Kapitel 14

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Bryces pov
Ich weiß nicht, wie oft ich dem Tod schon gegenüber stand. Es fühlte sich an wie jeden Tag. Ich fragte mich, wie oft ich ihm entkommen würde oder ob es für mich irgendwann vorbei sein würde. Ob es nicht vielleicht sogar erleichternd sein könnte, einfach nachzugeben.

Diese Gedanken waren der Grund, warum ich nicht mal mit der Wimper zuckte, als Dimitrij mich mit voller Wucht gegen die Wand klatschte und mir seine Pistole gegen die Schläfe hielt, während sein anderer arm sich mit dem Ellbogen gegen meine Kehle bohrte.
Er zitterte vor Wut und sein Kopf war hochrot. Würde er mir nicht meine Luftröhre einquetschen hätte ich vermutlich gelacht.

„Wie kannst du es wagen!!", zornte er.

Ich antwortete nicht; konnte ich ja auch nicht.

„Meine Tochter Bryce. Meine gottverdammte Tochter, und du unterstellst mir, dass ICH IHR ETWAS ANTUN WÜRDE??!!!! NOCH DAZU IST SIE JETZT GOTT WEISS WO UND DU BIST SCHULD!!!!"

Langsam wurde mir etwas schlummerig zu Mute und ich gab einen kehlenden Laut von mir, woraufhin er seinen Ellbogen wegnahm und ich nach Luft schnappte. Das kühle Material der Waffe bohrte sich aber immer noch in meine Schläfe.

„Dimitrij, ich will dir nicht zu nah treten, aber bei dem was du tust - bei dem was wir tun, gibt es keine Regeln, nichts an das wir uns wirklich, wirklich halten müssen. Du verstehst also sicherlich, dass ich Irina zuliebe jede Möglichkeit in Erwägung ziehen muss?"

„Irina zuliebe hättest du auf sie aufpassen müssen, dein EINZIGER Job!"

„Ich bin doch kein Babysitter! Sie ist eine erwachsene Frau, mit eigenem Willen. Ich Kette niemanden an."

„Bryce, jetzt hör mir genau zu. Dein ekeliges lächerliches Gesicht würde ich allzugerne zerfetzen und dir eine Kugel durch dein Erbsenhirn jagen, aber ich gebe dir eine Chance. Bring mir meine Tochter lebendig oder-"

„Oder du bringst mich um, ich hab's schon gecheckt. Nix neues."

Falls das überhaupt möglich war, steigerte sich die Wut in seinem Gesichtsausdruck noch mehr, und ich seufzte.

„Je länger du mich hier hältst desto mehr Zeit vergeht, in der ich Irina finden könnte. Glaub mir, ich will auch nicht, dass ihr irgendwas zustößt. Aber dafür musst du mich gehen lassen."

Er sah mich so hasserfüllt an, dass selbst ich Gänsehaut bekam, und ließ dann von mir ab.

„Okay. Du weißt was passiert Bryce. Du weißt es."

Ich eilte aus dem Raum und sprang bei Grayson auf den Beifahrersitz, der mich besorgt anblickte.

„Ist alles okay?"

„Alles easy peasy lemon squeezy", gab ich nur sarkastisch zurück.
„Dimitrij weiß nicht wo sie ist. Und das ist ein Riesenproblem."

„Dann kann es ja nur noch die UNG sein."

„Die UNG? Grayson, du warst dabei als wir Sky befreit haben." Der Name hinterließ einen bitteren Nachgeschmack auf meiner Zunge, aber ich redete weiter: „Die UNG war ein Wrack. Und Brendon ist tot."

„Na und? Denkst du falls du sterben solltest, würde die Mafia in sich zusammen fallen?"
Sobald er die Worte ausgesprochen hatte, schien er sie zu bereuen.
„Ich meine nicht-"

„Doch, du meinst. Du hast ja auch recht. Aber das ist was anderes, wir sind die Mafia, nicht irgendeine dahergelaufene Gang."

„Du weißt selbst, dass sie mehr als das sind. Aber okay, du bist der Boss. Ich wüsste nur nicht, was sonst unsere Anlaufstelle wäre."

Bad Mafia Boss - Time To KillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt