Jedes Bild hat eine Komposition; irgendeine. Manchmal mag sie mehr sinnvoll sein und manchmal weniger, aber es gibt kein Bild, das gar keine Komposition hätte. Was heißt das für dich? Genau, dass auch dein Cover eine Komposition braucht. Denn was ein professionelles Cover von einem laienhaften unterscheidet, ist, dass seine Komposition einen Sinn hat.
So weit, so gut. Aber was ist nun eigentlich diese »Komposition«?
Erst einmal: Mit Noten hat das hier wenig zutun. Es geht vielmehr um eine Richtung, die das Cover besitzt. Imaginäre Linien, die sich aus der Anordnung der Bilder ergibt. Mein Lieblingsbeispiel ist dabei immer Vincent Van Goghs Sonnenblumen-Gemälde:
Wie man sieht, ergeben sich aus der Anordnung der verschiedenen Blumen, der Vase und dem Tisch, auf dem das Ganze steht, einige Linien, die in der Mitte des Bildes zusammenlaufen. Dadurch erhält das Gemälde zwei Dinge: einen Fokus und eine Gliederung.
Ein gutes Beispiel aus der Coverwelt wäre etwa das Cover von »Das Schicksal ist ein mieser Verräter« (John Green):
Natürlich müssen diese halb-imaginären Linien nicht zwingend auf einen Punkt zulaufen, um sinnvoll zu sein. Es gibt auch Bilder, bei denen die Komposition möglichst gleichmäßig und ausgewogen wirken soll, wie in Piet Mondrians »Komposition in Rot, Gelb, Blau und schwarz«:
Was hingegen passiert, wenn ein Bild gar keine Gliederung besitzt, sieht man in diesem mittelalterlichen Bild:
Es ist das reinste Chaos. Natürlich, in manchen Bildern wirkt das gut und ist durchaus gewollt; aber bei einem Cover ist es wichtig, dass man sofort einen Überblick hat. Chaotische Zustände auf deinem Bild, wie dort oben, passen selten hinein.
Was heißt das also für dich und dein Cover? Natürlich nicht, dass du alles darauf anlegen musst, auf irgendeine Art alles so zu biegen, dass es in die Mitte oder an den Rand oder sonstwohin zeigt. Es hilft meistens schon, es sich einmal vor Augen zu rufen. Bevor du einzelne Elemente einfügst, denk' mal an diese imaginären Linien, und wo das Zentrum deines Bildes liegen soll. Wie bei den meisten Dingen ist es hier erst einmal gut, etwas davon gehört zu haben.
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Wie man ein richtig gutes Cover gestaltet
غير روائيDu möchtest der beste Covermaker der Welt werden - aber du hast noch nie ein Bild bearbeitet? Oder nur einmal? Oder nur zweimal? Oder zwar schon hundertmal, aber du möchtest gern perfekt werden? Oder du bist schon perfekt, aber- ... nein, im letzten...