Kapitel 11

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Während ich unten in der Küche das Frühstück vorbereite, ist Harry schnell duschen gegangen.

Ich hab mich für ein einfaches Frühstück entschieden.
Brot und Toast mit Aufstrich, je nach Wahl.

Ich hab gerade die Teller auf den Tisch gestellt, als jemand dir Treppen hinunter kommt.

,,Guten Morgen Schatz", begrüßt mich meine Mum und küsst mich auf die Wange.

,,Guten Morgen Mum."

,,Für wen machst du denn Frühstück? Die Zwillinge und Lottie sind nicht hier", sagt sie.

,,Für Harry und mich", erkläre ich.

,,Harry? Wer ist Harry?", fragt sie verwirrt.

,,Ah, dass bin ich", sagt auf einmal Harry, der mit nassen Haaren in die Küche kommt.

Freundlich streckt er ihr die Hand entgegen und grinst sie an.

,,Entschuldigen Sie, ich bin Harry", stellt er sich nochmal richtig vor und schüttelt die Hand meiner Mutter.

,,Schön dich kennenzulernen, Harry. Ich bin Johannah, Louis Mutter."

,,Es ist mir eine Freude", entgegnet er ihr.

,,Tut mir leid, dass ich so überwältigt bin. Aber Louis hat nie etwas gesagt, dass jemand hier schläft, geschweige denn das er mit einem Jungen namens Harry befreundet ist", spricht sie.

,,Ja also", versuche ich die richtigen Worte zu finden, aber Harry übernimmt es schließlich und erklärt ihr die Situation.

,,Es war auch ungeplant, dass ich hier schlafe. Ich hatte es gestern echt übertrieben mit dem Alkohol und bei mit war niemand zuhause. Louis war dann so freundlich mich mitzunehmen und nicht alleine dort an der Bar zu lassen."

Es überrascht mich, dass er so offen darüber spricht und das es ihn nichts ausmacht zu sagen, dass er zu viel getrunken hat.

Nur das ich ihn immer nach Hause fahre, hat er wohl ausgelassen.
Aber das geht halt wirklich auch nur uns beide etwas an.

,,Achso, dann bin ich beruhigt. Ich hoffe du hast gut hier schlafen können", gibt meine Mum lächelnd von sich.

,,Ich hab seit langen nicht mehr so gut geschlafen."

Grinsend sieht meine Mun und abwechselnd an, bevor sie dann auf die Uhr schaut und realisiert, dass sie schon viel zu spät ist.

,,Oh Gott. Ich muss los. Es war schön dich kennengelernt zu haben Harry. Du bist zur jeder Zeit herzlich Willkommen bei uns", verabschiedet die sich von ihm und drückt mir anschließend einen Kuss auf die Wange.

,,Tschüss mein Schatz."

Lächelnd sehe ich sie an, bevor sie die Haustür hinaus geht und ich mich wieder dem Essen zu wende.

,,Soll ich dir bei irgendetwas helfen?", fragt er.

,,Alles gut, es ist alles fertig. Du kannst dich ruhig setzen", winke ich ab und stelle die zwei Tassen auf den Tisch, um mich anschließend gegenüber von ihm hinzusetzen.

,,Also Louis. Wohnst du hier alleine mit deiner Mum", fragt er neugierig und beißt ins Essen.

Ein wenig überrascht sehe ich an.

Ich dachte, er mag mich nicht und interessiert sie deshalb auch nicht für mich.

,,Nein, ich hab noch drei Schwestern, die wohnen auch hier", erkläre ich.

,,Sind sie jünger oder älter als du?"

,,Ich bin der Älteste. Lottie ist 16 und die Zwillinge sind 13", kläre ich auf.

,,Oh Zwillinge also?"

,,Ja, sie sind sich echt zum verwechseln ähnlich. Es ist für fremde extrem schwierig die Beiden auseinander zu halten", erkläre ich.

,,Ja, dass glaub ich. Kenne selbst ein Zwillingspaar, die sich extrem ähnlich sehen."

Lächelnd sehe ich ihn an und trinke einen Schluck aus meiner Tasse.

,,Was ist mit dir?", frage ich.

Verwirrt sieht er mich an.

,,Wohnst du alleine mit deiner Mum?", drücke ich meine Frage diskreter aus.

,,Achso, sorry. Ich bin noch total durch den Wind. Nein, bei mir wohnt noch mein Stiefvater und meine Schwester."

,,Du hast eine Schwester?", hake ich nochmal nach.

,,Ja, aber sie ist schon 23. Ihr Name ist Gemma", erzählt er.

,,Gemma? Außergewöhnlicher Name", stelle ich fest.

,,Ja, dass stimmt. Aber ich liebe ihren Namen."

Ich nicke und trinke meine Tasse leer.

,,Soll ich dich eigentlich nach Hause fahren?", frage ich.

,,Wenn es dir keine Umstände macht", sagt er schüchtern.

,,Nein, um Gottes Willen. Ich mach das gerne", winke ich ab.

,,Danke", bedankt er sich und trinkt auch seine Tasse aus.

,,Also, sollen wir gehen? Ist deine Familie schon Zuhause?",  frage ich, dass wir nicht vor seiner Haustür stehen und keiner aufmacht.

,,Ich weiß es nicht. Aber eigentlich müsste mein Stiefvater da sein, der ist da nicht mit gefahren, weil er arbeiten muss", erklärt er.

,,Okay, ich würde mich schnell umziehen und dann fahre ich dich nach Hause, okay?", schlage ich vor.

,,Ja, ich hole noch schnell meine Sachen aus dem Zimmer", sagt er und fängt an das Geschirr wegzuräumen.

,,Lass das stehen, dass räume ich später weg. Aber danke", sage ich und gehe die Treppen hinauf.

Harry stellt das Geschirr ab und folgt mir ins Zimmer und sammelt seine Sachen zusammen.

,,Soll ich dir die Klamotten wieder bringen?", fragt er, während ich mir ein frisches Shirt aus meinem Schrank suche.

,,Nein, dass kannst du behalten. Ist mir ja eh zu groß", sage ich.

,,Oh, okay. Danke", bedankt er sich ein zweites Mal.

,,Kein Problem", winke ich ab und zieh mir das frische Shirt drüber.

,,Okay, lass uns gehen."

Harry und ich sprechen während der Fahrt über die Uni und die Studentenparty.

,,Also, wir sehen uns", verabschiede ich mich, als ich vor Harrys Haus parke.

,,Wir sehen uns.", murmelt er, aber bleibt wie angefesselt sitzen und starrt in die Leere.

,,Alles in Ordnung?", frage ich besorgt.

,,Danke nochmal, wirklich. Andere hätten mich dort liegen gelassen und auf mich gespuckt. Das ist alles nicht selbstverständlich, aber ich möchte dir sowas nicht antun müssen. Du musst mich nicht nach Hause fahren oder so, dass ist nicht nötig. Damit bleibt dir einige erspart", rattert er die Sätze hinunter und sieht mich ernst an.

,,Harry, ich mach das immer noch gerne und außerdem bin ich nicht so ein Mensch, der andere einfach liegen lässt", entgegne ich ihm.

,,Trotzdem, danke."

,,Nicht dafür", sage ich und Harry steigt aus dem Auto.

𝓔𝓿𝓮𝓻𝔂𝓽𝓱𝓲𝓷𝓰 𝓲 𝓷𝓮𝓿𝓮𝓻 𝓽𝓸𝓵𝓭 𝔂𝓸𝓾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt