Kapitel 5

98 17 0
                                    

Es ist 8 Uhr morgens und ich sitze komplett fertig in der Uni und versuche mich irgendwie auf die Vorlesung zu konzentrieren.

Mein Chef hat uns noch so lange aufräumen lassen und bis ich dann endlich auch eingeschlafen bin, hat es auch noch eine weitere Stunde gedauert.

Ich hab gute drei Stunden Schlaf bekommen und ich spüre, wie mir immer mehr die Augenlider zufallen.

Eigentlich hätte ich noch eine weitere Vorlesung, aber ich denke, dass ich zu dieser nicht gehe.

Das schaffe ich körperlich heute einfach nicht.

Also versuche ich diese Vorlesung so schnell es geht hinter mich zu bringen.

Aber wirklich bei der Sache bin ich auch nicht, da meine Gedanken zu Harry schweifen.

Gestern Abend war das echt anders komisch, wie er da in der Kabine lag und komplett voll mit Erbrochenen.

Mir tat es echt leid, tut es immer noch.

Auch wie er sich die ganze Zeit entschuldigt hat und nicht wollte, dass man ihn alleine lässt.

Das Schlimmste in meinen Augen war, als ich das Gesicht seiner Mum gesehen hab an der Tür.

Sie sah so besorgt aus und als würde sie gleich los weinen.

Kann ich aber auch verstehen.
Ich würde glaub nicht anders reagieren, wenn ich mein Kind so sehen würde.

,,Louis?", höre ich jemand neben mir sagen.

Ich reibe mir einmal über die Augen  und sehe zu Lovelyn rüber.

,,Die Vorlesungen ist um. Du kannst zur nächsten jetzt gehen", lächelt sie mir zu.

Verschlafen sehe ich auf dir Uhr.

Gott, ich habe echt kein Zeitgefühl heute.

,,Kommst du?", fragt sie.

,,Ich gehe jetzt nach Hause", entgegne ich ihr.

,,Oh, aber du weißt schon, dass wir jetzt noch eine Vorlesung haben?", erinnert sie mich.

,,Ich weiß, aber mir fallen immer wieder die Augen zu und da schaffe ich die nächste Vorlesung nicht mehr."

Sie streift mir einmal über die Schulter und sieht mich mit einem leichten Grinsen an.

,,Ist in Ordnung. Du siehst echt fertig aus, nichts für Ungut.
Aber geh lieber nach Hause, du wirst jetzt eh nichts verpassen."

Dankbar sehe ich sie an.

,,Wir sehen und nächste Woche", verabschiede ich mich.

,,Du meinst wohl am Wochenende."

Verwirrt sehe ich sie an.

,,Wieso am Wochenende?", frage ich.

,,Die Studentenparty? Schon vergessen?", erinnert sie.

,,Studentenparty?"

,,Du bist echt verpeilt mein Lieber. Jedes Mal am Semester anfangen findet doch eine Studentenparty statt im Studentenwohnheim", klärt sie mich auf.

,,Ach ja, stimmt. Ich muss schauen, ob es bei mir klappt. Muss wahrscheinlich arbeiten", erkläre ich.

,,Was arbeitest du denn?", fragt sie nach.

,,Ich arbeite als Barkeeper", sage ich.

,,Nimm dir Frei! Das wird so gut!"

,,Ich überlege es mir, Okay? Wir sehen uns", verabschiede ich mich und laufe zu meinem Parkplatz.

Ich fahre nach Hause und laufe erstmal dann in die Küche, um mir einen Tee zu machen.

,,Du bist schon wieder da?", fragt meine Mum und kommt in die Küche gelaufen.

,,Ja. Die nächste Vorlesung überstehe ich einfach nicht mehr", gebe ich ehrlich zu.

,,Alles gut Schatz. Du musst dich dafür nicht rechtfertigen, Okay? Ich weiß wie wenig Schlaf du abbekommen hast.
Also kein Problem", winkt sie ab.

Ich lächle sie nur kurz an und sehe dann auf mein Handy.

Aber als ich es einschalten möchte, geht es nicht mehr an.

Scheiße, mein Akku ist ja leer.

Seufzend stecke ich mein Handy wieder in die Tasche und sehe zu meiner Mum.

,,Ähm Mum?"

,,Ja, mein Schatz?"

,,Kann ich dich mal so um deine Meinung bitten?", frage ich und lehne mich an die Küchentheke.

,,Natürlich. Du kannst mich alles fragen", entgegnet sie mir.

,,Naja, also da ist so ein Junge auf meiner Uni und keine Ahnung, irgendwie mache ich mir total Sorge um ihn", fange ich das Thema an.

,,Warum machst du dir denn Sorgen", hakt Sie nach.

,,Naja, als ihn ihn gesehen habe sah er fertig aus und als würde er kaum schlafen. Gestern in der Bar musste ich dann auf die Toilette, da dort jemand war, der sich übergeben hat und ich sollte halt danach schauen.
Dort war dann der selbe Junge, wie der in der Uni und er sah so fertig aus.
Naja, ich hab ihn halt nach Hause gefahren, weil ich ihn nicht einfach vor der Tür absetzen wollte und ja, keine Ahnung", erzähle ich.

,,Kennst du diesen Jungen persönlich?",

,,Nein, wir sind nur einmal in der Uni zusammen gestoßen und dann halt jetzt Gestern der Vorfall in der Bar", sage ich.

,,Ach Schatz, vielleicht macht der Junge gerade eine schwere Zeit durch oder hat momentan echt viel Stress und sucht jetzt einen Ausweg, dies los zu werden.
Ich kenne viele Menschen, die versuchen die Lösung im Alkohol zu finden.
Vielleicht braucht er auch jemanden, der ihm zur Seite steht", erklärt sie.

,,Ja, aber ich kenne ihn kaum. Aber ich hab den Drang ihm zu helfen", gebe ich zu und trinke einen Schluck.

,,So warst du schon immer, Schatz. Du wolltest immer jedem helfen und es jedem recht machen. Wenn du ihn unbedingt helfen möchtest, dann such den Kontakt zu ihm und versuch dich vielleicht mit ihm anzufreunden.
So eine Person wie dich, braucht man immer an der Seite", schlagt sie vor.

,,Danke Mum", bedanke ich mich und drücke ihr einen Kuss auf die Wange, um anschließend hoch zu gehen.

,,Aber Schatz", ruft sie und kommt auf mich zugelaufen.

,,Ja?"

,,Pass auf, dass dich die Probleme der anderen nicht zu sehr fertigen machen und du nicht selbst darunter leidest.
Du sollst nicht auch noch leiden, dass verdienst du nicht", entgegnet sie.

,,Ich werde aufpassen, Mum", versichere ich ihr.

Ich geh dann gleich hoch in mein Zimmer und lege mich dort auf mein Bett.

Wenige Sekunden später, fallen mir dann auch die Augen zu.

𝓔𝓿𝓮𝓻𝔂𝓽𝓱𝓲𝓷𝓰 𝓲 𝓷𝓮𝓿𝓮𝓻 𝓽𝓸𝓵𝓭 𝔂𝓸𝓾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt