Krähenjunges sah Windpelz aufmerksam an, der in der Mitte der Kinderstube hockte und Gewitterjunges Anweisungen gab. "Nein, Gewitterjunges, du musst die Hinterpfoten angespannt lassen! Und was ist das für eine Grimasse, die du ziehst? Dein Gegner soll Angst vor dir haben, nicht sich vor Lachen auf dem Boden wälzen." Gewitterjunges legte angestrengt den Kopf schief und verzog das Gesicht. "Wie denn?" Krähenjunges legte die Ohren so weit wie möglich an und fletschte die Zähne. "So?" rief sie ihrem Vater zu. "Genau! Gewitterjunges, sieh hin! Du siehst gefährlich aus, Krähenjunges." Pumajunges balancierte auf seinen Hinterbeinen und riss weit das Maul auf. "Windpelz! Sehe ich auch gefährlich aus?" Bevor der weiße Kater jedoch etwas sagen konnte, verlor der goldene Kater das Gleichgewicht und krachte unsanft auf den moosigen Boden. "Jetzt nicht mehr" schnurrte Windpelz belustigt und stupste Gewitterjunges mit seiner Pfote an. "Dein Bauch darf nicht am Boden schleifen." Krähenjunges duckte sich und schlich sich an ihren Bruder an, welcher mit gespitzten Ohren seinem Vater zuhörte. "Hab dich!" mit einem weiten Satz sprang sie auf ihren Wurfbruder und die beiden Jungen rollten maunzend über den gepolsterten Boden der Kinderstube. Windpelz schnurrte. "Genug Kampfübungen für heute, geht raus, spielen!" "Okay!" riefen die Jungen gleichzeitig und preschten aus dem Bau, Gewitterjunges wie immer die Schnellste der drei Kätzchen. Sturmstern, die sich vor der Kinderstube sonnte, blinzelte ihnen freundlich zu. "Lauft nicht weiter als bis zum Heilerbau!" Krähenjunges setzte sich in einen sonnigen Fleck nicht unweit vom Anführerbau und sah zu der kleinen Höhle mit dem Felsvorsprung herauf. Eines Tages werde ich dort stehen! Ich werde Krähenstern sein, Anführerin des WindClans! Und Pumajunges wird mein zweiter Anführer sein! Sie blinzelte verträumt.
"Krähenpfote! Wach auf. Wir müssen auf Morgenpatroullie!" Astpfote stupste sie wiederholt in die Seite und sie gähnte und öffnete langsam ihre Augen. "Ich komm ja schon" murmelte sie schläftig, unsanft herausgerissen aus dem schönen Traum. Wir waren eine Familie. Glücklicher hätten wir nicht sein können. Und jetzt? Jetzt sind wir nichts. Sie streckte sich, unglaublich müde, doch sie wollte nicht, dass Astpfote ihr anmerkte, dass sie die ganze Nacht nicht in ihrem Nest gewesen war, also fuhr sie sich hastig mit der Zunge über das Brustfell und glättete mit einer Pfote ihr abstehendes Kopffell, pflückte einen kleinen Zweig aus ihrem Pelz, dann stand sie auf und folgte ihrem besten Freund aus dem Bau. Astpfote schmiegte sich an sie, er wirkte heute aufgeregter als sonst, und Krähenpfote zwang sich, ihre Gedanken an Kürbis, Windpelz und den WolkenClan zu verdrängen, zumindest für jetzt. Immerhin hatte sie noch ihren besten Freund Astpfote.
DU LIEST GERADE
WarriorCats - Krähenlieds Weg
FanfictionDie junge Schülerin Krähenpfote wächst gemeinsam mit ihren Geschwistern wohlbehütet im WindClan auf, als Tochter der Anführerin Sturmstern. Nach dem Tod ihres Vaters Windpelz lüftet der SternenClan ein unschönes Familiengeheimnis und lässt sie mit e...