Kapitel 3

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Mein Wecker ertönt und ich schlage wie wild um mich.

Was eine Scheiße war das gestern bitte?

Ich fahre mir durch die Haare und seufze einmal laut.

Ich kann nicht mal an einer Hand abzählen, wie oft mich mein Chef noch angeschissen hat, besonders weil ich diesen Kerl rausgeworfen habe.

Ich schwöre darauf, dass der niemals 21 war.

Langsam trabe ich die Treppen hinunter.

,,Guten Morgen Schatz", begrüßt mich meine Mum in der Küche, während sie den Tee aufstellt.

,,Morgen Mum."

,,Wie war die Arbeit?", fragt sie und sieht mich lächelnd an.

,,Ehrlich? Scheiße, es war echt beschissen Mum", sage ich und fahre mir über meine, fast noch geschlossenen, Augen.

,,Wieso? Was ist passiert?"

,,Naja, er war schon die ganze Zeit so schlecht drauf und dann war ich auch noch zu spät.
Irgendwann später war dann ein junger Kerl an der Theke, der mir klar machen wollte, dass er 21 sei.
Mum, glaub mir, dass war er definitiv nicht und dann meinte unser Chef, wir sollen wegen sowas nicht rumeiern.
Es gäbe schließlich noch viel mehr zu tun. Dann sehe ich, wie der selbe Typ, ein Mädchen anfängt zu belästigen und schmeiße ihn halt dann aus der Bar.
Und weil ich ihn aus der Bar geworfen hab, wurde ich angeschrien und alles mögliche", schildere ich ihr den Abend.

,,Ohje, was hast du bitte für ein Chef. Schatz, macht dir das überhaupt noch Spaß? Möchtest du dir nicht etwas anderes suchen?", fragt sie und drückt mir den Tee in die Hand.

,,Ich finde kellnern nicht schlimm, es macht sogar Spaß manchmal.
Aber er versaut jeden Mal alles", gebe ich zu.

,,Warum kündigst du nicht?"

,,Wir brauchen das Geld Mum, dass weißt du", entgegne ich.

,,Schatz, ich arbeite einfach mehr und-", möchte sie sprechen, aber ich unterbreche sie.

,,Kommt gar nicht in Frage. Ich ziehe das einfach noch so lang durch, bis ich mein Studium abgeschlossen habe und dann suche ich mir einen richtigen Job.
Bis dahin muss ich da halt durch.
Außerdem arbeitest du eh schon zu viel Mum, dass fällt nicht nur mir auf."

,,Haben Sie was gesagt?", hakt Sie nach.

,,Indirekt. Ihnen fällt halt auf, dass du kaum noch hier bist Mum und das du auch kaum schläfst.
Deine Augen fallen gleich zu."

,,Sagt der Richtige", kontert sie.

,,Touché."

,,Wie lange arbeitest du heute?", werfe ich die Frage gleich hinterher.

,,Heute bin ich früh fertig. Wir können sogar zusammen Abendessen, wenn du möchtest", erklärt sie.

,,Ja, heute muss ich eh nicht arbeiten. Er meinte, ich soll ihm heute aus den Augen bleiben, also kommt das ganz gut."

Sie verdreht die Augen und ich kann das komplett nachvollziehen.

Ich hab den beschissesten Chef der Welt.

,,Und wie viele Vorlesungen hast du?"

,,Nur eine in circa einer Stunde", erkläre ich.

,,Okay gut. Könntest du dann bitze Phoebe und Daisy abholen?", bittet sie mich.

,,Klar, kann ich machen. Was ist mit Lottie?", frage ich.

,,Sie hat heute länger Schule. Sie hat selbst gesagt, dass sie mit dem Bus kommt."

𝓔𝓿𝓮𝓻𝔂𝓽𝓱𝓲𝓷𝓰 𝓲 𝓷𝓮𝓿𝓮𝓻 𝓽𝓸𝓵𝓭 𝔂𝓸𝓾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt