Endlich Pause.Ich verräume so schnell es geht die Schulbücher, die ich neu bekommen habe in meinem Rucksack und eile aus dem Raum.
Draussen warte ich auf Maia. Ob sie wohl immer noch Lust auf einen Rundgang mit mir hat? Da kommt sie auch schon aus dem Schulzimmer gelaufen. Suchend sieht sie sich um und als sie mich sieht kommt sie zu mir.
„Wollen wir los?", fragt sie mich etwas gestresst.
„Ja klar gerne", spreche ich und nicke dazu noch zustimmend.
Sie zeigt mir viele Räume und Zimmer. An manche kann ich mich noch erinnern. Andere habe ich noch nie gesehen. Irgendwann mitten in der Führung schaut Maia mich nachdenklich an und fragt: „Du redest nicht besonders viel oder?"
Als Antwort zucke ich mit den Schultern und meine: „Je besser ich Leute kenne, desto mehr rede ich."
„Okay. Ich bin auch eher ruhig und nicht so die Auffälligste.", meint sie dazu.
„Okay." Damit war unser Gespräch beendet und sie führt mich noch etwas durch das Schulareal und zeigt mir ihrer Meinung nach wichtige Dinge.
„Da hinter dem Schulhaus, würde ich auf keinen Fall Pause machen. Höchstens du bist scharf auf Probleme."
„Wieso meinst du?", frage ich sie interessiert. Vor vier Jahren war das noch nicht so. Damals habe ich dort oft mit meinen Freunden Fussball oder andere Spiele gespielt.
„Da machen Liam und seine Freunde Pause und denen willst du nicht begegnen", antwortet sie. In ihrer Stimme liegt Angst und Abscheu.
Überrascht sehe ich sie an. Mein damaliger beste Freund hiess Liam. Als ich im Heim war, haben wir jedoch den Kontakt verloren.
Treffen konnten wir uns nicht, da ich zu weit weg war und ein Handy hatte ich damals auch noch nicht. So konnten wir nur Telefonieren.
Anfangs telefonierten wir fast jeden Tag doch dann verging zwischen den Anrufen immer mehr Zeit und irgendwann fühlte es sich dann komisch an mit ihm zu sprechen, da er neue Freunde gefunden hatte und er ständig erzählte, was er alles tolles mit ihnen erlebt.
Kurz danach ist der Kontakt mit ihm dann komplett abgebrochen. Trotzdem würde ich ihn zu gern nochmals sehen. Er war der Einzige der mich nach dem Verschwinden meiner Brüder noch genau gleich behandelte wie zuvor.
„Wie alt ist dieser Liam denn?", frage ich sie aufgeregt. Hoffentlich täusche ich mich nicht.
„Er ist gleich alt wie wir. Aber zum Glück geht er nicht in unsere Klasse, sondern in die 8a. Das würde passen.
„Wie heisst er mit Nachnamen?"
„Moore. Er heisst Moore zum Nachnamen. Aber wieso willst du das wissen?"
„Ach einfach so. Ist er jetzt auch dort? Also hinter dem Schulhaus meine ich." Mein Plan war zwar heute Morgen noch, dass mich die Leute von früher nicht erkennen sollen, doch Liam ist da eine Ausnahme.
Er war mein Nachbar. Wir sind quasi zusammen aufgewachsen und ich bereue es so, dass ich ihn nicht mehr angerufen habe. Ausserdem wird er sicher nichts über meine Vergangenheit erzählen, wenn ich ihn darum bitte.
„Ja ich denke schon. Aber-" Weiter kam Maia nicht mehr. Ich laufe schon los.
„Geh da nicht hin", ruft sie mir noch nach. Ihre Worte ignorierend gehe ich weiter.
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Rückkehr - Wenn alte Wege sich wieder treffen
RandomBrüder die weg sind. Alte Freunde, die sie wieder trifft und noch vieles mehr. Eine kleine Geschichte die ich von der Schule aus schreiben musste. Das hier ist meine zweite Geschichte. Lest doch mein anderes Buch Alleine noch.😁 Mehr gibt's eigent...