#8 - Fight

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"Er sieht nicht unbedingt untrainiert aus", gibt er zu.

Schade, ich habe mehr auf ein "geil", "heiß" oder "sexy" gehofft. Aber ich denke das war damit gemeint.

"Danke sehr", bedanke ich mich höflich. "Aber der war auch schon knackiger".

Als ich das sage, streife ich mit einem Finger etwas subtil an ihm entlang. In dieser Position ist er schon etwas angespannt und füllt meine enge Hotpants perfekt aus. Sein Blick folgt staunend meinen Fingern. Jetzt hab ich ihn. Ich spanne meine Schenkel mit an und drücke das Gewicht weg von mir, indem ich langsam meine Knie komplett durchdrücke.

"Du musst", beginnt er in einer überraschend hohen Tonlage. Er räuspert sich: "Du musst darauf achten, die Knie nicht komplett durchzudrücken."

Ich stelle mich absichtlich tollpatschig an und bewege mich zu weit vor.

"So?", frage ich bewusst unschuldig.

"Nein, also...", fängt er zögerlich an.

Man sieht ihm seine Bemühungen an, nicht ständig auf meinen Hintern zu starren. Schön. Er berührt meinen Oberschenkel, knapp oberhalb meines Knies. Ein kleiner Blitz an Erregung durchfährt mich.

"Immer einen Knick im Knie lassen", korrigiert er meine Ausführung souverän und sein fester Griff an meinen Knien und meinem Schenkel lässt mich fast vor ihm dahin schmelzen.

Ich nicke, innerlich etwas in Trance. Die Stimmung ist jetzt elektrisierend. Für mich zumindest. Es liegt ein Knistern in der Luft. Das muss er auch spüren. Ich genieße unser kleines Spielchen und führe die Bewegungen bewusst langsam aus. Um mich zu korrigieren, muss er auf meine schlanken, knackigen Schenkel schauen. Sind wir mal ehrlich. So war es ja auch geplant. Ich gehe mit meinen Knie absichtlich etwas weiter zurück.

"Nicht zu weit, sonst verlierst du hier die Spannung", korrigiert er sofort, geht dabei neben mir in die Hocke und berührt meinen hinteren Oberschenkel, nicht weit entfernt von meinem Hintern. Die Berührung lost Gänsehaut an mir aus. Ich bin jetzt so feucht, dass ich froh sein kann, dass meine Hotpants schwarz ist und ich darunter noch eine babyblaue enge Panties trage. Sonst wäre sicher ein Fleck zu sehen. Es scheint als würde diese Übung mehr ihn als mich zum Schwitzen bringen und ich genieße jede Sekunde davon. Ich bin mir jetzt sicher, dass ich in seinem Kopf bin, aber ob das reicht? Ob es genug ist seine moralischen Einwände zu übertreffen? Genug um sich auf mich einzulassen? Wer weiß, was auf seine Contra-Liste steht, wenn er diese Situation mit mir weiter denkt.

Nach der Übung stehe ich auf und entdecke die Boxhandschuhe, die an einem Haken an der Decke hängen. Ich nehme sie ab und probiere sie an. Als es mir gelingt, schaue ich zu ihm und halte spielerisch kampfbereit die Fäuste hoch.

"Cardio?", frage ich herausfordernd mit einem kampflustigen Grinsen auf den weichen glänzenden Lippen.

Ich schaue zum Boxsack, der nicht weit von uns entfernt an der Decke hängt. Er zieht eine Augenbraue hoch.

"Hast du schonmal geboxt?", hakt er misstrauisch nach.

"Nein, aber ich bin sehr talentiert", flirte ich ihn jetzt schon fast auffällig an. 

Er stellt sich hinter den Boxsack und hebt ihn fest.

"Na dann zeig mir mal deine Talente", fordert er mich übermütig auf.

Ich boxe technisch schlecht gegen den Sack, der sich kaum rührt. Er grinst selbstsicher und ich versuche es erneut und nochmal, immer wieder boxe ich auf den Sack ein. Meine Fingerknöchel schmerzen etwas und ich merke, wie mein Herz ordentlich pumpt. Schon nach ein paar Schlägen spüre ich eine süße Erschöpfung in meinen Schultern, die auch noch ausgepowert vom Bankdrücken sind. Er lässt den Boxsack los und lächelt mich von der Seite an.

"Doch nicht so talentiert?", funkelt er provozierend mit seinen wundervoll leuchtenden Augen.

Na warte. Ich richte meine Arme wieder vor mein Gesicht und tänzel vor ihm auf den Zehenspitzen herum. Dann hole ich zu einem Schlag aus und boxe ihm spielerisch - aber schon kraftvoll - gegen seine trainierte Brust. Seine einzige Reaktion ist ein souveränes Lächeln. Nagut, also mehr. Ich boxe etwas fester und er bringt sich jetzt in eine verteidigende Position. Seine Hände hält er offen vor sich. Meinen Schlag lenkt er ohne große Mühe seitlich weg. Auch meinen zweiten Schlag pariert er ohne Mühe. Ich habe sichtlich Spaß und versuche ihn jetzt durch seine Deckung zu attackieren. Ich täusche eine Bewegung an und schlage dann überraschend mit der anderen Faust zu. Es ist aber kein Durchkommen. Wir kämpfen weiter - es ist kein Kampf auf Leben und Tod, eher ein spaßiger Kampf. Zumindest für ihn. Ich bin klar unterlegen und er macht natürlich nicht ernst. Wir boxen weiter spielerisch rum. Dann duckt er sich seitlich weg, nimmt meine Hände, hält sie fest mit der rechten Hand und tappt mir sanft mit der linken offenen Hand auf die Backe. Treffer.

"Hey, das ist illegal", beschwere ich mich und versuche mich dann zu lösen.

Aus seinem Griff befreit versuche ich ihn weiter zu treffen. Ich schlage jetzt ein wenig schneller und unvorhersehbarer zu und bringe ihn dadurch tatsächlich mehr in Bedrängnis. Er kann sich nur retten, indem er mir erneut die Hände festhält. Dann hebe ich mein Bein und kicke ihm spielerisch an seine Bauchseite. Ich jubel.

"Treffer", grinse ich frech.

Er nickt herausgefordert.

"Okay kleine Lady, so läuft es also", macht er sich kampfbereit.

"Ja, so läuft das. Komm doch her", provoziere ich und halte wieder die Fäuste vor mein Gesicht.

Die Handschuhe werden langsam schwer. Er scheint jetzt ernster zu machen. Wieder täusche ich an und trete diesmal mit dem linken Bein zu. Er reagiert schneller und schnappt es sich, hebt es hoch, um mich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber da ich sehr gelenkig bin, strecke ich problemlos mein Bein bis zu seinem Kopf, ohne dass es wirklich anstrengend für mich ist.

"Wow, sehr gelenkig", betont er staunend, während ich auf einem Bein hüpfe, um mich zu befreien. Er hält mich aber weiter fest und so greife ich um seinen Hals, um ihn mit beiden Armen runter zu ziehen. Mein Standbein löse ich vom Boden und versuche es um seine Hüfte zu klammern. Damit hat er nicht gerechnet. Er verliert sein Gleichgewicht und stolpert mit mir nach vorne. Seine rechte Hand greift noch schützend um mich, damit ich nicht mit dem Rücken direkt auf den Boden knalle und so lässt er mich halb kontrolliert ab, macht einen kleinen Schritt und gewinnt so sein Gleichgewicht wieder zurück und schafft es mich in der Luft zu halten.

Meine Beine fest um seine Hüfte geschlungen. Mein Blick auf seinem fixiert. Mein Herz wie wild am Pochen - nicht wegen der Anstrengung. Er hebt mich mit beiden Händen an meinen Schenkeln, nur sehr knapp unter meinem Hintern. Unsere Lippen so nah. Jetzt ein Kuss. Die Situation gibt es auf jeden Fall her. Ich werde etwas nervös, will es aber trotzdem. Mach es einfach, Vivi. Zentimeter um Zentimeter bewege ich mich nach vorne. Gleich passiert es. Ich spüre es. Diesmal ist es real. Die Situation ist so aufregend.

Dann klingelt es plötzlich...

Die neue Trainerin (abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt