Wie man ein richtig gutes Cover gestaltet

2.1 Schönheitsränder

Habt ihr euch als Kinder auch immer gefragt, warum man Bilder in einen Bilderrahmen packt? Oder warum man ein Passepartout (Passepartout, das: weißer Rahmen, der zwischen Bild und Bilderrahmen liegt) benutzt - und später, warum es so oft so viel schöner aussieht, wenn man eins benutzt?

Es liegt am Schönheitsrand. Oder am Schönheitsabstand; wie auch immer man es nennen möchte.

So offensichtlich es klingt, so oft wird er leider vergessen.

Also: jedes Bild besitzt einen Schönheitsrand. Das heißt, einen Rand, in dem eher weniger los ist (es müssen nicht immer gleich einfarbige Flächen sein!) - das, was man sich nicht anschaut, ist genauso wichtig wie das, was man sich anschaut. Diese Flächen sind genauso wichtig wie eure Motive.

Meistens (!) sind diese Ränder parallel zu den Bildrändern, und meistens (!) sieht ein Cover »gut« aus, wenn die sich gegenüberliegenden Ränder ungefähr gleich dick sind. Beispielsweise hier, auf diesem WarriorCats-Band:

[Quelle: Staffel II, Mondschein]

Was will ich damit sagen? Ganz einfach:

- Wenn du keinen expliziten Grund dazu hast, mach die Ränder symmetrisch. Sowohl links-rechts als auch oben-unten.

- Oft sieht es besser aus, wenn die oberen und unteren Ränder dicker sind als die links und rechts, sonst verliert das Bild schnell sein Gleichgewicht (siehe Kapitel 2.3).

- Tendenziell neigen Menschen dazu, einen zu großen oberen Rand sofort seltsam zu finden, ein zu großer unterer eher in Ordnung.

- Wenn alle (!) anderen Ränder größer sind als der rechte, sieht es grundsätzlich gedrungen aus.

- Bei der Schrift spielt der linke Rand eine besondere Rolle, weil er der einzige ist, der gebrochen werden kann. Wenn Schrift den oberen / unteren / rechten Rand kreuzt, sieht es immer komisch aus, aber bei dem linken ist es manchmal in Ordnung. (Sofern man das Gleichgewicht beachtet, versteht sich.)

- Beachte die Bildkomposition! Was das ist, erkläre ich im nächsten Kapitel.