Kapitel 2

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Die beiden Vorlesungen gingen genau bis 11 Uhr.

Aber meine Konzentration war echt gut, obwohl es relativ "früh" morgens war und ich eigentlich gegen Abend besser funktioniere.

Ich packe meine Sachen zusammen und bin einer der Letzten, der den Saal verlässt.

Meine Augen sind auf mein Handy gerichtet, als ich den Gang entlang laufe und mich jemand von hinten anrempelt.

Ich verliere nicht das Gleichgewicht, aber dafür der junge Mann, der ebenso seine Bücher, die er in der Hand hatte, auf dem Boden zerstreut.

,,Ach du meine Güte...", murmle ich und stecke sofort mein Handy ein, um ihn zu helfen.

,,Ist alles in Ordnung bei dir? Ich hab dich gar nicht gesehen", fange ich an mich zu entschuldigen.

Er hat ein lockeres Hemd an, welches bis zur Mitte aufgeknöpft ist.
Seine Haare sind lockig und hängen ihm ein wenig im Gesicht herum, als er sie dann zurück richtet und mich richtig ansieht.

Erst jetzt bemerke ich, dass ich ihn hier noch nie gesehen habe.

,,Ist alles in Ordnung?", frage ich besorgt und fange an seine Bücher aufeinander zu stapeln.

Währenddessen steht er auf und klopft seine Kleidung ab.

,,Hier. Tut mir leid, ich hab dich gar nicht kommen sehen", entschuldige ich mich aufrecht und gebe ihm den Stapel Bücher in die Hand.

,,Ich bin gegen dich gelaufen, also alles gut. Tut mir leid", entgegnet er mir mit tiefer Stimme.

Ich betrachte sein Gesicht und entdecke augenblicklich die dunklen Schatten unter seinen Augen.

Er hat grüne Augen, aber man erkennt es fast nicht, da seine Augen total rötlich sind und fast komplett geschlossen.

Als hätte er tagelang nicht durchgeschlafen.

,,Ich geh dann mal. Sorry nochmal", sagt er kurz und knapp, bevor er mit schnellen Gang in Richtung Ausgang läuft.

Ein wenig perplex schaue ich ihm hinterher, bis ich mich dann schließlich zusammenreiße und zu meinem Auto laufe, um einkaufen zu gehen.

Dort kaufe ich, wie versprochen, die zwei Tafel Schokolade und zusätzlich noch für das heutige Mittagessen ein.

Bis ich dann schließlich zuhause bin und alles eingeräumt habe, mach ich mich wieder los, um meine Geschwister abzuholen.

Sie stehen schon am Eingang, als ich angefahren komme.

Dieses Mal steigt Daisy vorn ein und die anderen zwei hinten.

,,Wie war Schule?", frage ich in die Runde.

,,Wir haben den Test rausbekommen", verkündet Phoebe.

,,Mathe?", versuche ich mich zu erinnern.

,,Ja. Ich hab eine 2."

,,Das freut mich. Und du Daisy?", wende ich mich an sie.

,,4", murmelt sie leise, damit es nur ich hören kann.

Mit einem aufmunternden Lächeln sehe ich sie an.

,,Das wird schon. Mathe war auch nie mein Ding, aber wenn du fragen hast, kannst du gerne zu mir kommen.
Dann machen wir es zusammen", ermutige ich sie.

Sie nickt mir mit einem dankenden Lächeln zu.

,,Und Lottie? Was ist bei dir?", frage ich.

,,Wir hatten Sport und unser neues Thema ist einfach Hockey, dass ist so verdammt langweilig.
Und geht verdammt nochmal voll in den Rücken!", beschwert sie sich, während ich das Auto vor der Haustür abstelle.

𝓔𝓿𝓮𝓻𝔂𝓽𝓱𝓲𝓷𝓰 𝓲 𝓷𝓮𝓿𝓮𝓻 𝓽𝓸𝓵𝓭 𝔂𝓸𝓾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt