Schon vor ziemlich langer Zeit habe ich gemerkt, dass viele Leute ein Problem damit zu haben scheinen, kreative Drohungen zu schreiben. So kommt es manchmal vor, dass der ultimative Bösewicht der Hauptfigur lediglich mit Phrasen wie "Ich bringe dich um!", oder "Du wirst deine Familie nie wieder sehen!" droht.
Hast du dieses Problem auch? Dann wird dir dieses Kapitel bestimmt helfen!Sehr spezifisch:
Bei Drohungen kann es helfen, wenn Anna sie so genau wie möglich formuliert. In diesem Fall beschreibt sie sehr spezifisch, was sie mit Jens, oder seiner Tochter Pia machen wird. Hierbei spricht sie ausschließlich von Foltermethoden, welche besonders brutal sind, und von denen man bereits im Voraus schreckliche Schmerzen erwartet. Allerdings sollte man nicht zu sehr ins Klischee abrutschen und kreativ bleiben.
Auch sollte Anna nicht zu genau werden und Jens (und den Lesern) noch genug Platz für beängstigende Fantasien lassen.Schwammig und unheilvoll:
Nicht immer fällt einem eine geeignete Beschreibung der Folter ein, oder sie passt einfach nicht wirklich zu Annas Charakter. Wenn sie sehr geheimnisvoll ist zum Beispiel.
In diesem Fall kannst du zu einer sehr ungenauen, aber unheilvollen Drohungen greifen. Es reicht auch wenn Anna nur Andeutungen macht. Jens (und der Leser) wissen so nicht genau was passiert, nur, dass es schlimm wird, und es baut sich Spannung auf.
Sätze wie "... oder du wirst lernen, dass man den Fleischwolf nicht nur zum Kochen benutzen kann."
Oder
"Wusstest du, dass Wassermelonen ungefähr die gleiche Dichte haben wie der menschliche Kopf?" *beißt in Wassermelonen Schnitz*
Oder
"Es gibt Leute, die behaupten der Mensch würde sterben, wenn man ihm mehr als 30% der Haut abzieht. Faszinierend, oder?"
Ich glaube du verstehst was ich meine.Sie weiß zu viel:
Was ich persönlich in Geschichten immer sehr unheimlich finde, ist, wenn der Böse einfach alles über das Opfer zu wissen scheint. Geht dir das auch so?
Einfach das Wissen, dass Anna Jens seit einer halben Ewigkeit beobachtet und einfach nur auf eine Gelegenheit wartet um zuzuschlagen, dass sie alles über ihn weiß, furchtbar!
Daraus kann man auch ganz toll unterschwellige Drohungen machen. Zum Beispiel:
*dreht Pias Haargummi zwischen den Fingern* "Deine Tochter hat in einer Stunde Schulschluss, richtig? Sag, erinnerst du dich noch an das Busunglück vor ein paar Jahren?" *zerknüllt Haargummi*
Oder
"Wohnt deine Mutter nicht in diesem Altenheim? Du weißt schon, dem neben diesem Fluss mit der flachen Böschung? Und sitzt sie nicht im Rollstuhl?"
Solche Drohungen eben. Die haben richtig Gänsehautfaktor. Und du kannst gleichzeitig Teile der Hintergrundgeschichte veröffentlichen.Ich hoffe das Kapitel hat dir gefallen. Fandest du es hilfreich?
Wenn du noch Fragen, Anmerkungen oder Vorschläge für weitere Kapitel hast, dann schreibe sie mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich über alle Nachrichten.Danke fürs Lesen!
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Gore, Splatter, Folter und Co. - Tipps zum grausamen Schreiben
HorrorDu willst blutige Szenen, vielleicht sogar Folterszenen schreiben, die so realistisch wie möglich wirken? Du willst weg von, "jeder Böse hat eine Folterkammer im Keller", und möchtest ganz normale Gegenstände als Folterinstrumente einsetzen? Deine C...