#6 - Krafttraining

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Er macht mir Platz und bittet mich mit einer einladenden Geste in seine Wohnung. Ich bin etwas nervös, lasse mir aber nichts anmerken. Natürlich hatte ich bisher eine große Klappe, aber dass es wirklich dazu kommt, dass ich heute seine Wohnung betrete, damit habe ich nicht wirklich gerechnet. Mein Innenleben schwankt zwischen ultimativem Selbstbewusstsein und einer kleinen Prise Schüchternheit. Ich bin erstaunt, wie schön und aufgeräumt seine Wohnung ist. Thomas bietet mir direkt etwas zu trinken an und wir setzen uns raus auf den Balkon. Eine schöne Aussicht zeigt den herannahenden Sonnenuntergang. Ich trinke mein Wasser und schaue mich neugierig um. Mehrere Sportgeräte sind zu sehen und passend dazu eine Yoga-Matte.

"Du machst Yoga?", hake ich neugierig nach.

"Auch, ja, so als kleines Cool Down nach dem Krafttraining", erklärt er.

Er zeigt auf ein hinteres Zimmer.

"Da hab ich mir einen kleinen Trainingsraum eingerichtet", zeigt er den Gang entlang.

Meine Augen weiten sich. Das klingt cool.

"Darf ich ihn mal sehen?", bitte ich voller Vorfreude.

Er zeigt einladend in seine Wohnung und ich gehe neugierig vor. Der Raum ist nicht besonders groß, aber praktisch eingerichtet. Viele Spiegel hängen an den Wänden und die Geräte sind ordentlich auf dem Boden und an Wänden und Decken angebracht. Auf der Hantelbank liegt ein beeindruckendes Gewicht. Ich lege mich forsch drauf und spüre das Polster auf meinem Rücken und meinen nackten Oberschenkeln. Ich umfasse die Langhantel über meinem Gesicht und versuche sie hochzudrücken. Vergeblich. Er muss lachen. Sie bewegt sich keinen Millimeter.

"Das ist wohl ein klein wenig zu viel für dich", bemerkt er amüsiert.

Dann richte ich mich auf: "Na los du Angeber"

Ich stehe auf und biete ihm meinen Platz an.

"Mal sehen, was du in deinem Alter noch so drauf hast", lache ich fies.

Er legt sich auf die Bank und bewegt seine Hände an der Stange entlang, um sich einen idealen Griff zu suchen. Als er die Hantel das erste Mal anhebt, spannen sich seine Brustmuskeln unter dem relativ engen Shirt deutlich an. Seine kräftigen Oberarme sind gut zu sehen und ich merke, wie mir leicht der Mund offen steht. Wow. Okay. Das ist unfair. Mein Blick wandert über seinen ansehnlichen Körper und bei jeder Ausführung zähle ich laut mit. Ob es unangebracht wäre zu fragen, ob er das auch oberkörperfrei machen würde?

"10", zähle ich.

Meine Gedanken schweifen jetzt in eine eindeutige Richtung. Also nur falls es vorhin nicht sowieso schon eindeutig genug war. Im Prinzip sind wir hier alleine, in seiner Wohnung. Wer weiß wie lange noch heute Abend. Könntest du wirklich 1000% ausschließen, dass da was läuft, Vivi?

"20", setze ich fort.

Meine innerlichen Selbstgespräche werden auffordernder, mein Blick immer schmachtender. Die Anstrengung in seinem Gesicht ist spürbar. Ein Kribbeln macht sich zwischen meinen Beinen bemerkbar. Auch ohne mich zu berühren, spüre ich, wie sich ein wenig Feuchtigkeit dort angesammelt hat. Aber es ist halt immer noch ein Papa von einem meiner Handballkids. Meine Gedanken überschlagen sich. Ich bin mir wirklich nicht ganz sicher, ob es die Situation besser oder schlechter macht.

"30", staune ich.

Er kämpft, aber beißt noch auf die Zähne. Mein Kopfkino überlegt schlagartig, wie es wäre, wenn er diese Anstrengungsbereitschaft auch in anderen Bereichen zeigen würde.

KLANK.

Er legt die Stange angestrengt ab, als mein Blick auf seiner Hose einen Moment hängen geblieben ist. Aus meinem Kopfkino gerissen, schaue ich schnell zu ihm und verwandle meinen sehnsüchtigen Blick in ein bewunderndes Lächeln.

"Wow, nicht schlecht, Opi", sage ich frech und er schaut mich schwer atmend an. 

Seine Muskeln pumpen. So sexy. Ich muss mich anstrengen nicht immer wieder abcheckend auf seinen Körper zu schauen. Je mehr meine Gedanken in diese Richtung gehen, desto spannender wird diese Situation. Reiß dich zusammen, Vivi. Er schaut ruhig in meine Augen. Willst du mich wahnsinnig machen?

"Ich hab früher im Fitnessstudio gearbeitet und noch mehr gedrückt". gibt er ein bisschen an. Jetzt will er mich beeindrucken. Zumindest bilde ich mir das ein.

"Dann bitte einmal Personal Training vor der Pizza", fordere ich verspielt und stütze meine Hände elegant in die Hüfte.

Er schaut interessiert, überlegt kurz und nickt dann.

"Alright, erste Übung Bankdrücken, junge Lady", sagt er bestimmend.

Er steht auf und macht mir Platz. Dann nimmt er seine Gewichte von der Stange und legt sie sorgfältig hinter die Bank. Ich lege mich auf die Bank. Mein Körper unter ihm, vor ihm, zu seiner Verfügung. Ich recke meine Arme nach oben und will nach der Stange greifen. Er stellt sich seitlich vor mich und korrigiert meinen Griff, indem er meine Hände in die richtige Position bewegt. Die Berührung löst einen kleinen Hüpfer meines Herzens aus und mein Körper wird gefühlt ein wenig wärmer. Nicht wegen der kleinen Anstrengung. Fieber bekomme ich auch nicht. Trotzdem wird mir heiß, sehr heiß. Aus der Nähe atme ich seinen Duft ein, der sich ein wenig mit seinem Schweiß von der Anstrengung eben vermischt hat. Es riecht so verdammt gut. Ich schließe meine Augen für einen kurzen Moment, öffne sie wieder und puste aus, als ich die Stange aus der Halterung nach oben drücke. Meine Brustmuskeln spannen sich an und durch mein eng anliegendes Longsleeve drücken sich meine Brüste jetzt noch deutlicher vor. Meine Beine stellen sich auf der Bank so auf, dass meine Knie in die Höhe gerichtet sind und meine Knie ein wenig angewinkelt werden. Meine knappe Hotpants rutscht dadurch automatisch etwas mehr in Richtung meiner Hüfte. Die Hantel ist jetzt am höchst möglichen Punkt und von da lasse ich sie in Richtung meiner Brüste runter und drücke sie dann kurz vor der Berührung unter Körperspannung nach oben.

"1", zählt er herausfordernd mit.

Das ist immer noch ein bisschen zu viel Gewicht. Ich bin Ballsportlerin und keine Bodybuilderin. Aber natürlich will ich mir vor ihm keine Blöße geben. Aus den Augenwinkeln erkenne ich, wie sein Blick an meinem straffen Körper entlang wandert.

"5", dringt seine Stimme in mein Ohr.

Jetzt wird es langsam schon eng. Eine könnte ich noch schaffen. Ich lasse die Stange runter, drücke wieder hoch und merke, wie mich die Kraft langsam verlässt. Meine Arme beginnen zu zittern. Aufmerksam bemerkt er es und schlägt sein linkes Bein automatisch auf die andere Seite der Bank über und steht dadurch mit breiten Beinen rechts und links von der Bank genau über mir. Ungefähr auf der Höhe meiner Brüste. Ich schaue nach oben und blicke ihm genau in den Schritt. Bevor ich die Stange nicht mehr kontrollieren kann, wird sie auf einmal leichter. Ich bemerke seine Hände links und rechts an der Stange, die er mit mir zusammen in die Höhe hebt. In der Position ist er mit seinem Schritt so verdammt nah an meinem Gesicht, dass ich problemlos seinen....argh...

Ich habe jetzt komplett die Kontrolle über meine Gedankenwelt verloren...

Die neue Trainerin (abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt