopf geknallt. Draußen war das Pfeifen des Windes nun so laut, dass man fast gar nichts außer diesem Geräusch hörte. Ich zumindest. Kaum hatte ich das aufgesprungene Fenster geschlossen, klappte ein anderes auf. Aber auch das wurde geschlossen. Nur war ich das nicht gewesen. Überrascht sah ich die Person an, die das Fenster zugeknallt hatte. ,,Banja!", rutschte es mir heraus. ,,Ich dachte, ich helf dir mal. Freunde helfen sich.", meinte Banja frech und ließ sich eine Sekunde später in die Hocke fallen. Das nächste Fenster war aufgegangen. ,,Die Dinger öffnen sich ja in einer Tour!", schimpfte ich und schaffte es, auch dieses Fenster zu schließen. Wenigstens hatte Banja schnell reagiert, sonst hätte sie jetzt Schlimmeres als einen einzigen Kratzer an der Wange. ,,The storm is gaining strength. It might turn into a hurricane.", meinte Banja auf Englisch und ich nickte. Auf einmal klirrte es ohrenbetäubend und ich schubste Banja zur Seite. Dadurch entwischte sie den Glassplittern, die nun durch den Raum wirbelten. Eines der Fenster war durch den Luftdruck zerbrochen. Verflixt! Ein Splitter traf mich am Unterarm, aber ich ignorierte es, packte Banjas Hand und zog sie sanft zu mir. Im Moment war es mir egal, was die anderen Kinder von mir dachten, ich wollte nur Banja beschützen. Als das nächste Fenster zersplitterte, sprang ich schnell zur Seite. Die Scherben sirrten ganz knapp an meinen langen Haaren vorbei. Wenigstens hatte Banja nichts abbekommen. Der Sturm tobte jetzt so stark, dass das ganze Schulgebäude zu wackeln schien. Und er wurde immer heftiger. ,,IN DEN KELLER!!! LOS!!! NICHT TRÖDELN!!!!", brüllte ich gegen den pfeifenden Wind an. Meine Stimme war laut genug, dass alle mich verstanden. Der Lehrer führte meine Klassenkameraden auf die Tür zu und drehte sich noch einmal zu mir um. ,,WAS IST MIT DIR MADARA??!!!", rief er. Ich schnaubte nur. Es reichte zum Verständnis. Lehrer und Schüler verschwanden aus der Tür und Banja und ich waren allein. ,,Pass auf Madara!!", warnte mich Banja gerade noch rechtzeitig bevor einer der Tische vom Wind erfasst und quer durch den Raum gewirbelt wurde. Blitzschnell duckten meine Freundin und ich uns. Glück gehabt. Allerdings kam gleich wieder ein weiterer Tisch geflogen und ich wurde davon zu Boden gerissen, wobei der Tisch genau auf mein Schienbein krachte. ,,MADARA!!", rief Banja erschrocken. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, den Tisch von meinem Bein runterzukriegen, schaffte es aber nicht. Mist! Jetzt erst spürte ich den stechenden Schmerz, der durch mein Schienbein zuckte. Hoffentlich war mein Bein jetzt nicht gebrochen! Das wäre übel! Der Schreck schien Banja noch in den Knochen zu stecken, denn sie war völlig erstarrt. ,,BANJA, LAUF! DU MUSST IN DEN KELLER! ICH KOMME HIER SCHON KLAR!!", befahl ich ihr und sie löste sich aus ihrer Starre. Allerdings lief sie nicht in den Keller, wie ich es vermutet hatte, sondern versuchte, den Tisch von meinem Bein zu zerren. Allerdings hielt der Wind, der durch die zerbrochen Fenster hereinwehte, mit Wucht dagegen. Es schien hoffnungslos, aber plötzlich wurde Banja von einem strahlenden Licht umhüllt und begann zu schweben! Der Wind schien ihr gar nichts mehr anhaben zu können. Was passierte mit ihr?!

Madara x Oc: ,,Verliebt in einen Bad Boy?!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt